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Präsidentin von Reporter ohne Grenzen Österreich, Rubina Möhring ist derzeit mit KollegInnen aus Paris und Deutschland in Istanbul, wo heute und morgen wieder JournalistInnen vor Gericht stehen. „Hier sitzen Menschen selbst auf der Anklagebank, die sich sonst immer für andere Verfolgte einsetzen. Das zeigt, wie dramatisch die Lage in der Türkei mittlerweile ist“, sagt Rubina Möhring.
Die in Wien lebende Journalistin befindet sich von Sonntag bis Dienstag als Prozessbeobachterin in der türkischen Bosporus-Metrople Istanbul. Die türkische AKP-Regierung habe den Wunsch und den Willen, kritische Journalisten mundtot zu machen. "So etwas kennt man aus Diktaturen und aus gelenkten Demokratien", sagt Rubina Möhring, Präsidentin von Reporter ohne Grenzen Österreich, im APA-Gespräch. "In der Türkei gibt es keine Pressefreiheit", meint Möhring. Dieses Grund-und Menschenrecht sei nur noch auf dem Papier existent.
Am Montag beginnt das Verfahren gegen Nadire Mater. Die Journalistin und Autorin erlangte Anfang 2001 internationale Bekanntheit, als ihre Interviewsammlung "Mehmets Buch" in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde, auch ins Deutsche. Das Buch enthält Gespräche, die die Autorin mit türkischen Wehrpflichtigen geführt hat, die ihren Dienst im Südosten ableisteten. Die Autorin wurde damals wegen Beleidigung der Armee angeklagt, ihr drohten bis zu zwölf Jahre Haft. Sie wurde freigesprochen, ihr Buch wurde aber in der Türkei verboten. Mater ist Mitbegründerin des türkischen Online-Menschenrechtsportal Bianet. Das Portal wurde 2013 von ROG-Österreich mit dem Press Freedom Award ausgezeichnet. Mater nahm damals in Wien den Preis von Möhring entgegen.
Zum Interview auf derstandard.at
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