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Andreas Riedl
Föderalismus - „klima.fit“ im Burgenland
"Nähe, Nutzen, Neuigkeit" - unter Berücksichtigung dieser alten journalistischen Binsenweisheit sieht das ORF Landesstudio Burgenland seine Aufgabe, globale Themen auf eine regionale und lokale Ebene herunterzubrechen. Hier ist ein Thema in den vergangenen Jahren in der Vordergrund getreten, das uns alle betrifft: der Klimawandel und seine Folgen. Auf nationaler Ebene wird über weltweite Aktivitäten, Maßnahmen und Auswirkungen zu diesem Thema berichtet: von internationalen Klimakonferenzen, Maßnahmen und Beschlüssen, die auf europäischer Ebene getroffen werden, bis hin zu den tragischen Berichten über Unwetterkatastrophen auf der ganzen Welt.
Bilder, die wir leider immer öfter zu sehen bekommen und die mittlerweile auch vor der eigenen Haustüre nicht mehr haltmachen. Denn vielen von uns sind die Bilder vom austrocknenden Neusiedler See und von sterbenden Fischen im Zicksee vom Sommer 2023 in Erinnerung. Zum ersten Mal zeigt der Klimawandel ganz konkrete Auswirkungen in einer Region, die stark vom Tourismus geprägt ist und die aufgrund ihrer geografischen Lage eine ganz besondere ökologische Bedeutung hat. Diese Besonderheit hat auch zur Gründung des ersten grenzüberschreitenden Nationalparks Österreichs, dem Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel, vor 30 Jahren, geführt. Damit ist auch das Landesstudio Burgenland mit dem globalen Thema des Klimawandels konfrontiert, Konsequenzen für die Menschen im Burgenland hat.
Zunächst steht die aktuelle Berichterstattung in allen drei Medien des ORF, also Online, Fernsehen und Radio über die Klimasituation in der Ostregion Österreichs im Vordergrund. Dabei geht es um die ökologischen Auswirkungen der extremen Trockenheit, aber auch um die ökonomischen Folgen. Das Tourismusland Burgenland könnte durch den Klimawandel sogar ihr Zugpferd, den Neusiedler See, verlieren. Weitere ökonomische Konsequenzen, zum Beispiel im ebenfalls für das Land so wichtigen Weinbau, sind noch gar nicht abzuschätzen. Die Politik ringt um Lösungen, unterschiedlichste Interessensgruppen versuchen ihre Standpunkte durchzusetzen und die Verunsicherung der Menschen steigt. Und genau hier setzt die Idee an, unser Publikum nicht allein zu lassen, sondern - wenn auch nur auf regionaler Ebene und in kleinen Schritten - Lösungsansätze aufzuzeigen und anzubieten, um etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen. Ideen für eine Serie zum Thema Klimaschutz. Und damit wurde die Idee zu einer Serie mit dem Titel "klima. fit" geboren. Der Plot: Jeder von uns kann etwas dazu beitragen, unser Klima wieder fit zu machen, und wir geben Tipps dazu, wie jede Burgenländerin und jeder Burgenländer ohne viel Aufwand etwas zum Klimaschutz beitragen kann. Die erste Staffel lief bereits im Vorjahr, im Februar 2023 setzte der ORF Burgenland die erfolgreiche Serie "klima.fit" über Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Burgenland fort.
Die Themen Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz stoßen beim Publikum nach wie vor auf großes Interesse, dem der ORF mit der ständigen Erweiterung seiner Programme Rechnung trägt. Dazu zählen neben der Serie "klima.fit" auch viele weitere Sendungen und Programmschwerpunkte wie "Mutter Erde" oder die Müllvermeidungsaktion "Sei keine Dreckschleuder". In der ersten Staffel hat der ORF Burgenland Alltagstipps zum Klimaschutz in den Bereichen Wohnen, Konsum, Landwirtschaft und Mobilität gegeben. In den 20 neuen Folgen wird nun gezeigt, welche konkreten Schritte im Burgenland bereits umgesetzt wurden, um klimafreundlicher zu leben. Das geht von ersten Erfahrungen bei der Nutzung von Photovoltaikanlagen im privaten sowie gewerblichen Bereich über die steigenden Zulassungszahlen von Elektro-Autos bis hin zu innovativen Ideen und neuen Technologien, die die Energieunabhängigkeit bringen könnten. Auch wie sich die jüngere Generation mit dem Thema Klimaschutz auseinandersetzt, wird in "klima.fit" präsentiert. Einige Themen, die in der Serie behandelt werden: + Bilanz von Unternehmen, die bereits seit längerem PV-Anlagen in Betrieb haben + Jugend und Klimaschutz - Schulen präsentieren "Klimaverträge" mit konkreten Maßnahmen + Innovationen im Bereich Klimaschutz von burgenländischen Unternehmen + Was bringt der Breitbandausbau im Burgenland für das Klima? + Wie machen sich burgenländische Gemeinden "klima.fit"? + Wie viel und welche Energie verbraucht ein Burgenländer pro Jahr und woher kommt sie? Regionale Medien spielen eine wichtige Rolle bei der Berichterstattung über den Klimawandel.
Sie haben oft eine bessere Verbindung zur lokalen Gemeinschaft und können die Auswirkungen des Klimawandels auf die Menschen und die Umwelt vor Ort besser darstellen. Regionale Medien können auch auf lokale Expert:innen zurückgreifen, die spezifische Kenntnisse und Erfahrungen haben und Einblicke in die Auswirkungen des Klimawandels in ihrer Region bieten können. Dies kann helfen, die Berichterstattung zu verbessern und die öffentliche Wahrnehmung des Klimawandels zu fördern. Den Klimawandel von einem abstrakten Begriff anhand regionaler Gegebenheiten als konkretes Faktum, das die unmittelbare Lebenswelt beeinflusst, aufzuzeigen. Insgesamt ist die Berichterstattung über den Klimawandel in den regionalen Medien von besonderer Bedeutung, um die lokalen Auswirkungen des Klimawandels aufzuzeigen und die Diskussion über Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels auf lokaler Ebene anzuregen.
Zahlen, Daten und Fakten zur Leistungskategorie Föderalismus, finden Sie im Datenteil des Public Value Berichts 2022/2023.