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Aktuelles

Hier finden Sie Neuigkeiten und Informationen aus Österreich, Europa und der Welt zu aktuellen Entwicklungen unter anderem in den Bereichen »Public Value«, »öffentlich-rechtliche Medien«, sowie »Qualitätsjournalismus«.
 
2019-01-25

Der 29. März - und damit das Austrittsdatum Großbritanniens aus der EU - nähert sich mit großen Schritten. Nachdem Theresa Mays Deal mit der EU vom britischen Parlament mit einer großen Mehrheit abgelehnt wurde, ist nach wie vor unklar, zu welchen Bedingungen Großbritannien die EU verlässt. Ein zweites Referendum und eine Verschiebung des Austrittsdatums schließt die Premierministerin aber weiterhin aus.

Fest steht, dass der Brexit umfassende Auswirkungen auf die Wirtschaft in Großbritannien und der europäische Union haben wird. Doch wie sieht es mit dem Medienmarkt aus? Obwohl auch hier noch unklar ist, wie es genau weitergeht, zeichnen sich Entwicklungen in zumindest drei Bereichen ab: bei der Produktion von Inhalten, in finanziellen und in rechtlichen Belangen.

Das Vereinigte Königreich ist der größte audiovisuelle Markt in der EU. Obwohl nur 12% aller Fernsehhaushalte in der EU auf das Land entfallen, werden dort 21% der EU-Einnahmen im audiovisuellen Sektor lukriert. Nach Frankreich werden im Vereinigten Königreich am zweitmeisten Kinofilme produziert (16% aller Filme EU-weit). Außerdem ist das Land der wichtigste Standort für Fernsehkanäle und Abrufdienste. 29% aller Fernsehsender der EU sind im Vereinigten Königreich niedergelassen. Zudem haben drei der zehn größten Medienkonzerne der EU ihren Sitz im Vereinigten Königreich: Sky, BBC und ITV.

Es geht um Produktion und Personal…
Für die britische Filmbranche spielen Koproduktionen eine große Rolle. 35 % der britischen Filme sind Koproduktionen, in erster Linie mit anderen EU-Ländern. Dafür wird das Übereinkommen über die Gemeinschaftsproduktion von Kinofilmen des Europarats genutzt. Auch hier wird man nach dem Brexit neue Regelungen finden müssen.

Eine der wohl größten Befürchtungen der Medienbranche betrifft das Essenzielle einer jeden Produktion: das Personal. Etwa 15 % der Arbeitskräfte in der Kreativwirtschaft stammen aus anderen EU-Ländern. Viele Arbeitsverhältnisse sind befristet oder werden kurzfristig - je nach Bedarf - ausgeschrieben. Das braucht schnelle, flexible Möglichkeiten, Personal anzustellen. Nach dem Brexit kann die britische Kreativbranche nicht mehr so schnell wie bisher auf Fachkräfte aus der EU zurückgreifen. Man fürchtet Engpässe im Personal. "Sollte Großbritannien mit dem Ende seiner EU-Mitgliedschaft kein belastbares Nachfolgeabkommen zur Arbeitnehmerfreizügigkeit schließen, werden Unternehmen aus der Kultur- und Kreativwirtschaft verstärkt über einen Standortwechsel nachdenken", sagt Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation bei PwC Deutschland. Auch für die Medienbranche ist ein sogenannter Brexodus also ein mögliches Szenario.

… ums Geld…
Für die britische Kreativbranche sind Förderungen aus EU-Programmen ein großes Thema. Schließlich ist unklar, ob und in welcher Höhe EU-Förderungen nach dem Brexit vom britischen Staat übernommen werden, thematisiert etwa die Europäische Audiovisuelle Informationsstelle in ihrem Bericht zum Brexit.

Bei den Einnahmen zeichnen sich vor allem Auswirkungen für die britische audiovisuelle Branche ab. Bei Filmen hat das britische Publikum nämlich einen sehr nationalen und US-geprägten Geschmack. Es werden kaum Filme aus anderen EU-Staaten importiert. Jedoch ist das Land ein großer Exporteur von Filmen in andere EU-Länder. Nach Frankreich exportiert das Vereinigte Königreich die meisten Kino- und Fernsehfilme, bei Exporten von On-Demand-Inhalten ist das Land sogar Nummer eins.

Auch Abwanderungen von großen Medienunternehmen machen dem britischen Medienmarkt zu Schaffen. Der Streamingdienst DAZN hat kürzlich eine Lizenz in Deutschland beantragt. Bisher war der Dienst bei der britischen Ofcom lizenziert. Die Lizenz galt automatisch für alle Länder innerhalb der EU. Mit dem Brexit verliert die Lizenz für Länder außerhalb des Vereinigten Königreichs die Gültigkeit. Um auch ab April weiterhin gesichert in EU-Länder senden zu können, beantragen deshalb immer mehr vormals in UK lizenzierte Sender Lizenzen in anderen EU-Staaten.

