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Junge Chancen

#Philipp Maschl, ORF Sport und #Isabelle Richter, Public Value Kompetenzzentrum


Längst gibt es eine schier unendliche Zahl an Möglichkeiten „irgendwas mit Medien“ machen zu können und dabei, je nachdem wie gut man die Logik des digitalen Marktes verstanden hat, gut Geld verdienen zu können. Warum also möchten ambitionierte, kreative junge Menschen bei einem öffentlich-rechtlichen Unternehmen wie dem ORF arbeiten? Noch dazu, wo der ORF durch seine Größe und Struktur manchmal behäbiger funktioniert und schnelle Innovation schon aus gesetzlichen Gründen kaum ermöglicht?

Für uns ist die Antwort zumindest klar: Weil es einen Unterschied macht. Denn wir glauben, dass es gesellschaftspolitisch entscheidend ist, dass es einen Ort gibt, an dem es nur Innovation gibt, wenn diese auch Fortschritt bedeutet und dieser Fortschritt im Sinne des Gemeinwohls stattfindet. Viele Jungjournalist/innen im ORF haben bei Privatmedien ihre ersten journalistischen Erfahrungen gesammelt. Bei vielen war damals ihr berufliches Ziel klar definiert: ORF. Der Jugendtraum wurde also gewissermaßen weitergedacht. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat für viele junge Medienschaffende eine gewisse Strahlkraft. Er ist ein Ort, an dem hohe journalistische Maßstäbe ebenso, wie Ausgewogenheit, Vertrauen und Vielfalt in der Berichterstattung gelten. Wo sich Kultur-, Sport- und Unterhaltungsprogramme am Gemeinwohl orientieren und das Publikum nicht als Gruppe von Konsument/innen verstanden wird. Das sind alles Punkte, die den ORF weiterhin ein Alleinstellungsmerkmal geben.

Doch dieses Alleinstellungsmerkmal muss weitergedacht werden. Nicht nur wegen der aufkommenden Konkurrenz aus dem Onlinebereich. Ein Grund ist Ungeduld. Junge Menschen sind ungeduldig, wenn es darum geht neue Sachen auszuprobieren. Es gibt viele Ideen, wie Projekte oder Recherchen, die umgesetzt werden könnten. Manchmal ist das zu bearbeitende Thema dann doch eine Sackgasse und die Recherche verläuft sich im Sand. Manchmal eröffnet sich aber auch ein viel größerer Rahmen mit möglichen weiterführenden Projekten. Hier braucht es mehr Mut. Ideen und Projekten von Jungjournalist/innen sollte mehr Raum und Platz gegeben werden und es sollte an der Geschwindigkeit der Umsetzung gearbeitet werden.

Der ORF hat tolle Persönlichkeiten an Bord und damit ein riesiges Potenzial in jeglicher Hinsicht. Das große Schiff ist aber schwer navigierbar, deshalb benötigt es kleinere Boote um sich, die zu dem Schiffsverband gehören, jedoch auch einmal eigenständig, ohne die Erlaubnis des Brückenkommandos und des Hauptmaschinenraums auf Erkundungsreise gehen können. Jeder Mensch sieht die Welt anders. Das ist die Stärke des ORF, denn es arbeiten viele verschiedene Charaktere im Unternehmen, an unterschiedlichsten Stellen. Insbesondere um die Inhalte des ORF für das junge Publikum attraktiv zu machen, braucht es leicht bewegliche Einheiten, bestehend aus jungen und älteren erfahrenen Mitarbeiter/innen, die gemeinsam an neuen Konzepten arbeiten. So kann es gelingen, die Ambitionen der jungen ORFler/innen mit dem Know-how der älteren zu verbinden, Inhalte auf hohem Niveau, auf neuen Wegen zu präsentieren. Der ORF muss und will, als öffentlich-rechtlicher Rundfunk, jede Altersklasse erreichen. Das ist wohl auch im Interesse von jungen Erwachsenen, die Medieninhalte rezipieren.

Qualitätssiegel für Junge
Im Zuge einer Diskussionsveranstaltung zur Zukunft des ORF haben Jugendliche klar gemacht, dass ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk für sie auf jeden Fall existieren muss. Das ORF Logo fungiere als eine Art „Qualitätssiegel“ in Österreichs Medienlandschaft. Wo ORF drauf steht (und da ist natürlich auch der Onlinebereich auf Fremdplattformen eingeschlossen), ist Qualität drin. Eine Auszeichnung für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Österreich, in Zeiten, in denen das Mediennutzungsverhalten von Jugendlichen durch Onlinemedien geprägt ist. Dies ist auch ein klarer Auftrag für die kommenden Jahre, sich in puncto Qualitätsjournalismus nicht unterkriegen zu lassen. Doch es müssen neue Plätze besetzt werden. Ein Posting auf einer Onlineplattform als „ORF“ ist zu wenig. Junge RezipientInnen benötigen Personen in ihrem Alterskreis, die sie mit dem Unternehmen verbinden. Ein Team von jungen Menschen, die die Welt für sie im Blick behält und die nach außen hin auch als solche sichtbar sind.

Die einzelnen Abteilungen leisten für ihre Sendegefäße sehr gute Arbeit. Es braucht Zusammenarbeit innerhalb des Unternehmens zwischen Abteilungen, abseits von Konkurrenzdenken. Ohne die journalistische Integrität zu gefährden, muss es möglich sein Rechercheergebnisse und Hintergrundinformationen untereinander zu teilen, um Themen effizient für verschiedene Sendegefäße aufbereiten zu können. Mit einer effizienten Vernetzung von Abteilungen und Mitarbeiter/innen kann ein Mehrwert geschaffen werden. Neuerungen helfen dem ORF als öffentlich-rechtlicher Rundfunk am Markt weiterhin zu bestehen, seine Position zu festigen. Daher ist Mut gefragt, Ideen und Konzepte umzusetzen. Nicht alles wird ein Erfolg sein. Nicht jedes Format oder jede Geschichte wird vom Publikum in Massen angenommen werden, auch wenn journalistisch sauber gearbeitet wird. Doch eine funktionierende Feedback- und Fehlerkultur ist ein entscheidender Faktor, um Qualität weiterzuentwickeln und daher auch für ein öffentlich-rechtliches Medienunternehmen unbedingt notwendig.

Es gibt so viele Chancen, junge ORF-Mitarbeiter/innen im Unternehmen einzusetzen. Wichtig ist dabei, ihnen auch Möglichkeiten zu geben Neues auszuprobieren. Damit schafft der ORF als öffentlich-rechtlicher Rundfunk Pluralität, der auch weiterhin am Medienmarkt ein großer Player sein und so auch von allen Altersgruppen wahrgenommen wird. Diese Chancen sollten deshalb genutzt und forciert werden, um auch das junge Publikum weiterhin mit qualitativ hochwertigem Journalismus zu versorgen. Dazu braucht die Jugend im ORF ihre Chancen.


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