„Ich heiße Alexandra Mantler-Felnhofer und arbeite in der Abteilung Religion im ORF-Radio. Hier bin ich unter anderem für drei Sendungen zuständig, die täglich Denkanstöße liefern und zum Weiterdenken anregen möchten. Um 6.56 Uhr, also wenige Minuten vor dem Ö1-Morgenjournal lädt die Sendung "Gedanken für den Tag" dazu ein, einen Moment inne zu halten, einen etwas anderen Blick auf diese Welt und manchmal auch darüber hinaus zu werfen. Menschen aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen erzählen aus ihrem Leben, offenbaren ihre Gedanken und sprechen auch darüber, woran sie glauben, worauf sie hoffen. Eine neue Perspektive eröffnete sich etwa dem Astronauten und Physiker Gerhard Thiele, als Crew-Mitglied mit der US-amerikanischen Raumfähre Endeavour. In den ‚Gedanken für den Tag‘ hat er davon erzählt.“ „Raumfahrt führt an die Grundfragen des Menschen: Wer bin ich? Wo komm ich her? Wo gehe ich hin? Und was bleibt? Und die Erfahrung eines Raumflugs ist so eindrucksvoll, dass Worte eigentlich nicht ausreichen. Trotzdem werde ich oft danach gefragt, ein einziges Wort zu benennen, das dieser Erfahrung am nächsten kommt und das Wort, das aus meiner Sicht am besten passt ist das Wort Demut.“ „Auch Schauspielerinnen und Schauspieler haben 2011 in den ‚Gedanken für den Tag‘ gesprochen: Etwa Erika Pluhar, Cornelius Obonya, Julia Stemberger oder Manuel Rubey, der von seinen Erfahrungen und Gedanken als Vater zweier Töchter erzählt hat.“ „Bewusst polemisch formuliert behaupte ich: Mit der Geburt unserer Kinder erlischt unser Recht auf die Verneinung des Daseins. Weil sich Kinder verantwortlich fühlen werden, wenn sie spüren, dass es uns schlecht geht. Ich meine nicht, ihnen eine heile Welt vorzuspielen, ich spreche von dem Grundsatz: Ja zu diesem Leben zu sagen.“ „Schriftsteller wie Paulus Hochgatterer oder Anna Mitgutsch sind in den ‚Gedanken für den Tag‘ ebenso zu Wort gekommen wie der Mathematiker Rudolf Taschner, der katholische Bischof Manfred Scheuer, der Oberrabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde Paul Chaim Eisenberg oder die frühere Notenbankpräsidentin Maria Schaumayer. Als Redakteurin der Abteilung Religion im Radio produziere ich allerdings auch noch zwei andere tägliche ‚Gedankensendungen‘: Etwa die ‚Morgengedanken‘ in den Programmen der ORF Regionalradios, in denen täglich Sprecherinnen und Sprecher aus ganz Österreich einen religiösen Impulsgedanken mit in den Tag geben, etwa die junge Christin alevitischer Herkunft Ebru Noisternig, die heute in Kärnten lebt.“ „Nach einer Kindheit in der Türkei, erlebte ich meine Jugend als Kind einer türkischen Gastarbeiterfamilie in Deutschland. Ich komme aus einer alevitischen Familie. In diesem Lebensabschnitt setzte ich mich auf der Suche nach meiner eigenen Identität auch intensiv mit der Frage nach Gott auseinander. Dieser, mein persönlicher Glaubensweg lehrte mich, das Leben zu fühlen, voll und ganz.“ „Und im Hitradio Ö3 heißt es jeden Abend kurz vor 22 Uhr von Sonntag bis Freitag: „Einfach zum Nachdenken“: Geschichten, Gedanken, Erlebnisse. Tiefsinnig, persönlich und oft auch provozierend präsentiert sich die Sendung heute. Studentinnen und Entspannungstrainer, Religionslehrerinnen oder Krankenpfleger denken hier nach. Oder auch der Schriftsteller David Weiss.“ „Vor kurzem habe ich auf einer Postkarte ein Zitat von Peter Ustinov gelesen, das mich schwer beeindruckt hat. Grob widergegeben hat er einmal gesagt: Den Sinn des Lebens kenne ich nicht, aber es hat keinen Sinn, der reichste Mann auf dem Friedhof zu sein.“ „Als Abteilung Religion im ORF Radio ist es unser Ziel nicht nur über aktuelle Ereignisse in den verschiedenen Religionsgemeinschaften zu berichten, sondern auch Platz für persönliche Reflexion und die Auseinandersetzung mit der Frage nach dem Woher und Wohin des Lebens zu bieten.“