… und um rechtliche Vorschriften
Wird kein Abkommen mit der EU getroffen, endet die Geltung aller EU-Rechtsvorschriften im Vereinigten Königreich am 30. März. Laut Europäischer Audiovisueller Informationsstelle wird das erhebliche Auswirkungen auf den Rechtsrahmen für den britischen audiovisuellen Sektor haben, da die meisten Fragen dort derzeit durch EU-Recht geregelt sind.

Auch im Urheberrecht wird man sich auf große Änderungen einstellen müssen. Für Rundfunkanstalten etwa ist die Richtlinie 93/83/EWG wichtig. Sie regelt, dass Rundfunksender die Rechte für Werke, die durch Satellit in mehreren Ländern ausgestrahlt werden, nur für das Land erwerben müssen, in dem sie das Signal einspeisen. Mit dem Brexit können Rundfunkveranstalter im Vereinigten Königreich davon nicht mehr Gebrauch machen, wenn sie Programme in andere EU-Länder ausstrahlen. Gibt es kein alternatives Abkommen, müssen sie dann die Rechte für alle Staaten erwerben, in denen man das Signal empfangen kann. Auch Sender von EU-Mitgliedsstaaten müssen die Rechte für Inhalte, die sie in das Vereinigte Königreich ausstrahlen wollen, extra erwerben.

Wie gravierend die Auswirkungen auf die Medienbranche in Großbritannien und in den anderen EU-Ländern tatsächlich sein werden, lässt sich erst nach dem Brexit beurteilen. Auch, ob die möglichen Folgen noch durch Abkommen mit den EU-Staaten abgefangen werden können, steht noch aus.

Mehr Informationen:
ORF.at: "May spielt in Brexit-Poker auf Zeit"
Europäische Audiovisuelle Informationsstelle: "Brexit: Die Auswirkungen auf den audiovisuellen Sektor"
PWC: "Der Brexit als Chance für die deutsche Medien- und Kreativbranche"
Medientage München: "Brexit oder Brexodus"
DWDL: "Brexit: Auch DAZN beantragt Lizenz in Deutschland"
Europäische Audiovisuelle Informationsstelle
EU "Notice to Stakeholders"
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2019-01-21

Wien (OTS) - "Der Auftrag 2019 - für Österreich" lautet der Titel des ORF-"Public-Value-Report" 2018/19, Band 1, den ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz am Mittwoch, dem 16. Jänner 2019, im Rahmen eines ORF-DialogForums unter dem Titel "Das Netz in unsere Hand!" im ORF RadioKulturhaus gemeinsam mit Klaus Unterberger, dem Leiter des ORF-Public-Value-Kompetenzzentrums, vorstellte. Im Mai 2019 erscheint Band 2 unter dem Titel "Der Auftrag 2019 - für Europa".

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz: "Für den ORF hat der Weg in die Zukunft schon lange begonnen: Die erfolgreiche Transformation für die digitale Welt ist dabei ein entscheidender Schritt. Dafür sind neben gesetzlichen Rahmenbedingungen vor allem die entsprechende digitale Kompetenz und Innovationsbereitschaft erforderlich, über die der ORF verfügt. Denn das Publikum bringt nicht nur dem ORF-Fernsehen und -Radio, sondern auch dem -Online-Auftritt großes Vertrauen entgegen. Mit dem ORF-Player setzen wir nun den nächsten Schritt. 2019 wird ein entscheidendes Jahr für den ORF, um den Menschen seinen Wert und Nutzen noch besser zu vermitteln."

Klaus Unterberger, ORF-Public-Value: "Mit dem ,Public-Value-Report' präsentieren wir einen Ausblick auf das Jahr 2019. Warum der ORF Österreich nützt und wie. Was ihn von Facebook und Co. unterscheidet. Wie der ORF auch im digitalen Zeitalter seinen öffentlich-rechtlichen Auftrag erfüllt. Public Value ist ein konkreter Wert. Eine überprüfbare Leistung. Ein Auftrag für Österreich."

