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Das Publikum setzt auf Qualität. Wir auch.

Ursula Schirlbauer, 3sat


Viel Geld in die Hand zu nehmen, einen berühmten Regisseur zu engagieren, sich eine lange Entwicklungszeit und den höchsten technischen Standard zu leisten – all das garantiert nicht, dass am Ende ein hochqualitativer Film herauskommt. Qualität entsteht, wo Ideen Raum gegeben wird. Wo sich die Kreativität in Rahmenbedingungen entfalten kann, in denen auch einmal ausprobiert, getüftelt und – im schlimmsten Fall – gescheitert werden darf. Qualität entsteht in einer Atmosphäre, in der Konzepte entwickelt, diskutiert und auch wieder verworfen werden dürfen. Qualität entsteht, wo Menschen am Werk sind, die aus nichts etwas machen können, die bereit sind, um die Ecke zu denken und über den Tellerrand zu schauen.

Grenzen zu überschreiten ist seit jeher das Wesen der internationalen Senderkooperationen des ORF. Die werbefreien, öffentlich-rechtlichen Sender 3sat und ARTE stehen für anspruchsvolles und kritisches Qualitätsfernsehen über alle geographischen und politischen Grenzen hinweg – und das seit Jahrzehnten.

In unruhigen Zeiten, wie wir sie gerade erleben, in denen Unwahrheiten als „alternative Fakten“ bezeichnet werden, stehen nicht nur Politik und Gesellschaften, sondern auch die Medien vor großen Herausforderungen. Der Sparzwang in den Unternehmen führt zu immer geringeren Budgets und schwindenden Personalständen und der Konkurrenzdruck steigt weiter. Gleichzeitig stehen Journalisten und Berichterstatter in einem nie gekannten Ausmaß „in der Auslage“ – Informationen sind weltweit in Echtzeit verfügbar und leichter als je zuvor nachprüfbar. Diskussionen in Internetforen und sozialen Medien folgen keinem Benimmkodex, und nicht selten findet sich ein Moderator oder Kommentator als Opfer eines Shitstorms wieder.

„Als europäisches Kulturmedium steht ARTE mehr denn je in der Verantwortung, die Bürger umfassend zu informieren und ihnen zu ermöglichen, sich eine eigene Meinung zu bilden“, sagt ARTE-Präsident Peter Boudgoust. Das trifft vollinhaltlich auch auf 3sat zu. Auch 3sat ist aus der europäischen Fernsehlandschaft nicht mehr wegzudenken. Das Motto „anders fernsehen“ haben wir uns vor langer Zeit in Abgrenzung zur oft sensationsgeilen Privat-TV-Konkurrenz gegeben. Der selbstgewählte Auftrag bedeutet für uns auch, dem Publikum eine verlässliche Orientierungshilfe im Informationsdschungel anzubieten.

Die friedliche Koexistenz unterschiedlicher Meinungen und Überzeugungen ist für uns täglich gelebte Praxis. Bei 3sat wie bei ARTE geht es immer um gemeinschaftliche Entscheidungen – ob es sich um die Realisierung eines Dokumentationsprojektes handelt oder um die Erstellung eines neuen Sendeschemas. Die Sprach- und Mentalitätsunterschiede werden dabei nicht als Hindernis empfunden, sondern als Bereicherung.
Die österreichische Sicht der Dinge bei den Partner-Anstalten einzubringen, ist Aufgabe einer kleinen, aber feinen Redaktion, die sich innerhalb des ORF um die Senderkooperationen 3sat und ARTE kümmert. Auf 3sat war Österreich 2016 mit drei ur-österreichischen Thementagen besonders prominent vertreten. Der Thementag „Mythos Habsburg“ widmete sich 24 Stunden lang in Dokumentationen und Spielfilmen dem ehemaligen österreichischen Herrschergeschlecht. Der Thementag „Traumkulisse Salzburg“ würdigte die Schönheiten von Stadt und Land Salzburg anlässlich der 200-jährigen Zugehörigkeit zu Österreich. Sehnsuchtsorte und Touristenmagnete der Donaumetropole wurden am Thementag „Weltstadt Wien“ in Szene gesetzt.

Wien ist auch zentraler Schauplatz einer außergewöhnlichen Dokumentation, die 2016 mit ARTE realisiert werden konnte: „Die Königin von Wien – Anna Sacher und ihr Hotel“ bietet spannende Einblicke in die Geschichte und hinter die Kulissen des weltberühmten Hotels. Die filmische Spurensuche war ein sensationeller Publikumserfolg. In Deutschland, Frankreich und Österreich lockte sie mehr als 1,3 Millionen Menschen vor die TV-Bildschirme.

Die kulturelle Bedeutung von 3sat und ARTE in Europa wird durch den Erfolg der Gemeinschaftsprogramme beim Publikum bestätigt, der 2016 sogar noch ausgebaut werden konnte. 3sat, der Pionier des Satellitenfernsehens erreichte in Deutschland mit 1,2 % den höchsten Gesamtmarktanteil in seiner Geschichte. In Österreich lag der Gesamtmarktanteil mit 1,8 % um 0,1 Prozentpunkte über dem des Vorjahres. Auch ARTE konnte das Jahr 2016 in Österreich mit einem Plus von 0,1 Prozentpunkten abschließen und erreichte einen Gesamtmarktanteil von 1,0 %. In Deutschland blieb er stabil auf 1,0 % und auch in Frankreich konnte eine weitere Steigerung auf 2,3 % erzielt werden.

Das Publikum setzt also weiterhin auf Qualität. Uns ist das Ansporn genug, um engagiert weiter zu machen.

Die Autorin:

Ursula Schirlbauer ist Redakteurin bei 3sat





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