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© Foto: ORF

Sprungbrett zur Bilderbuchkarriere

Susi Ondrušová, FM4


Musik trifft dich, berührt dich, ärgert dich und bewegt dich. Musik kann auf jeden Fall dein Leben verändern. FM4 begleitet Bands und Musiker*innen*) und lässt die Hörer*innen an dieser Reise teilnehmen. Eine Reise, die ins Ohr geht und durch ganz Europa führt.

„Danke an alle, die uns neun Jahre lang begleiten. Ohne die wäre gar nichts so, wie es heute ist. Es sind immer wieder neue dazugekommen und andere gegangen, aber im Großen und Ganzen war jeder ein Puzzlestück in diesem schönen: Bilderbuch!“ Mit diesen Worten hat sich Maurice Ernst, Sänger und Gitarrist der österreichischen Band Bilderbuch, in seiner Rede bei der Verleihung des FM4-Awards im Rahmen des Amadeus-Awards bedankt. Das war 2014. Drei Jahre später holt sich die Band einen Amadeus-Award für u. a. „Band des Jahres“ ab. Spätestens im Mai 2019, wenn sie vor der Kulisse des Schloss Schönbrunn ihr ausverkauftes Open-Air-Konzert spielen, den Song „Europa 22“ anstimmen und die Zeile „Ein Leben ohne Grenzen“ nicht nur durch die Wiener Nachtluft getragen wird, sondern auch live auf FM4 erklingt, ja spätestens dann ist ein weiteres Puzzlestück in dieser Bilderbuch-Karriere an seinem richtigen Platz angekommen. Dieser Band macht so schnell in Österreich niemand etwas nach. Seit ihrem Debütalbum „Nelken & Schillinge“ 2009 waren Bilderbuch auf FM4 mit 24 Tracks in Rotation. Im Durchschnitt erklingt zwei- bis dreimal pro Tag ein Bilderbuch-Song auf FM4. Das Musikprogramm von FM4 besteht zu einem Drittel aus österreichischen Produktionen. Künstler*innen, die den Sender seit seinem Bestehen begleiten, oder neue Acts, die auf FM4 ihr erstes Interview geben und mit uns wachsen. Wir sprechen mit ihnen über die Entstehungsgeschichten jener Songs, mit denen unsere Hörer*innen in den Tag starten, den Abend ausklingen lassen oder die Nacht zum Tag machen. Wir berichten über die Karrieren von Musiker*innen aus und in Österreich und darüber hinaus. Es beginnt beim ersten Songeinsatz in der FM4-Soundpark-Sendung, aus einem FM4-Soundpark-Act des Monats wird ein „FM4 Artist of the Week“-Feature. Es gibt erste Aufnahmen von Live-Sessions im Wiener Funkhaus und später treffen wir die Bands auf der FM4-Bühne am Donau-inselfest oder dem FM4 Frequency Festival.

„Was sich an Österreich verändert, ist Quantität und Qualität. Es hat sich das ganze Business rundherum professionalisiert. Die Bands steigen heute auf einem viel höheren Niveau ein, sowohl, was das musikalische Handwerk, als auch, was Vermarktung angeht. Das ist auch der Digitalisierung geschuldet und dem Internet“, meint Clara Luzia auf die Frage, was sich in der heimischen Musikszene während der letzten 20 Jahre verändert hat. Es geht also schneller bergauf, und der Wirkungsradius wird größer.

Neben deutschsprachigen Bands wie Bilderbuch und Wanda, die mittlerweile auch große Konzerthallen in Deutschland und der Schweiz bespielen, gibt es eine Reihe von Erfolgsgeschichten von elektronischen Musiker*innen, die international für Begeisterung sorgen: die Drum-’n’-Bass-Produzenten Camo & Krooked zum Beispiel, die trotz dichten Reise- und Produktionsplans einmal im Monat im Studio als Moderatoren der Sendung „FM4 La Boum“ über neue Tracks und Artists ihrer Szene sprechen. Oder HVOB, die vergangenes Jahr ein gemeinsames Album mit dem Gitarristen der Folkrock-Superstars Mumford & Sons aufgenommen haben und regelmäßig ausverkaufte Konzerte in den USA und Europa spielen. Auch die beiden Musiker aus dem Wiener „Affine Records“-Umfeld, Dorian Concept und Cid Rim, veröffentlichen auf renommierten UK-Labels. Den Produzenten salute hat es ebenfalls nach Großbritannien verschlagen. Mit 16 Jahren ist salute das erste Mal in der Sendung „FM4 Tribe Vibes“ zu Gast. Als Digital Native knüpft er via Twitter Kontakte zu gleichgesinnten Musikschaffenden, baut sein Fan-Netzwerk aus. Mittlerweile wohnt der 22-jährige in Manchester, wird von einer britischen Agentur gemanagt, hat einen internationalen Label-Deal, arbeitet mit Pop-Stars wie Charli XCX oder den Indie-Darlings Alt-J zusammen und ist mit seinen Tracks auch regelmäßig bei der BBC zu hören.

