DE | EN
DE | EN
Aktuelles

Hier finden Sie Neuigkeiten und Informationen aus Österreich, Europa und der Welt zu aktuellen Entwicklungen unter anderem in den Bereichen »Public Value«, »öffentlich-rechtliche Medien«, sowie »Qualitätsjournalismus«.
 
2018-10-09

Im Kampf gegen Fake News setzen mehr und mehr Länder auf neue Gesetze. Das französische Parlament hat für ein Gesetz gestimmt, das es Gerichten erlaubt, im Wahlkampf über die Glaubwürdigkeit von Online-Artikeln zu entscheiden. Politiker/innen im Wahlkampf dürfen dann vor Gericht durchsetzen, dass bestimmte Artikel entfernt werden müssen. Die EU will mit dem Code of Practice on Disinformation Falschmeldungen im Netz bekämpfen.

Doch die Gesetzgebung steckt noch immer im Jahr 2016 fest, postuliert Politico-Journalist Mark Scott besorgt. Die Macher/innen von Fake News hingegen sind längst einen Schritt voraus. Sie verbergen ihre Identität geschickter, setzen vermehrt auf manipulierte Bilder und sind damit noch schlechter als Fake News aus dem Ausland erkennbar. Die neuen Gesetze greifen hier zu kurz, die Maßnahmen sind veraltet, stellt Scott fest. Seine pessimistische Conclusio: Wir verlieren die Schlacht gegen Fake News, wenn die Politiker/innen nicht bald neue Taktiken finden.

Stimmt das? Fake News stellen uns vor große Herausforderungen, soviel steht fest. Auch Patrick Swanson, Leiter des Social-Media-Teams der ZiB, ist überzeugt, dass manipulierte Video- und Audiobeiträge auf uns zukommen werden. Doch verloren ist die Schlacht noch lange nicht. Und Politiker/innen alleine auf das "Schlachtfeld" zu schicken, keine gute Idee.

Denn wir müssen uns eine wichtige Frage stellen: Soll die Politik den Umgang mit Fake News überhaupt allein verantworten? Wenn Regierungen oder Mehrheiten im Parlament bestimmen dürfen, welche Inhalte wahr und welche fake sind, kann das schnell gefährlich werden. Der noble Gedanke (die Gesellschaft vor unwahren Informationen bewahren) kann auch für eigene Zwecke missbraucht werden (die Gesellschaft vor unbequemen Informationen bewahren). Schließlich hat Donald Trump sogar CNN als "Fake News" bezeichnet.

Kompetente Nutzer/innen und vertrauenswürdige Quellen
Doch worauf kommt es an, wenn wir die "Schlacht" gewinnen wollen? Zum einen auf die Nutzer/innen selbst. Darauf, wie kompetent sie mit Inhalten im Netz umgehen und ob sie gefakte von vertrauenswürdigen Meldungen unterscheiden können. Und auf Medien, die vertrauenswürdige Informationen liefern.

Genau das ist der Anspruch von Patrick Swanson. "Gerade weil auf Facebook Provokation und Propaganda an der Tagesordnung sind, muss es dort auch glaubwürdige, unparteiische und seriöse Information geben", schreibt er im aktuellen Public-Value-Bericht. Ausgewogenen, faktenbasierten Journalismus zu bieten, sei der Kernauftrag des ORF und damit auch der ZiB auf Facebook. Swansons Devise: "Wo andere polarisieren wollen, wollen wir unterscheiden - in wahr und unwahr, in wichtig und unwichtig, in Sinn und Unsinn."

Mehr Informationen:
https://www.politico.eu/article/french-parliament-passes-law-against-fake-news/
https://ec.europa.eu/digital-single-market/en/news/code-practice-disinformation
https://www.politico.eu/article/fake-news-regulation-misinformation-europe-us-elections-midterms-bavaria/
Patrick Swanson im Interview
https://www.theguardian.com/us-news/2017/jan/11/trump-attacks-cnn-buzzfeed-at-press-conference
Public-Value-Bericht

[more]

Back to list display

PUBLIC VALUE REPORT  

Quality Booklet
The ORF is committed to an extensive quality assurance system which is to control and optimise the fulfilment of the legal public service mandate and optimise the fulfilment of its legal public service mandate. This first-ever collection of articles documents the individual measures and provides answers how academics and media professionals assess the quality of public service broadcasting. [more] 

PUBLIC VALUE REPORT 

Data Booklet
How does the ORF fulfil its public service mission? The Public Value Report publishes a wide range of data and makes transparent with which productions which productions on TV, radio and online value and benefit for individual citizens and and society. Articles by editors provide a glimpse behind the behind the scenes of programme production. [more]

EQUALITY

Die ORF Expertinnen-Datenbank
The aim of the Expert Women Database is to improve or increase the visibility and perceptibility of women experts in the ORF media of television, radio and online. The Expert Women Database is an initiative of ORF Equality and the Public Value Competence Center. [more]

NETWORKING
Denk|Raum
The Denk|Raum is an offer for young media professionals at ORF. In penal discussions we deal with topics that concern our future: digital transformation, new technologies, innovation, but also corporate culture, transparency, independence and reliability. We talk about the ORF of the future. How we can change it and shape it. [more] 

VIDEOS
TransFORM-Studio
What are the Keys for a Successful Digital Transformation? Isabelle Richter & Viktoria Tatschl in conversation with ORF-employees. [Die Videos]

The secret of the colors
ORF Public Value is defined by five quality dimensions and 18 performance categories. They are derived from the ORF Act, the ORF programme directives, the ORF guiding principles and current requirements in the society and media developments. [more]