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Waltraus Langer, ORF-Magazine Fake News als Chance? Hand aufs Herz: Sind Sie sich immer sicher, ob Schlagzeilen, die Sie lesen, wahr oder nur ein Scherz und gut erfunden sind? Je mehr Meinungen auf allen medialen Plattformen auf uns einprasseln, umso schwieriger ist es zu erkennen, ob etwas wahr oder nur fake ist. Die Möglichkeit, Fotos oder Texte zu manipulieren, ist ungleich größer geworden. Und allzu oft wird mit gezielten Falschmeldungen einfach nur Stimmung gemacht - politische Gegner sollen geschwächt, die eigene Meinung durchgesetzt werden. Vor allem Facebook & Co werden gerne für Skandalisierung und Verdrehung von Tatsachen verwendet. Es reicht dann, so eine Meldung oft zu teilen oder zu liken - und schon gehen viele davon aus, dass es ja irgendwie wahr sein muss.


In der Sendung "Hass im Netz" hat die Magazin-Sendung "Thema" diese Problematik analysiert. Einerseits kamen Opfer von Falschmeldungen zu Wort, die mit ärgsten Bedrohungen und Beschimpfungen leben müssen. Aber andererseits auch jene, die sie schreiben - und die sich oft gar nicht bewusst sind, was sie mit ihren Kommentaren anrichten.

Für öffentlich-rechtlichen Journalismus bieten die Verunsicherung und Verwirrung durch Fake News neue Möglichkeiten und Aufgaben: Einordnung, Erklärung und Faktenchecks werden immer wichtiger. Es gibt viele Beispiele, wie die TV-Magazine darüber berichten. So berichtete der "Report" über absurde Falschmeldungen angeblicher Erkrankungen von Politiker/innen oder über Propaganda gegen die EU. Und es wurden jene gezeigt, die sich professionell mit Falschmeldungen im Internet auseinandersetzen, Aufklärung anbieten: Z.B. Forscher/innen der WU Wien, Buchautoren wie Cornelius Granig oder die EU-Internet Seite "EU vs. Disinfo", die gezielte Desinformation durch Russland unter die Lupe nimmt.
In allen Sendungen wird regelmäßig versucht, Betrügern, Fälschern und Märchenerzählern ein schweres Leben zu machen. So hat das Konsument/innenmagazin "konkret" über einen selbsternannten "Nahrungsergänzungsmittel-Papst" informiert, der vielen Leuten viel Geld aus der Tasche zieht. Die Berichterstattung in der Sendung "Bürgeranwalt" hat dazu geführt, dass Bankkunden, die beim online-banking betrogen wurden, bis zu 35.000 € zurückbekommen haben.

Auch bei globalen Themen und komplizierten Verträgen ist es oft schwierig, sich selbst ein Bild zu machen. Statt es bei Schlagworten zu lassen, wird in Sendungen wie im Wirtschaftsmagazin "Eco" dann ausführlich dargestellt, was es etwa mit dem EU-Mercosur-Abkommen auf sich hat. Und im "Weltjournal" erfährt man dann auch einmal die Position Südamerikas zum Handelsabkommen.

Zu vielen Themen gibt es dann auch nicht nur eine, sondern viele Sichtweisen. Möglichst viele Aspekte darstellen war z.B. das Ziel einer Magazine-Serie zum Thema Wintertourismus in Österreich im Jänner 2020. Das können der riesige wirtschaftliche Faktor für den Tourismus sein, die Probleme aufgrund des Klimawandels und der fehlenden Fachkräfte; die Herausforderungen, eine Branche modern zu halten - oder auch einfach nur der Spaß am Sport.

Umfassend, genau, informativ - die Bedeutung guten Journalismus wird definitiv eher größer als kleiner. Als ORF personelle und finanzielle Ressourcen in diese Arbeit zu stecken, ist damit auch eine Absicherung der Demokratie. Denn gerade die Feinde einer aufgeklärten, informierten Gesellschaft versuchen mit Desinformation, Propaganda und Aufhetzung, der Zivilgesellschaft das Leben schwer zu machen und sie zu schwächen.


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