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© Grafik: ORF, Bild: Bundestheater-Holding GmbH/Sabine Hauswirth

Welche Medienqualität brauchen Kunst und Kultur in Österreich?

Christian Kircher, Geschäftsführer der Österreichischen Bundestheater


Das Verhältnis von öffentlich-rechtlichen Medien zu Kulturschaffenden gleicht einer familiären Beziehung, in der alle Ausprägungen menschlichen Verhaltens vorkommen. Das Zusammenleben bringt Freude, Konflikte und Interessensgegensätze mit sich. In einem so kleinen Land wie Österreich ist auch die Enge des Zusammenlebens spürbar. Man kennt sich, man trifft sich, man redet.

Öffentlich-rechtliche Medien sind selbst verwundbare Kulturgüter, weil sie nicht notwendiger Weise für den Markt produzieren. Sie werden in Frage gestellt, stehen unter Rechtfertigungsdruck und müssen wirtschaftlich handeln. Das ist uns Hörer/innen und Seher/innen nicht immer bewusst, uns Bürger/innen vielleicht noch seltener. Wir Menschen aus dem Kulturbetrieb aber kennen diese Herausforderungen.

Und irgendwann merkt man, dass bei allen gegensätzlichen Interessen man doch in einem Boot sitzt und hoffentlich in dieselbe Richtung fährt. Spätestens dann, wenn wir wieder einmal von einer Radiosendung, einem Film, einem Gedicht, einer Theateraufführung oder einem Feature berührt oder in eine andere Welt verzaubert werden.

Kulturschaffende und Institutionen brauchen öffentlich-rechtliche Medien und öffentlich-rechtliche Medien brauchen Kultur. Auch wenn – oder gerade weil – wir uns nahe stehen, gelten für unsere Zusammenarbeit dieselben Qualitätskriterien wie für Mitmenschen, die sich mögen: Der respektvolle Umgang mit der notwendigen Distanz, die Fähigkeit zur Streitkultur und das Wissen um die Verletzbarkeit des jeweils anderen.


Public Value Bericht 2013/14, Trailer zur Public-Value-Woche im ORF abspielen
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Public Value Bericht 2013/14
Trailer zur Public-Value-Woche im ORF
Warum man „The Team“ nicht verpassen sollte, Heinrich Mis, ORF Filmchef abspielen
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Warum man „The Team“ nicht verpassen sollte
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