Eine neue ORF-interne Expertinnen-Datenbank soll helfen, den Frauenanteil in den Medienproduktionen des ORF zu erhöhen. Ziel ist es, ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis in der Berichterstattung herzustellen.
Denn Tatsache ist: Frauen sind immer noch unterrepräsentiert, wenn es um die Vermittlung von qualifizierter Fachmeinung geht. Daher soll eine 50:50-Repräsentation von Expertinnen und Experten in allen Formaten des ORF angestrebt werden.
Die Datenbank dient allen ORF Redaktionen als Recherche-Plattform für deren Arbeit und verbessert die Wahrnehmbarkeit von Expertinnen. Redakteurinnen und Redakteure des ORF können Expertinnen in die Datenbank eintragen sowie in den bestehenden Datensätzen nach Fachfrauen suchen.
Die Expertinnen-Datenbank ist eine Initiative der ORF Gleichstellung, die von ORF Public Value realisiert wurde. Es handelt sich um ein Service-Angebot für ORF Redakteur*innen unter strikter Beachtung der geltenden ORF Regulative zu Unabhängigkeit, Unvereinbarkeit und Glaubwürdigkeit der Berichterstattung.
The Manifesto can be signed here:
http://bit.ly/signpsmmanifesto
"Die euphorischen Erwartungen an das Internet sind zerstört. Tatsache ist: Die dominierenden kommerziellen digitalen Plattformen gefährden die Demokratie. Trotz der faszinierenden Möglichkeiten, die das Internet der Gesellschaft und den einzelnen Mediennutzer:innen bietet, haben einige wenige global agierende Datenkonzerne eine beispiellose wirtschaftliche, politische und kulturelle Macht erlangt. So wie das Internet derzeit strukturiert und genützt wird, trennt und spaltet es, anstatt vertrauenswürdige, öffentliche Räume für die Kommunikation über Unterschiede, Vielfalt und Meinungsverschiedenheiten zu schaffen" (Auszug aus: "The Public Service Media and Public Service Internet Manifesto").
Eine internationale Gruppe von Medienexpert:innen hat daher ein Medien- und Internetmanifest erstellt. Das heute veröffentlichte "Public Service Media and Public Service Internet Manifest" fordert die Sicherung der Existenz, der Unabhängigkeit und Finanzierung von öffentlich-rechtlichen Medien sowie die Schaffung eines Public Service Internet.
Prof. Christian Fuchs, Direktor des Instituts für Kommunikations- und Medienforschung an der University of Westminster in London und Mitinitiator des Manifests:
"Die Demokratie braucht öffentlich-rechtliche Medien und ein Public Service Internet. Die digitalen Giganten wie Facebook, YouTube/Google, Netflix und Amazon dominieren das Internet. Die Folgen sind Monopole, Datenüberwachung, algorithmische Politik, digitaler Populismus, das Internet als riesiges Einkaufszentrum, Filterblasen, Fake News, eine postfaktische Kultur und ein Mangel an vielfältiger Debatte. Unser Manifest fordert die Schaffung eines Public Service Internets, damit öffentlich-rechtliche Medien in die Lage versetzt und mit angemessenen Mitteln ausgestattet werden, um Online-Plattformen bereitzustellen, die einen gemeinwohlorientieren digitalen Auftrag haben, Informationen, Nachrichten, Debatten, Demokratie, Bildung, Unterhaltung, Partizipation und Kreativität mit Hilfe des Internets zu fördern."
Das Manifest wurde von einer Gruppe internationaler Medienexpert:innen in einem mehrmonatigen Online-Diskussions- und Kooperationsprozess auf der österreichischen Plattform ecomitee.com erstellt. Die Manifest-Initiative ist Teil des Forschungsnetzwerks "InnoPSM: Innovation in Public Service Media Policies", das vom UK Arts and Humanities Council finanziert wurde und von Dr. Alessandro D'Arma von der University of Westminster und Dr. Minna Horowitz von der University of Helsinki geleitet wird.
