Besonders bedenklich für den Journalismus ist der durch undurchsichtige Algorithmen geleitete Nachrichtenverkehr, weil die ökonomische Logik und die Strukturen dieser Plattformen dazu führen würden, dass eher „Inhalte mit geringer Qualität“ verbreitet würden, wohingegen hochwertige journalistische Inhalte, wie investigative Recherche, oder Berichte über unterprivilegierte Gruppen, durch die „Scale und Shareability“-Logik dieser Systeme diskriminiert würden. Um Einseitigkeit in der Nachrichtenverbreitung zu vermeiden, würde es nach wie vor menschliche Redaktionen brauchen, die, im Gegensatz zu Agorithmen eine professionelle journalistische Auswahl treffen können.
Mehr Infos:
Artikel „Wie Facebook und Twitter den Journalismus kolonisieren“ von Stephan Russ-Mohl im „European Journalism Observatory“
Bell, Emily/Owen, Taylor: The Platform Press: How Silicon Valley reegineered journalism. In: Columbia Journalism Review, 29.03.2017
Argentinierstraße 30A, 1040 Wien
KEYNOTE: Marc Abrahams, Erfinder des „IGNobel-Preises“
DISKUSSION:
Univ.Prof.DDr. Matthias Karmasin, Direktor des CMC,Österreichische Akademie der Wissenschaften/Alpen-Adria-Universität
Richard Schmitt, Chefredakteur von Krone.at
Franziska Tschinderle, Journalistin bei „Datum“
Lisa Totzauer, Nachrichtenchefin ORF eins
MODERATION: Konrad Mitschka, ORF Public Value
Wir bitten Sie, uns unter (01) 87878-14384 oder per E-Mail an praesentation@orf.at über Ihre Zu- oder Absage zu informieren.
Evgeny Morozov, einer der weltweit gefragtesten Netz-Experten, Autor von: „Smarte neuen Welt- Digitale Technik und die Freiheit des Menschen“
DISKUSSION:
Verena Metze-Mangold, Präsidentin der deutschen UNESCO-Kommission
Ingrid Brodnig, PROFIL, Buchautorin von „Hass im Netz“
Patrick Swanson, ORF, ZIB social media
Anna Svec, Bloggerin „Mosaik – Politik neu zusammensetzen”
MODERATION:
Klaus Unterberger, ORF Public Value
Anmeldungen an: zukunft@orf.at
Das ORF DialogForum wird auf zukunft.ORF.at live gestreamt und auf ORF III zeitversetzt gesendet.
(© Fotos: Peter Ostholt - Rosa Luxemburg-Stiftung)
Der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV) Frank Überall kritisiert im Interview mit dem „Deutschlandfunk“ den Ausschluss von Journalisten beim Kongress der europäischen Rechtspopulisten.
Zuvor hatte der AfD-Europapolitiker Markus Pretzell bekannt gegeben, dass u.a. öffentlich-rechtlichen Medien für den Kongress, der am 21. Jänner in Koblenz stattfinden wird, keine Akkreditierung erhalten würden, da „die Berichterstattung der Medien den journalistischen Grundsätzen nicht genügen“ würde.
DJV-Vorsitzender Überall ortet hinter diesem Vorgehen der AfD „Kalkül“ und warnt insbesondere vor den kommenden Wahlen (Bundestagswahl und Landtagswahl in Nordrhein-Westfahlen) vor einer „Trumpisierung“ der deutschen Politik. Er mahnt Journalist/innen im Umgang mit der AfD zur Besonnenheit: Medien sollten nicht mehr über jedes Stöckchen springen, was man ihnen hinhalte.
The results of a report by the European Commission suggest that US tech giants Facebook, Twitter, YouTube and Microsoft aren’t responding to cases of online hate speech fast enough. According to the EU’s code of conduct to combat illegal online hate speech, which was implemented in May 2016 and agreed upon by all big players of the IT-sector, technology companies are required to review reports of hate speech less than 24 hours after they were first reported. However, the results of the first assessment of this new code of conduct indicate, that only 40 percent of all notifications of hate speech were acted upon within a 24-hour timeframe.
European Commissioner for Justice Věra Jourová said in a statement this week: "It is our duty to protect people in Europe from incitement to hatred and violence online. This is the common goal of the code of conduct.”
Twelve NGOs based in nine EU countries analyzed the responses to hate speech notifications over a six-week timeframe for the evaluation during October and November 2016. The findings, according to the European Commission, indicate that among the 600 notifications of online hate speech made in total, 28 percent led to a removal, 40 percent of all responses were received within 24 hours, while another 43 percent arrived after 48 hours.
Article: Europe Presses American Tech Companies to Tackle Hate Speech
A total of 28,000 citizens across 28 countries participated in the survey. The study painted a mixed picture of media pluralism and freedom across the European Union. The following data is a selection of the survey’s results:
57% say media don’t provide information independent from political and commercial pressure:
In nine member states, majorities agree their national media provide information free from political or commercial pressure. There is a big contrast between Northern and Southern countries: in Finland (78%), the Netherlands and Denmark (both 61%) this view is the most prominent, while respondents in Greece (12%), Spain (24%) and Cyprus (25%) are the least likely to agree.
60% say public service media (PSM) don’t provide independent information:
However in Finland (65%), Sweden, the Netherlands (both 55%), Denmark (54%), Germany and Slovakia (both 50%) a majority of respondents think their national public service media are free.
46% think their national media regulators are not independent:
Most of respondents (69%) are not aware of the body that oversees audiovisual media in their country. 10% said they are aware but could not give the correct name of the body.
53% agree their national media provide trustworthy information:
Nearly 9 in 10 in Finland (88%) agree, as do more than three quarters in Sweden and Denmark (both 77%). In contrast, only 26% in Greece, 34% in France and 38% in Spain agree.
Article by the European Federation of Journalists
Full survey: "Media pluralism and independence"
Neue Herausforderungen
Mit Blick auf die Unübersichtlichkeit von Informationen im Netz, der Meinungsrelevanz von linearen und non-linearen Bewegtbildangeboten und den besonderen ökonomischen Eigenschaften, denen Fernsehen auch in Zeiten der Cloud unterliegt, sei ein politisch und wirtschaftlich unabhängiger Rundfunk essentiell, so die Wissenschaftler. Und: Diese Funktion könne sowohl aus verfassungsrechtlicher als auch aus ökonomischer Sicht aktuell nur vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk wahrgenommen werden. Sie betonten zudem, dass rundfunkrechtliche Vorgaben an einigen Stellen an die veränderten Rahmenbedingungen angepasst werden müssten; beispielsweise sollten Sendungen künftig länger als heute erlaubt in der Mediathek bleiben dürfen.
Fernsehen wird zu "Cloud-TV"
Außerdem verkündet das Gutachten auch das Ende des traditionellen Fernsehens: Das Medium befinde sich im Übergang zum "Cloud-TV", so die Autoren. Mit diesem Begriff bezeichnen die Wissenschaftler die vierte Generation des Fernsehens nach dem terrestrischen TV, dem Multikanalfernsehen über Kabel und Satellit sowie dem digitalen Fernsehen. "Cloud-TV" vereint in einem Angebot normales Fernsehen, Video on Demand und andere Onlinedienste bis hin zu Social-Media-Plattformen sowie die Verbreitung über unterschiedliche Verteilmedien auf eine Vielzahl von Endgeräten und bildet damit die Zukunft des Mediums.
Studie "Legitimation und Auftrag des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in Zeiten der Cloud"