DE | EN
DE | EN
© Grafik: ORF, Bild: Agentur 3007

Qualität und Vielfalt wie nie

Sabine Reiter, Geschäftsführende Direktorin der Music Austria


Das Ziel ist einfach definiert: Österreichische Musik sollte einem breiten österreichischen Publikum bekannt sein. Es ist eine primäre Aufgabe des öffentlich-rechtlichen ORF, heimische Musikschaffende und die Branche, die mit ihnen arbeitet, zu fördern. Im Mai 2018 hat sich der ÖRF verpflichtet, in den nächsten drei Jahren die Österreich-Quote in Ö3 von den bislang vereinbarten 15 Prozent auf 18 Prozent und in Radio Wien von 11 Prozent auf 15 Prozent anzuheben. Zusätzlich wurde eine Vereinbarung über eine Kernzeitquote getroffen. Beides sind längst fällige und wichtige Fortschritte. Es geht bei der Frage der Österreich-Quote aber nicht um volkstümelnde Identitätsfragen, sondern nicht zuletzt auch um Wertschöpfung. Sie ergibt sich nicht nur aus der Sendung selbst, sondern vor allem auch aus den Folgewirkungen, die aus der Erhöhung des Bekanntheitsgrads erwachsen. Die Vereinbarung ist ein wichtiger Fortschritt – angesichts des Potenzials der Musikszene kann dies aber nur ein Mosaiksteinchen im Gesamtplan sein. Mit großer Spannung erwarten wir jedenfalls die geplante Sendeleiste auf ORF III, die sich der Sendung zeitgenössischer Musik verschiedener Spielarten widmen soll. Es gibt wunderbare österreichische Musik, schon immer. In meiner Jugend kannten wir – anders als die Jugend heute – eine Vielzahl an österreichischen Musikschaffenden verschiedener Genres, weil wir die Chance dazu hatten. Österreichische Musik war in Radio und Fernsehen hörbar und sichtbar. In vielen anderen Bereichen zeigt sich der ORF sehr einfallsreich und hat interessante neue Formate entwickelt. Musikschaffen, das über die Landesgrenzen hinaus Beachtung findet, ist reichlich vorhanden, wunderbare Sendungs-, Film- und Videomacher ebenfalls. Die Szene bietet Qualität und Vielfalt wie noch nie: Jetzt wäre also ein guter Zeitpunkt, Sendungsformate zu entwickeln, die beiden nützen, dem ORF und der österreichischen Musikszene.



Qualität und Vielfalt wie nie, Sabine Reiter, Geschäftsführende Direktorin der Music Austria abspielen
© Grafik: ORF, Bild: Agentur 3007
Qualität und Vielfalt wie nie
Sabine Reiter, Geschäftsführende Direktorin der Music Austria