Dr. Klaus Unterberger, Leiter der Public Value - Abteilung des ORF und Mitinitiator des Manifests:
"Öffentliche Kommunikation ist mehr als ein Geschäftsmodell. Sie ist eine öffentliche Aufgabe. Die globale Pandemie, der sich beschleunigende Klimawandel und die zunehmende soziale Ungleichheit haben die Dringlichkeit von verlässlichen und vertrauenswürdigen Informationen jenseits von Fake News und Polarisierung gezeigt. Wir brauchen ein neues Internet, das eine öffentliche Sphäre für Menschen bietet, die nicht nur Medienkonsument:innen, sondern in erster Linie Bürger:innen sind. Die bestehende Infrastruktur der öffentlich-rechtlichen Medien muss dabei eine wichtige Rolle spielen, um eine Alternative zur drohenden Dominanz der Datenkonzerne in der öffentlichen Kommunikation zu schaffen. Ein neues, demokratisches Internet ist möglich. Deshalb rufen wir zum Handeln auf."
In den folgenden Monaten wird das Manifest weltweit verbreitet und Unterstützer:innen werden gebeten, es zu unterzeichnen. Angekündigt sind Aktivitäten und Veranstaltungen, die sich an die Medienpolitik, an die öffentlich-rechtlichen Medien, an die Zivilgesellschaft und an die Öffentlichkeit richten, um eine breite Koalition für die Schaffung eines Public Service Internets zu bilden.
Das Public Service Media und Public Service Internet Manifest im Wortlaut (in Englisch):
http://bit.ly/psmmanifesto
Public Service Internet Manifesto (Deutsch): Download
Das Manifest kann hier unterzeichnet werden:
http://bit.ly/signPSManifesto
Rückfragen:
Prof Christian Fuchs,
University of Westminster,
Communication and Media Research Institute
c.fuchs@westminster.ac.uk
Klaus Unterberger, klaus.unterberger@orf.at
Die Rede von Noel Curran in voller Länge finden Sie hier.
15-24-Jährige stärkste Sehergruppe
Insgesamt konnten die Sender doppelt so viele Zuschauer*innen mit der ESC-Finalsendung erreichen, als sonst zur Primetime üblich. Bei der schwer erreichbaren jüngeren Zielgruppe (15-24-Jährige) konnte der Anteil sogar vervierfacht werden. Diese Zielgruppe lieferte den stärksten Zuschaueranteil zum ESC 2021.
Mit einem Marktanteil von 52,8 % stieg dieser im Vergleich zum ESC 2019 um sieben Prozentpunkte. Typischerweise liefern die Sender der Sendergruppe ihre stärksten Einschaltquoten bei den älteren Zuschauern, so dass die Zielgruppe der Senioren (60+) den geringsten Anstieg gegenüber dem Senderdurchschnitt verzeichnete, nämlich weniger als das Doppelte.
ESC auf YouTube und Social Media
In diesem Jahr gab es 50 Millionen Unique Viewer auf YouTube. Die Zahl umfasst alle ESC-Inhalte inklusive der Livestreams zu den drei Live-Shows, die über den offiziellen YouTube Channel des ESC genutzt wurden. 71 Prozent der Nutzer*innen des ESC YouTube Channels waren unter 35 Jahre alt.
Die Social-Media-Kanäle des ESC verzeichneten 14 Millionen Interaktionen. 50 Prozent davon fanden auf Instagram statt, gefolgt von TikTok mit 31 Prozent. Das Posting mit dem Måneskin, die Sieger aus Italien, verkündet wurde, sahen rund 18 Millionen Menschen auf den verschiedenen Plattformen. Die Mehrheit von 56 Prozent sah das Posting auf Facebook.
Quelle/Grafiken: EBU Media Intelligence Service 2021
Fünf Monate hat der ORF den digitalen Medienwandel in DialogForen thematisiert, österreichische Jugendliche befragt, mit Medienexpertinnen und -experten ihre Erwartungen diskutiert, zahlreiche ORF-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter interviewt und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Studien beauftragt.
