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50 Jahre Ö1: Zum Schweigen fehlen uns die passenden Worte

Peter Klein, Ö1


Ein Aus- und Rückblick

Der Tag begann um sechs Uhr morgens mit einer „Begrüßung“ durch die Glocken der Stiftskirche Klosterneuburg, gefolgt vom „Spruch des Tages“. Um sechs Uhr fünf standen „Frohe Melodien“ auf dem Programm, dann das Zeitzeichen, die Nachrichten, das Wetter. Anschließend wurde das Publikum mit den „Schlagerfavoriten von gestern“ beglückt und um acht Uhr fünfzehn treffen wir auf eine, auch heute noch auf diesem Sendeplatz anzutreffende alte Bekannte: Die „Holde Kunst“. Weiter ging’s mit dem „Watschenmann“ und der „Heiligen Messe aus der Pfarrkirche Sankt Jakob in Krieglach“, zu Mittag dann „Willkommen mit Neuigkeiten“, am Nachmittag ein Opernkonzert, Literatur und Wissenschaft, am Abend das „Musikalische Welttheater“ sowie „Parodien und Satiren“, gelesen von Otto Schenk. Um null Uhr fünf war schließlich Sendeschluss, sowas gab’s damals noch.

Am 1. Oktober 1967, es war ein Sonntag, ereignete sich in Österreich eine Radiorevolution.
Der damalige Generalintendant des ORF, Gerd Bacher, hatte die Zeichen der Zeit erkannt und aus einem kunterbunten Mischprogramm zwei sogenannte Spartensender gemacht. Am 1. Oktober 1967, also vor bald 50 Jahren, erblickten der Klassik- und Informationssender Ö1 und, zeitgleich, der „Jugendsender“ Ö3 das Licht der Welt. Eine wegweisende Entscheidung, wie sich zeigen sollte. Der Beginn einer Erfolgsgeschichte, die die österreichische Rundfunklandschaft bis zum heutigen Tag prägen sollte. Und weil wir, wie der italienische Schriftsteller Tomasi di Lampedusa so treffend formulierte, zulassen müssen, dass sich manches verändert, wenn wir wollen, dass alles so bleibt wie es ist, wird Ö1 seinen fünfzigsten Geburtstag nutzen, um sich sanft, aber erkennbar, weiter zu entwickeln.
Selbstverständlich wäre es völlig verrückt eine so bekannte und bestens eingeführte Marke
wie Ö1 über Bord zu werfen und durch etwas gänzlich Neues zu ersetzen. Ö1 hat, sowohl als Radioprogramm als auch in seinen Printprodukten, einen hohen Wiedererkennungswert.
Der Reformprozess musste daher behutsam angegangen werden. Schließlich will Ö1 seine knapp 620.000 Hörerinnen und Hörer weder verscheuchen noch verärgern. Das Ziel war daher: Ö1 zu erhalten wie es ist und dennoch zu erneuern. Eine schwierige Aufgabe. Schwierig aber machbar.

Der erste Veränderungsschritt war längst überfällig. Die Ö1-Website (oe1.orf.at) und die Ö1 App mussten einem dringend notwendigen Relaunch unterzogen werden. Sowohl aus ästhetischen als auch aus technischen Gründen. Dieser Prozess ist abgeschlossen, erleichtert unserem Publikum das Hören über Tablets und Smartphones und damit den Zugang zum Nachhören versäumter oder verpasster Sendungen.

Von langer Hand vorbereitet war der zweite Schritt des Reformprozesses. Bereits im November des Vorjahres hat der ORF-Stiftungsrat ein neues Programmschema für Ö1 beschlossen.
Es tritt ab 1. Mai 2017 in Kraft und bringt vor allem am Vormittag und am Nachmittag einige Veränderungen. Ziel war und ist es, vor allem die Kernzonen des Programms zu stärken.
Der Vormittag wird abwechslungsreicher und flotter als bisher. Um 11 Uhr gibt es erstmals Nachrichten, die traditionsreichen Radiogeschichten werden auf 11 Uhr 05 vorverlegt und um einige Minuten verlängert. Vor dem Mittagsjournal wird eine neue Sendung unter dem spitzen Titel Des Cis Neuigkeiten aus der Welt der Musik präsentieren und direkt im Anschluss an das Mittagsjournal wird eine tägliche Sendereihe (Titel: Punkt eins) unter Einbindung des Publikums aktuelle und semiaktuelle Themen ausleuchten und diskutieren. Punkt eins ersetzt die bisherige Sendereihe Von Tag zu Tag. Moment – Leben heute, die „Familiensendung“ von Ö1, wobei zur Familie natürlich auch Rudi, der Radiohund gehört, wandert in den späteren Nachmittag und wird um zehn Minuten verlängert. Eine spezielle Erwähnung verdient, nebst anderen, geringfügigen Veränderungen, noch der Ö1 Kunstsonntag. Sonntag für Sonntag versammelt
Ö1 ab 1. Mai von 19 Uhr 05 bis 24 Uhr Neues aus der Welt der Kunst. Von der Kleinkunst bis zur Literatur, von der Film- bis zur Radiokunst. Und dazwischen natürlich Musik. Legendäre Platten und Zeitgenössisches aus aller Welt.

Neben einem optimierten Programm wird sich Ö1 auch optisch neue Kleider schneidern lassen. Die, die wir jetzt tragen, sind bemerkenswerte 22 Jahre alt und schon ein wenig abgewetzt.
Logo, Schrifttypen und grafisches Design werden moderner, heller, zeitgemäß. Mit Protesten ist zu rechnen. Doch wie schon Gerd Bacher sinngemäß sagte: Ein neues Design, dass zum Zeitpunkt seines Erscheinens bereits allen gefällt, kann zur Stunde seiner Geburt bereits als veraltet gelten. Damit der Gewöhnungsprozess leichter fällt wird Ö1 ab Ende April eine Imagekampagne starten. Aber keine Angst: Ö1 bleibt Ö1. Man wird uns auch in den neuen Kleidern mühelos identifizieren können.

Noch entscheidender für einen Radiosender als das, was man sieht, ist ohne Frage das, was man hört. Daher wird Ö1 sich und seine Hörerinnen und Hörer zum fünfzigsten Geburtstag mit einem völlig neuen akustischen Design beschenken. Die Signations und Jingles des genialen Querkopfs Werner Pirchner, die das akustische Erscheinungsbild des Senders seit 1995 prägen, treten in den wohlverdienten Ruhestand und werden, für Nostalgiker, auf CD erscheinen. An ihre Stelle treten an die hundert musikalische Miniaturen aus der Feder des Musikers, Komponisten und Dirigenten Christian Muthspiel, die, teilweise vom RSO eingespielt, das Klangbild des Kultur- und Informationssenders für lange Zeit prägen und eine völlig neue Qualität entfalten werden.

Am 1. Oktober 2017, dem eigentlichen Geburtstag von Ö1, werden sich die Pforten des RadioKulturhauses öffnen. Es wird Konzerte und Live-Sendungen geben, eine Festrede von Robert Menasse und - davon dürfen wir ausgehen - einen gewaltigen Besucheransturm.
Der Gründungstag von Ö1 im Jahr 1967, war, wie gesagt, ein Sonntag. Der Kalender will es, dass auch der 1. Oktober 2017 auf einen Sonntag fällt. Ein Festtag für einen frisch renovierten Sender in seinen besten Jahren. Wir werden feiern und auch darüber reden. Denn zum Schweigen fehlen uns die passenden Worte.

Der Autor:

Peter Klein leitet Ö1.






leitet Ö1.





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