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Aktuelles

Hier finden Sie Neuigkeiten und Informationen aus Österreich, Europa und der Welt zu aktuellen Entwicklungen unter anderem in den Bereichen »Public Value«, »öffentlich-rechtliche Medien«, sowie »Qualitätsjournalismus«.
 
2017-07-14

Eine kürzlich veröffentlichte Studie liefert interessante Ergebnisse über die österreichische Youtube-Landschaft. Bei den meistabonnierten YouTube-Kanälen in Österreich kommt inhaltlich vor allem eines zu kurz: gesellschaftspolitische Themen. Stattdessen dominieren Themen aus den Bereichen "Entertainment", "Gaming", "Music", "People & Blogs" und "HowTo & Style" das Angebot der Top 100 der österreichischen Youtube-Kanälen. Die Studie "Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung von Youtube-Channels in Österreich" wurde vonFachhochschule St. Pölten im Auftrag der RTR(-GmbH) durchgeführt und am Mittwoch präsentiert. "Als Masseninformationsmedium spielt Youtube überhaupt keine Rolle", erklärte Studienautor Andreas Gebesmair laut derStandard.at. So lasse sich kein einziger Kanal der Kategorie "Information" zuordnen und es passiere "viel Schrott" auf Youtube, so Gebesmair, der auch vor der Gefahr von Fake News warnt die dort zirkulieren.

Explizites Ziel der Studie ist es eine Überblick über das "Channel-Angebot auf Youtube in Österreich zu bieten". Neben einer ökonomischen Bewertung des Angebots wurde auch der "Public Value" dieser Medienangebote untersucht. Während die ökomische Bewertung des österreichischen Top 100 Kanäle gespalten ausfällt - nur 44 der 100 Kanäle liefern ein "existenzsicherndes, monatliches Einkommen von 1.000 bzw. 2.500 Euro" - fällt die Bewertung des Public Values, also des gesellschaftlichen Mehrwerts, der meistabonnierten Kanäle eindeutig aus: Ein Österreich-Bezug bzw. ein Bezug zu Regionen existiere "so gut wie nicht", weder sprachlich noch inhaltlich; trotz eines enormen "Bewegtbild-Angebots" durch Youtube sei kaum Vielfalt zu erkennen, so gäbe es keine Kanäle in Österreich die der Kategorie "News & Politics" zuzuordnen seien, stattdessen würde eine "Dominanz einer konsumistischen Einstellung" herrschen; und die Mehrheit der untersuchten Videos (54 von 100) enthielten keine Kennzeichnung von Produktplatzierungen.

Gesellschaftspolitische Relevanz bekommen diese Ergebnisse vor allem deshalb, weil laut der kürzlich veröffentlichten "Bewegtbildstudie 2017" der RTR, Youtube zur meistgenutzten Videoplattform in Österreich, insbesondere bei den 14- bis 29-jährigen gehört.

Gerade deshalb plant der ORF die Einrichtung eines eigenen Youtube-Kanals, um als öffentlich-rechtliches Medium Präsenz auf dieser Plattform zu zeigen. Damit könnte auch dem inhaltliche Ungleichgewicht der österreichischen Youtube-Angebote entgegenwirkt werden. Der dementsprechende "Vorschlag für Änderungen des ORF-Angebots für Soziale Medien" liegt bereits bei der Medienbehörde KommAustria zur Prüfung.

Dass derzeit vor allem Entertainment im Vordergrund steht, zeigt auch der österreichische Youtube-Künstler KsFreakWhatelse alias Marcel Dähne, der hinter Red Bull zu den meistabonnierten Youtube-Kanälen Österreichs zählt. Sein erklärtes Ziel ist es zu unterhalten, wie er beim ORF-DialogForum "Generation What" 2016 sagte. Dort fällte er auch ein eindeutiges Urteil über seine Generation "Die Zielgruppe ist sehr sehr leicht zu beeinflussen. Alles was ich sage ist Fakt."

Mehr Infos:

Studie der FH St. Pölten "Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung von Youtube-Channels in Österreich"
"Bewegtbildstudie 2017" RTR
Artikel auf derStandard.at
DialogForum "Generation What" mit KSFreak
Link zum "Vorschlag für Änderungen des ORF-Angebots für Soziale Medien"




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The ORF is committed to an extensive quality assurance system which is to control and optimise the fulfilment of the legal public service mandate and optimise the fulfilment of its legal public service mandate. This first-ever collection of articles documents the individual measures and provides answers how academics and media professionals assess the quality of public service broadcasting. [more] 

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Data Booklet
How does the ORF fulfil its public service mission? The Public Value Report publishes a wide range of data and makes transparent with which productions which productions on TV, radio and online value and benefit for individual citizens and and society. Articles by editors provide a glimpse behind the behind the scenes of programme production. [more]

EQUALITY

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The aim of the Expert Women Database is to improve or increase the visibility and perceptibility of women experts in the ORF media of television, radio and online. The Expert Women Database is an initiative of ORF Equality and the Public Value Competence Center. [more]

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The Denk|Raum is an offer for young media professionals at ORF. In penal discussions we deal with topics that concern our future: digital transformation, new technologies, innovation, but also corporate culture, transparency, independence and reliability. We talk about the ORF of the future. How we can change it and shape it. [more] 

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The secret of the colors
ORF Public Value is defined by five quality dimensions and 18 performance categories. They are derived from the ORF Act, the ORF programme directives, the ORF guiding principles and current requirements in the society and media developments. [more]