next
next

DE | EN
DE | EN
Zurück zur Übersicht

Katia Rössner, ORF-Gleichstellungsbeauftragte 50:50 VIELFALT ZAHLT SICH AUS
Dem Publikum ein vielfältiges Programm zu bieten ist nicht nur Ziel sondern auch Auftrag des ORF. Strukturell zeigt sich diese Vielfalt in den unterschiedlichen Formaten wie Information, Unterhaltung, Service etc. Inhaltliche Vielfalt bedeutet die Berücksichtigung verschiedener Lebensbereiche, verschiedener Gruppen sowie gesellschaftlicher bzw. politischer Interessen. Hinsichtlich dessen ist die Gestaltung eines gendergerechten Programms auf allen Kanälen eine Selbstverständlichkeit. Oder sollte es mittlerweile sein.

"Männer handeln, Frauen kommen vor - dieses Muster wird durch das Fernsehen entscheidend zementiert", so das Fazit der Küchenhoff-Studie aus dem Jahr 1975. Das Ergebnis einer ORF-Studie bzgl. Fernsehen aus dem Jahr 2014: "Die Mediendarstellung von Mann und Frau hinkt den gesellschaftlichen Entwicklungen hinterher".

Im Jahr 2020 können wir feststellen, dass dem in vielen ORF-Formaten nicht mehr so ist. Dem zugrunde liegt ein deutliches Bekenntnis der Redaktionen und der Geschäftsführung zu Gleichstellung in allen Bereichen des Unternehmens.
Journalismus ohne Schieflage durch ein Programm, das alle erreicht
Der ORF als öffentlich-rechtlicher Sender ist aufgrund seiner gesetzlichen Verpflichtung Garant für ein ausgewogenes, authentisches und variantenreiches Programm. Seine journalistischen Qualitätskriterien müssen der Komplexität in der Gesellschaft gerecht werden, die Darstellung in Wort und Bild muss geschlechtergerecht sein. Nur so kann der gesetzliche Auftrag erfüllt werden, nur so werden alle Teile der Bevölkerung aktiv angesprochen.
Die gendergerechte Programmgestaltung erfordert ein Umdenken beim Planen und Produzieren, daher bietet der ORF ein umfangreiches Schulungsprogramm zum Thema an, die Gleichstellungsbeauftragten begleiten einzelne Redaktionen in ihren Prozessen, jährlich wird auch eines der ORF-Programme in Zusammenarbeit mit der Universität Salzburg analysiert. Außerdem wurden Leitfäden zur Hilfe bei der Umsetzung entwickelt und publiziert wie der Sprachleitfaden und der journalistische Gender Check, den mittlerweile mehrere deutsche öffentlich-rechtliche Sender übernommen haben.

50:50 ist das Ziel
Die BBC hat eine sehr erfolgreiche Initiative gestartet, bei der sich einzelne Sendungen einer freiwilligen Selbstkontrolle unterziehen. 500 Formate der BBC sind mittlerweile an Bord und sie können nun entweder eine deutliche Steigerung des Frauenanteiles oder 50:50 beim Geschlechterverhältnis, ein differenzierteres Frauenbild und positives Feedback von Seher*innen verzeichnen.
Der ORF startet die 50:50-Challenge im Frühling 2020, 16 Sendungen gehen in der ersten Runde an den Start.

Good Practice im ORF
Gleichstellung in allen Programmen zu erreichen erfordert ein klares Bekenntnis, gezielte Maßnahmen sowie ein Überdenken und Hinterfragen bisheriger Zugänge und den Mut, einen neuen Weg einzuschlagen. Im ORF haben das schon einige Redaktionen gemacht: So wurden im Sport gezielt Journalistinnen stärker vor den Vorhang geholt und die gesamte Sportredaktion hat eine Genderkompetenzschulung absolviert; das Landesstudio Wien fordert bei der Vergabe von Auftragsproduktionen dezidiert ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis; das Fernseharchiv stellt unter dem Titel "New Pictures" neue Genrebilder zur Verfügung; die Moderator*innen der Nachrichtensendungen in ORF 2 formulieren nach einer Sprachoffensive im Frühling 2019 deutlich häufiger gendergerecht.

Gleich gelingt´s besser
Gender Balance als öffentlich-rechtlicher Auftrag und Erfolgsfaktor. Der ORF hat schon große Schritte auf dem Weg dahin gemacht, noch ist aber viel zu tun, sowohl in den Programmen als auch strukturell.


VIDEOS zu SO GEHT INFORMATION

DialogForum: SO GEHT INFORMATION, BEST OF: Annámaria Tóth, Re:think Alliances abspielen
© ORF
DialogForum: SO GEHT INFORMATION
BEST OF: Annámaria Tóth, Re:think Alliances
DialogForum: SO GEHT INFORMATION, BEST OF: Ingrid Brodnig, Journalistin und Autorin abspielen
© ORF
DialogForum: SO GEHT INFORMATION
BEST OF: Ingrid Brodnig, Journalistin und Autorin
DialogForum: SO GEHT INFORMATION, BEST OF: Dr. Alexander Wrabetz, ORF-Generaldirektor abspielen
© ORF
DialogForum: SO GEHT INFORMATION
BEST OF: Dr. Alexander Wrabetz, ORF-Generaldirektor
DialogForum: WAS WIR LERNEN - Corona und die Folgen, So geht Public Value abspielen
© ORF
DialogForum: WAS WIR LERNEN - Corona und die Folgen
So geht Public Value
DialogForum: WAS WIR LERNEN - Corona und die Folgen, So geht Information abspielen
© ORF
DialogForum: WAS WIR LERNEN - Corona und die Folgen
So geht Information
"Wir müssen dort hingehen, wo es weh tut.", Klaus Dutzler, Sendungsverantwortlicher "Am Schauplatz" abspielen
© ORF
"Wir müssen dort hingehen, wo es weh tut."
Klaus Dutzler, Sendungsverantwortlicher "Am Schauplatz"
Motto: "Ihr Ärger ist unser Auftrag", Martina Rupp, Moderatorin "konkret" abspielen
© ORF
Motto: "Ihr Ärger ist unser Auftrag"
Martina Rupp, Moderatorin "konkret"
Ruhe bewahren und nicht spekulieren, Simone Stribl, Zeit im Bild abspielen
© ORF
Ruhe bewahren und nicht spekulieren
Simone Stribl, Zeit im Bild
"Gut muss es sein", Georg Spatt, Senderchef Ö3 abspielen
© ORF
"Gut muss es sein"
Georg Spatt, Senderchef Ö3
"Augenhöhe und Normalität sind mir wichtig", Miriam Labus, Moderatorin "Ohne Grenzen" abspielen
"Augenhöhe und Normalität sind mir wichtig"
Miriam Labus, Moderatorin "Ohne Grenzen"