Am 18. Mai erscheint dazu der neue Public Value-Bericht - und ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz diskutiert die zentralen Ergebnisse des Prozesses.
Mit dabei:
- Melisa Erkurt, "Die Chefredaktion"
- Karola Wille, Intendantin des MDR
- Martina Zandonella, SORA
- Reinhard Christl, Ökonom
Moderation: Klaus Unterberger, ORF Public Value
Am 18. Mai um 13.00 Uhr im Studio 3 des ORF RadioKulturhauses.
Das DialogForum ist im Livestream auf zukunft.ORF.at und auf radiokulturhaus.ORF.at
sowie zeitversetzt auf ORF III zu sehen.
Download ORF-Jahresbericht 2020 (31.03.2021)
Nach den ersten beiden Gesprächen im DialogForum der TransFORM-Reihe
ging es am 16.03.2021 mit "ORF im Wandel" weiter:
Teil 1: Alles neu!
Digitale Transformation verlangt nach neuen Lösungen. Neuen Perspektiven. Neuen Wegen. Wer nicht
auf Facebook, Google & Co warten will, muss selbst aktiv werden, gestalten und nach Innovation suchen.
Im dritten Transform-Gespräch der Public Value-Reihe stehen konkrete Projekte des digitalen Medienwandels
im Mittelpunkt.
Es diskutieren:
Stefan Apfl, "Hashtag Media"
Anna Goldenberg, "Falter"
Irina Oberguggenberger, Channel Management ORF1
Teil 2: Kultur im digitalen Netz
Wie kann sich Kunst am digitalen Medienmarkt bemerkbar, sichtbar, wahrnehmbar machen?
Braucht es digitale Kulturplattformen? Was erwarten sich Kulturschaffende vom ORF der Zukunft?
Es diskutieren:
Kay Voges, Volkstheater
Beate Thalberg, Regisseurin, ORF.at
Alina Zeichen, Interessensgemeinschaft der Kulturinitiativen in Kärnten/Koroška
"das beste Programm für die Generation Z" in Deutschland.
Der Kritik, dass die öffentlich-rechtlichen Sender in ihren linearen Programmen zu wenig junges Publikum erreichen, steht entgegen, dass die "Digital Natives" Medien vorwiegend online konsumieren und dabei sehr wohl auf
öffentlich-rechtliche Angebote, wie FUNK, zurückgreifen.
Seit 2016 gestaltet FUNK Online-Content, wie Reportagen und Podcasts für das junge Publikum und
stellt seine Inhalte auf der eigenen Plattform sowie in den Sozialen Medien zur Verfügung.
→ Hier geht es zum vollständigen Artikel von "MEEDIA"
→ Hier geht es zum aktuellen TransFORM-Prozess im Rahmen des ORF Public Value Berichts 2020/21
Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt vom Meinungsforschungsinstitut SORA.
"Generation… Corona!?" als multimediales ORF-Projekt
50 Fragen in einem interaktiven Umfragetool auf der Ö3-Homepage sind die Grundlage für den mehrwöchigen Programmschwerpunkt. Was Corona verändert hat, wird auch im direkten Vergleich sichtbar: 2016 hat die junge Generation Österreichs schon einmal im ORF im Rahmen der großen europäischen Jugendumfrage "Generation… what?" Fragen aus allen Lebensbereichen beantwortet. Die Umfrage wird in allen ORF-Medien zum Thema: Den ganzen März über werden die Fragen präsentiert, die Zwischenergebnisse beleuchtet und dann die Endergebnisse zur Diskussion gestellt. So wird aus "Generation… Corona!?" ein multimediales ORF-Projekt für die Generation Z.
→ Hier geht´s zur Umfrage
Weiterführende Links:
Es diskutierten:
Ingrid Brodnig, profil
Caroline Pavitsits, Bundesjugendvertretung
Alexander Wrabetz, Generaldirektor des ORF
Flora Schmudermayer, Bundesschülervertretung
Philipp Maschl, "Hallo Österreich"
Daniela Kraus, Generalsekretärin der "Concordia"
Moderation: Klaus Unterberger, ORF Public Value