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Fortsetzung folgt

Klaus Lintschinger, Fernsehfilm


...oder
Man wird ja wohl noch träumen dürfen


Das Publikum hat seine Entscheidung getroffen und alle Anzeichen stehen darauf, dass es dabei bleiben wird. Wie bei einem Volksbegehren mit täglicher Abstimmung wählen die Österreicherinnen und Österreicher die originären Fiction - Angebote des ORF kontinuierlich vor allen anderen heimischen und internationalen Mitbewerbern.

Der konstant hohe Zuspruch zu Serien wie „Schnell ermittelt“, „Vorstadtweiber“, „Soko Kitz“, „Vier Frauen und ein Todesfall“ oder „Soko Donau“ bildet das Rückgrat des fiktionalen Erfolgs des ORF. Reihen wie „Tatort“ und „Spuren des Bösen“, Fernsehfilme wie „Das Wunder von Kärnten“, „Die Stille danach“, die „Landkrimis“ und Event-Programme wie „Janus“, „Braunschlag“, „Das Sacher. In bester Gesellschaft“ oder „Maximilian. Das Spiel von Macht und Liebe“ dokumentieren Tiefe und Bandbreite österreichischen Fernsehfilmschaffens.

Das hohe künstlerische und handwerkliche Können der österreichischen Filmschaffenden ist die Basis dieser Erfolge. Die Entfaltung und Erhaltung von Qualität in allen Gewerken des Filmemachens ist ein solides, für die Zukunft zu sicherndes Fundament des Fiction-Programmangebots.

Während der österreichische Kinofilm Marktanteile im unteren, einstelligen Bereich zu verzeichnen hat, dominieren im Fernsehen österreichische Produktionen gegen alle Konkurrenz den Markt. Es kommt auch abseits der erfolgreichen Serienproduktionen zu Markenbildungen mit weitreichenden positiven Auswirkungen.

Die erste Runde der zehn zwischen 2012 und 2016 entstandenen „Landkrimis“ ist absolviert. Die erstmals im Dezember 2014 in ORFeins ausgestrahlten Filme zeigen nun bereits in Wiederholungen, was im Fernsehen unter Werthaltigkeit zu verstehen ist. „Steirerblut“, der Film von Wolfgang Murnberger, mit dem alles begann, hatte 2014 in ORFeins erstaunliche 651.000 Seher/innen. Bei der Wiederholung am 5.1.2017 waren es 706.000. Mehr als bei der Erstausstrahlung. Das kommt sehr selten vor. Auch die Wiederholungen der anderen Landkrimis brachten bemerkenswerte Resultate. Die legendären, vom österreichischen Festtagsablauf nicht mehr wegzudenkenden Weihnachtskomödien von Ulli und Xaver Schwarzenberger vollbringen Jahr für Jahr das Wunder der Werthaltigkeit. Gerade im Krimi-Genre verhalten sich Erstsendungen zu Wiederholungen im Normalfall wie Neuwagen zu Gebrauchtfahrzeugen. „Landkrimis“ wurden wie „Schwarzenberger-Komödien“ zu einer wirksamen, nationalen und zunehmend auch internationalen Marke. Analog zu den „Landkrimis“ werden in diesem Jahr die ersten drei „Stadtkomödien“ gedreht. Graz, Wien und Klagenfurt sind die Schauplätze einer neuen Ausprägung österreichischen Komödienschaffens. Drehbücher für „Stadtkomödien“ in den anderen Landeshauptstädten sind in Arbeit.

Besonderes Augenmerk liegt bei allen Projektentwicklungen auf den Aspekten Originalität, Innovation und Konstanz.

Originalität – der Geschichten, der Bücher, der Umsetzung. Aber auch der Genauigkeit der Stilmittel in der Abbildung und Interpretation österreichischer Lebenswirklichkeiten. Dazu gehört auch bei Ko-Produktionen die Erhaltung originär österreichischer Sprach - und Charakterbilder.

Innovation - mit Regisseur/innen wir Barbara Eder, Umut Dag, Marie Kreutzer, Andreas Schmied, Catalina Molina und bald auch anderen meldet sich eine junge, vom Kino kommende Generation von Filmschaffenden auch vor großem Publikum zu Wort.

Konstanz - in der langfristigen Zusammenarbeit mit Autor/innen, Regisseur/innen und Produzent/innen.

Drehbücher, die wir 2017 entwickeln, werden frühestens 2018 in Produktion gehen. Die Erstausstrahlungen der daraus entstehenden Filme werden in den Jahren 2019 und 2020 stattfinden. Folgerichtig ist heute dringend die Frage zu stellen, was wir 2020 zu senden gedenken und was unser Publikum 2020 sehen möchte.

In Anbetracht der Qualität des österreichischen Fernsehfilmschaffens kann der folgende Traum zumindest von der Angebotsseite den Anspruch auf Realisierung anmelden:

Der ORF erhält die Mittel, mit seinen Produktionsaufträgen die kreativen und handwerklichen Kapazitäten der österreichischen Filmschaffenden auszuschöpfen. Mehr als 20 zusätzliche Fernsehfilme oder fünf neue Serien mit mehr als 50 zusätzlichen Serienepisoden entstehen. Oder in anderen Worten: Das Publikum bekommt einen über das ganze Jahr bespielten, neuer Wochentermin für österreichische Fiction. Der stolze Preis, für den diese Utopie zu realisieren wäre, beträgt etwa €1 im Monat zusätzlich zum derzeitigen Programmentgelt. Das Publikum trifft - siehe oben – seine diesbezügliche Entscheidung täglich.

Der Autor:
Klaus Lintschinger ist leitender Redakteur des ORF-Fernsehfilms.




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