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Barbara Stanton, Projektleiterin Multimedialer Newsroom für die ORF-Radios Noch schneller als bisher Für die ORF Radios bringt die Übersiedelung vom Wiener Stadtzentrum in der Argentinierstraße auf den Küniglberg wohl die größte Veränderung seit ihrem Bestehen. Das sind Veränderungen, die bereits Neues, die bereits Innovationen angestoßen haben und weiterhin anstoßen werden. Veränderungen, die alle Beteiligten dahingehend fordern, die unbestritten hohe Qualität der Radionachrichten und Journale zu wahren. Diese Sendungen sind unser Herzstück, sind das, was uns als ORF Radios auszeichnet und das, wofür wir mehrfach ausgezeichnet wurden. Die ORF Radios bieten täglich Nachrichtensendungen in Schnitt von mehr als drei Stunden für unser Publikum, die auf unabhängiger und eigenständiger Recherche basieren.

Diese Kraft der Recherche und des Agendasettings werden die Radioressorts Innenpolitik, Chronik, Wirtschaft und Außenpolitik mit in den multimedialen Newsroom einbringen. Gemeinsam mit den Kolleg/innen aus den Zeit-im-Bild Redaktionen und den Online-Profis von ORF.at können wir Geschichten mit noch größerer Kraft vorantreiben, Recherchen noch öfter vertiefen und die bestmögliche Umsetzung für alle ORF Ausspielkanäle und Plattformen bereits in der Planungsphase mitdenken. Was bleiben wird, ist, dass wir die Nachrichten und Zugänge entwickeln und so die Themen für andere vorgeben.

Der multimediale Newsroom bietet uns die Möglichkeit, unsere Arbeitsabläufe zu überprüfen, sie beizubehalten, wo sie uns stark und einzigartig machen, und uns dort neu aufstellen, wo die Strukturen überholt sind.

Die crossmediale Abstimmung wird viel einfacher werden, durch die räumliche Nähe, die uns der neue multimediale Newsroom ermöglicht. Und er wird das mobile Arbeiten weiter forcieren, weil ein Teil unserer Arbeit weiterhin nicht am Küniglberg, im multimedialen Newsroom, sondern dort passieren wird, wo die Storys entstehen. Hier kommt auch dem neuen Stadtstudio eine besondere Rolle zu. Es wird uns schnelles Arbeiten für die Radios ermöglichen. Und auch das arbeitsteilige Produzieren wird Teil unserer neuen Realität werden, die ganz so neu gar nicht mehr ist, denn durch die pandemiebedingten Homeoffice-Lösungen, ist diese Art des Arbeitens für viele Kolleg/innen bereits zur Normalität geworden. Das ehrgeizige Ziel ist es, durch die im multimedialen Newsroom verstärkte arbeitsteilige Produktion unsere Beiträge noch schneller als bisher auf Sendung oder online zu unserem Publikum zu bringen.

Auch im multimedialen Newsroom werden die unabhängigen Fachressorts, wie es unser Publikum schon bisher gewohnt ist, Themen setzen und für andere Medien vorgeben. Mit dem Unterschied, dass die Radio-Profis künftig multimedial Seite an Seite mit den Kolleg/innen der "Zeit im Bild" zusammenarbeiten werden. Durch die räumlichen Möglichkeiten, die uns der multimediale Newsroom bietet, können Inhalte, die bisher in der Redaktion ausschließlich für die ORF-Radios überlegt, konzipiert und produziert wurden, neue Publika erschließen, durch die Kooperation mit jenen Kolleg/innen, die Spezialist/ innen für das Fernsehen, Online, Social Media und den ORF-Player sind.

Was ebenfalls bleibt, sind starke Infochef/innen bei den Sendern Ö1 und Ö3, die dafür sorgen werden, dass die Identität und die starken Marken ihrer Sendungen im multimedialen Newsroom weiter geschärft werden. Ihnen kommt die wesentliche Rolle zu, die Binnenpluralität im multimedialen Newsroom zu wahren und hochzuhalten. Durch den neuen multimedialen Newsroom kann eine neue gemeinsame Identität kreiert werden, die es uns ermöglichen kann, unsere alten Stärken beizubehalten und effizient Neues voranzutreiben.

Wie wichtig die Radioinformation ist, haben die letzten eineinhalb Jahre deutlich gemacht. Seit dem Beginn der Pandemie ist das Bedürfnis nach fundierter, gut recherchierter Information messbar gestiegen. Das hat sich auch auf die Radionutzung ausgewirkt. Viele haben während der Zeit im Homeoffice das Radio wieder als Informationsmedium entdeckt und sich auch über die ORF Radios auf dem Laufenden gehalten. Die Zahl der gehörten Radiominuten ist von 195 auf 200 gestiegen.1

Um die wichtige Zielgruppe der 14-49- jährigen im Fokus zu behalten, wird es ein unschätzbarer Vorteil des multimedialen Newsrooms sein, dass er direkt an die Ö3-Studios anschließt. Untrennbar verbunden bleibt die Radioinformation im multimedialen Newsroom mit dem Sender Ö1. Die Architektur des neuen Mediencampus ermöglicht uns, dass wir weiterhin sehr eng mit den Kolleg/innen aus der Wissenschaft und der Kultur zusammenarbeiten können.


1 Quelle: Radiotest/GfK und Ankordata