Hat man in den 00er Jahren bei Interviews mit internationalen Musiker*innen als Antwort auf die Frage, welche österreichischen Musiker*innen die internationalen Gäste überhaupt so kennen, noch Namen wie Falco, Fennesz oder Kruder & Dorfmeister zu hören bekommen, zählen zu den Antworten heute nun viele der obengenannten Acts.

Zu den Fixterminen im Kalender heimischer Bands, ihren Labels, Booking-Agenturen und Verlagen gehört seit Jahren das Eurosonic Festival. Das Festival ist das wichtigste und größte Showcase-Festival in Europa und findet jährlich im Jänner in der holländischen Stadt Groningen statt. Das Eurosonic Festival präsentiert hoffnungsvolle Newcomer*innen aus Europa und wird von den wichtigsten Akteur*innen der Musikindustrie besucht. 2014 war Österreich das Fokusland des Eurosonic Festivals und konnte im Rahmen des Schwerpunkts mit 18 Acts eine sehr breite Palette der heimischen Szene abbilden: mit dem Gemüseorchester zum Beispiel, das seit mittlerweile 20 Jahren das Klanguniversum von Gemüse erforscht, oder Manu Delago, der als Perkussionist und Meister an der Hang u. a. auch Teil von Björks Live Band ist. Die Punk-Rock-Band Sex Jams hat sich am Eurosonic Festival präsentiert, genauso wie Cid Rim. FM4 ist als Teil der European Broadcasting Union (EBU) langjähriger Partner des Eurosonic Festivals und nominiert jedes Jahr einen österreichischen Act, der auf dem Festival aufs Podest gestellt wird. Ihr Auftritt wird von der EBU auch mitgeschnitten und allen öffentlich-rechtlichen Partnerstationen Europas zur Ausstrahlung angeboten.

Einen oder gleich mehrere erfolgreiche Auftritte am Eurosonic Festival zu absolvieren, heißt in erster Linie, zum Gesprächsthema des Festivals zu werden und gleich nachhaltige Kontakte für Bookings in ganz Europa zu knüpfen. Die Musikerin Avec ist 2018 das erste Mal auf dem Eurosonic Festival aufgetreten, ein Jahr später ist sie nochmal eingeladen worden, um den „Music Moves Europe Talent Award“ in der Kategorie „Singer/Songwriter“ entgegenzunehmen. Erfolg definiert Avec damit, dass sie von der Musik mittlerweile leben und auch „hundertprozentig dahinter stehen kann“. Einen ähnlichen Zugang hat auch die „FM4-Award“ Gewinnerin 2019: Mavi Phoenix. Das Konzertjahr von Mavi Phoenix hat heuer mit einem Gig am Eurosonic Festival begonnen, zwei Monate später besucht sie in Texas das amerikanische Showcase-Festival South by Southwest. Für sie bedeutet Erfolg: „Wenn ich einen Song hab und mir denke: Das ist richtig gut. Wo ich stolz bin und am glücklichsten bin und den Erfolg auch spür’, weil ich weiß, ich bin einfach besser geworden!“ Wachsen also.

Die österreichische Festivallandschaft ist in den letzten Jahren ebenfalls gewachsen: Mit dem Waves Vienna Festival hat Österreich sein eigenes Showcase-Festival, auf dem sich internationale und heimische Bands präsentieren. Im Rahmen des Festivals wurde nun schon zum zweiten Mal der „XA Award“ verliehen. Eine internationale Expert*innenjury (Sziget Festival, c/o Pop, Rock in Rio u. a.) zeichnet eine Band des Line-ups mit diesem Exportpreis aus. Nach Cari Cari im vorletzten Jahr konnte die Garage-Punk-Band DIVES vergangenes Jahr die Jury überzeugen. Der mit 3.500 Euro dotierte Award soll der Band als Sprungbrett dienen, unter anderem durch die Integration bei Partnerfestivals und Showcases.

Sichtbarkeit also. Zu hören gibt es die Bands mit ihren Songs und Erfolgsgeschichten dann auf FM4. •


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