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David Riegler, Redakteur FM4 #54 Radikal umdenken, aber wie? Die Digitalisierung hat für eine massive Veränderung der Mediennutzung gesorgt, die sich vor allem bei der jüngeren Generation, den Digital Natives, bemerkbar macht. Wollen wir diese Gruppe langfristig erreichen, müssen wir radikal umdenken. Wenn es um Informationen und Nachrichten geht, wollen junge Menschen Inhalte, die vor allem authentisch, klar verständlich und möglichst konkret sind. Das massive Überangebot an Content und die immer schneller werdende Geschwindigkeit der digitalen Mediennutzung lassen keine Zeit für eine lange Begrüßung oder etwa Bilder, die man nicht auf Anhieb versteht. Wenn Entscheidungen innerhalb weniger Momente fallen, zählt jede Sekunde.
Dass es trotzdem auch Platz für längere und verspielte Formate in der digitalen Welt gibt, zeigt die Entwicklung bei Audiomedien, vor allem bei Podcasts. Doch auch hier gilt als oberste Regel: Authentizität und eine spannende Themenauswahl, um das Interesse der Userinnen und User aufrecht zuerhalten. Die Menschen dort abzuholen, wo sie sind, bedeutet, dass wir die Lebensrealität junger Menschen weit über Statistikzahlen hinaus kennen und vor allem verstehen müssen: von der Musik, die sie hören, bis zu den Lebensfragen, die sie sich stellen. Jugendkultur ist lebendig, kritisch und unfassbar vielfältig.
Die komplexe Social Media-Welt, die ein fixer Bestandteil im Leben junger Menschen ist, wird von einigen wenigen und undurchsichtigen Konzernen dominiert. Wir sollten ein transparentes Gegenangebot erschaffen. Es gibt zwar keine Patentlösung für die vielen Hürden der Digitalisierung, von der Ressourcenfrage bis hin zu gesetzlichen Möglichkeiten, doch wenn wir die Lebensrealität junger Menschen genau im Blick behalten, werden wir auch in Zukunft ansprechende Inhalte für alle Altersgruppen schaffen.