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Thomas Molnar Unterhaltung - Spannung im Dunkeln Blackout - ein Begriff, der in den letzten Jahren große Ängste und Aufregung ausgelöst hat, die durch den Überfall Russlands auf die Ukraine und dessen Konsequenzen für die Energieversorgung Europas noch um einiges verstärkt wurden. Wie mit einem etwaigen Worst-Case-Szenario umgehen? Wie sich verhalten im Falle des Falles?

Fragen, die uns alle umtreiben und den Menschen Sorge bereiten. Diverse Dokumentationen und Reportagen zum Thema liefern "Hard Facts", die von einem breiten Publikum überflüssig angenommen werden. Doch um ebenso die jüngeren Zielgruppen zu erreichen, die durch Social Media oftmals ein Medienkonsum-Verhalten mit verkürzter Aufmerksamkeitsspanne aufweisen, ist es wichtig, die Botschaft (welche Auswirkungen ein derartiges Ereignis haben kann) möglichst spannend und unterhaltsam aufzubereiten.

Hierfür eignet sich das Krimi-/Thriller-Genre erwiesenermaßen am besten, da es Spannungsbögen aufbaut, die Aufmerksamkeit generieren.Ein hervorragendes Beispiel dafür ist die sechsteilige Miniserie "Blackout", deren großer Publikumszuspruch der beste Beweis ist, dass spannend inszenierte Unterhaltung höchst geeignet ist, allgemein relevante Themen einem breiten Publikum zu vermitteln. Neben der realitätsnahen Story und der kongenialen Inszenierung, der es gelingt, auch in den Plot-immanent überwiegend im Dunkeln angesiedelten Szenen die latent vorhandene Spannung noch zu steigern, ist ebenso die Top-Besetzung für den TV-Triumph verantwortlich.Prominente Namen wie Moritz Bleibtreu, Philipp Hochmair, Marie Leuenberger, Heiner Lauterbach, Jessica Schwarz sorgen für großes mediales Interesse und stellen ein attraktives Angebot für unser Publikum dar.

Der Erfolg und die überaus positive Publikumsresonanz manifestieren sich nicht nur in den guten Quoten mit Spitzen bis 571.000 Zuseher:innen. Abgerundet wurde der fiktionale TV-Event durch eine faktenbasierte Dokumentation ("Blackout - Die Doku" 19.09.22/22:00 - anschließend an die Folgen 1+2) für all jene, die an wissenschaftlich fundierten Informationen zum Thema interessiert sind.

Dies ist auch eine der Aufgaben und zugleich Stärken des öffentlich-rechtlichen Fernsehens: Themenabende zu gesellschaftlich relevanten Sujets zu gestalten und zu kuratieren, dies wird vom Publikum entsprechend honoriert. In der gleichnamigen Bestseller-Vorlage aus 2012 des österreichischen Autors Marc Elsberg, der danach mit weiteren Roman-Erfolgen wie "Zero - Sie wissen, was du tust", "Helix - Sie werden uns ersetzen", "Gier - Wie weit würdest du gehen?" und zuletzt mit "°C - Celsius" sein Gespür für hochaktuelle Themen bewiesen hat, wird die Thematik visionär und hochspannend aufbereitet. Es wurde ein aufmerksamkeiterregender, breitenwirksamer Ansatz gewählt. Der fiktive Anschlag auf die Energie-Infrastruktur in weiten Teilen Europas zeigt die Anfälligkeit und die Verletzbarkeit der Stromversorgung auf.

Dass in der Verfilmung dramaturgisch zugespitzt und überzeichnet wurde, ist dem Genre immanent. Hätte man einen durch von äußeren Einwirkungen unbeeinflussten Zusammenbruch des Netzes gezeigt (durch ein Übermaß an "normalen Schwankungen", wie es lt. Expert:innen ja ebenfalls geschehen könnte), wäre das Interesse der Zuseher:innen, insbesondere der jüngeren Zielgruppe, wohl weniger groß gewesen. Darin liegen eben Bildungsauftrag und Mehrwert des öffentlich- rechtlichen Fernsehens begründet: gesellschaftspolitisch relevante Themen zu vermitteln und so aufzubereiten, dass sie ein möglichst breites Publikum erreichen.

Zahlen, Daten und Fakten zur Leistungskategorie Unterhaltung des ORF, finden Sie im Datenteil des Public Value Berichts 2022/2023.