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Martin Biedermann Transparenz – mit offenen Karten Für einen modernen Public Service Broadcaster wie den ORF ist Transparenz nicht nur Vorschrift, sondern eine Selbstverständlichkeit. Denn im Gegensatz zu kommerziellen Anbietern sind öffentlich-rechtliche Medien der Öffentlichkeit für die Umsetzung ihrer gesetzlichen Aufträge und die zweckmäßige Verwendung ihrer finanziellen Mittel Rechenschaft schuldig ("Public Accountability"). Eine Verpflichtung, der der ORF gerne und umfassend nachkommt. Als nicht gewinnorientiertes Unternehmen wirtschaftet er strikt nach den Grundsätzen der Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit und wird dabei - als eines der meistgeprüften Unternehmen des Landes - von gleich mehreren Institutionen laufend und streng kontrolliert.

Neben dem Stiftungsrat überwachen eine unabhängige Prüfungskommission, die Regulierungsbehörde KommAustria sowie der Rechnungshof die Geschäftstätigkeit. Für die Allgemeinheit dokumentiert der ORF-Jahresbericht umfassend die multimediale Programmarbeit im vergangenen Kalenderjahr, der Public Value-Bericht macht in Printausgabe und online Medienqualität anhand von Zahlen überprüfbar. Ergänzend dazu gibt der ORF heuer (erstmals seit 2011) einen Geschäftsbericht heraus, der neben wirtschaftlichen Eckdaten des Unternehmens sowie einem Service-Teil mit relevanten Kontaktadressen u. a. auch Aufwendungen für Stiftungsräte und Geschäftsführung transparent macht. Auf seiner Website "der.ORF.at" informiert der ORF nicht nur über seine Struktur und die Zusammensetzung seiner wichtigsten Organe, sondern auch laufend über unternehmenspolitische Entwicklungen sowie programmliche Angebote und deren Nutzung.

In Tätigkeitsfeldern, für die ein besonders hohes Informationsbedürfnis der Öffentlichkeit besteht, legt der ORF die von ihm erbrachten Leistungen in themenspezifischen Reports offen: Der ORF-Nachhaltigkeitsbericht etwa informiert jährlich über die Entwicklungen im Bereich der sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit des Unternehmens, der Aktionsplan zur Barrierefreiheit wiederum zeichnet sämtliche Aktivitäten des ORF zur Steigerung der Barrierefreiheit nach und dokumentiert die erzielten Quoten für Untertitelung und Audiodeskription im Programm. Ein ebenfalls jährlich aktualisierter Gleichstellungsbericht macht Frauenanteil und Gender Pay Gap im Unternehmen öffentlich und informiert über sämtliche Initiativen zur Steigerung der Geschlechtergerechtigkeit. Ergänzend dazu verschafft der Gleichstellungsplan einen Überblick über Ziele und Maßnahmen zur Erreichung eines ausgeglichenen Geschlechterverhältnisses im ORF und seinen Programmen.

All diese vom ORF publizierten Berichte sowie relevante Gesetzesmaterien und interne Regulative sind auf der Public Value-Website zukunft.ORF.at abrufbar, wo zudem u. a. die Public Value-Jahresstudie zu einem jährlich wechselnden Thema, die Schriftenreihe "PUBLIC VALUE TEXTE", in der sich österreichische und internationale Wissenschaftler:innen mit Fragen der Digitalisierung und der Medienentwicklung auseinandersetzen sowie weitere vom ORF durchgeführte oder beauftragte wissenschaftliche Studien veröffentlicht werden. In der Veranstaltungsreihe "DialogForum", die live gestreamt und zudem in ORF III ausgestrahlt wird, gewähren Mitarbeiter:innen Einblick in die Arbeit der ORF-Redaktionen und stellen diese gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus der Medienbranche zur Diskussion. Einen wichtigen Beitrag im offenen Austausch mit dem Publikum liefert auch der ORF-Kundendienst "ORF Kontakt", der jedes Jahr mehr als eine Million Publikumsanfragen bearbeitet und damit umfassend und individuell über alle unternehmensbezogenen Entwicklungen informiert. Transparenz ist auch ein wichtiges Qualitätsmerkmal im Programm: Relevante berufliche oder ehrenamtliche Funktionen (etwa von geladenen Expertinnen und Experten) werden offen ausgeschildert, wenn es journalistisch geboten erscheint. Compliance-Regelungen werden laufend weiterentwickelt und tragen dazu bei, die Unabhängigkeit der ORF-Berichterstattung zu sichern, indem Abhängigkeitsverhältnisse und Interessenskonflikte in der redaktionellen Arbeit vermieden werden.

Im Sinne einer transparenten Fehlerkultur pflegt der ORF nicht zuletzt einen offenen, selbstkritischen Umgang mit allfälligen Irrtümern oder Inkorrektheiten und stellt diese im Fall des Falles ehestmöglich richtig. Denn für den ORF ist klar: Transparenz schafft Vertrauen und stärkt die Bindung zu unserem Publikum. Sie ist Teil unseres Selbstverständnisses als Rundfunk der Gesellschaft, ein konstituierendes Element von professionellem Management und qualitätsvollem Journalismus sowie Ausdruck der Wertschätzung gegenüber den 6,4 Millionen Menschen, die den ORF jeden Tag nutzen. Und ja, wir können und wollen hier in Zukunft noch besser - also noch transparenter - werden.

Zahlen, Daten und Fakten zur Leistungskategorie Transparenz, finden Sie im Datenteil des Public Value Berichts 2022/2023.