"Public-Value-Report" 2018/19, Band 1: Der Auftrag 2019 - für Österreich

Wem nützt der ORF? In Teil 1 des Reports unter dem Titel "Der Auftrag - für Österreich" steht der Wert und Nutzen des ORF für Österreich im Mittelpunkt. 2019 wird ein Jahr der Veränderungen. Welche Rolle soll der ORF in der österreichischen Medienlandschaft in Zukunft einnehmen? Kann er gegenüber den Giganten der Internetwelt wie Facebook und Google standhalten? Wie kann der ORF seinen öffentlich-rechtlichen Auftrag im digitalen Zeitalter erfüllen? Was macht der ORF zu einem österreichischen Leitmedium? Wie erfüllen die Journalistinnen, Journalisten und Medienmacher/innen des ORF ihren gesetzlichen Auftrag? Antworten darauf liefert der aktuelle "Public-Value-Report".

Neben umfangreichen Zahlen, Daten und Fakten zur ORF-Medienproduktion 2018/2019 bietet der Report aber auch Antworten darauf, was sich Publikum und Expertinnen und Experten vom "ORF der Zukunft" erwarten:

Christian Kircher, Geschäftsführer der Österreichischen Bundestheater: "Öffentlich-rechtliche Medien sind selbst verwundbare Kulturgüter, weil sie nicht notwendigerweise für den Markt produzieren. Sie stehen unter Rechtfertigungsdruck und müssen wirtschaftlich handeln. Wir Menschen aus dem Kulturbetrieb kennen diese Herausforderungen."

Maria Katharina Moser, Direktorin der Diakonie Österreich: "Soziale Problemlagen analysieren, die verschiedene Positionen zu Gehör bringen und jene ins Licht der Öffentlichkeit rücken, die oft übersehen werden. Damit schafft der ORF die Informationsbasis, auf der sich die Bürger ihr Urteil bilden können - darin liegt der Public Value des ORF."

Franz-Joseph Huainigg, Humanitarian Broadcasting: "Barrierefreiheit ist ein wesentlicher Teil des Rundfunks und trägt zur Legitimierung des öffentlich-rechtlichen Bildungsauftrags bei. Kreativität und Qualität sind die unverkennbaren Kennzeichen des ORF als Leitmedium. Beides lässt sich miteinander gut verbunden auch 2019 erreichen."

Maren Beaufort, Österreichische Akademie der Wissenschaften: "Das 'Netz' verändert vieles - auch unser privates und öffentliches (Zusammen-)Leben, das zunehmend ineinanderfließt. Damit verändern sich der demokratische Diskurs und die Rolle der Medien, denen im Interesse dieses Diskurses eine öffentliche Aufgabe zukommt."

Eva Fischer, Direktorin von sound:frame: "FM4 ist für mich Sinnbild für die Bedeutung öffentlich-rechtlicher Medien. Der Sender ist identitätsstiftend und generiert damit einen großen Impact. Er ist pointiert genug, um nicht beliebig zu sein und zur selben Zeit offen und zugänglich, um ein großes Publikum nachhaltig zu erreichen."

Der ORF-"Public-Value-Report", Band 1, "Der Auftrag 2019 - für Österreich" wurde von Dr. Klaus Unterberger und Konrad Mitschka herausgegeben, steht unter zukunft.ORF.at als Download bereit und kann unter zukunft@orf.at bestellt werden (solange der Vorrat reicht). Der 2. Band erscheint im Mai 2019 unter dem Titel "Der Auftrag 2019 - für Europa".

ORF-DialogForum "Das Netz in unsere Hand!"

Anlässlich der Präsentation des 1. Bandes des ORF-"Public-Value-Reports" 2018/19 diskutierten in einem ORF-DialogForum unter dem Titel "Das Netz in unsere Hand!" in Kooperation mit dem Europäischen Forum Alpbach nach der Begrüßung von Werner Wutscher, Vorstand der Forum Alpbach Stiftung, und unter der Leitung von Klaus Unterberger (ORF-Public-Value): Christian Fuchs, Professor für digitale und soziale Medien an der Westminster University London, Nadja Hahn, Redakteurin, ORF-Radioinformation, Peter Kropsch, Geschäftsführer der Deutschen Presse-Agentur, Florian Scheuba, Kabarettist und Autor, und Julia Rehkopf, Reporterin, Y-Kollektiv (ARD/ZDF-Netzwerk "funk"), über die Fragen, ob öffentlich-rechtliche Medien den sogenannten "Big Five" (Apple, Alphabet, Amazon, Microsoft und Facebook) standhalten können und ob wir eine gesellschaftsverträgliche "digitale Demokratie" brauchen:

Christian Fuchs (Westminster University London) plädierte für einen gebührenfinanzierten unabhängigen Rundfunk und dafür, "den öffentlich-rechtlichen Auftrag Richtung Digitalisierung weiterzuentwickeln". Nadja Hahn (ORF-Radioinformation) ergänzte, dass journalistischer ORF-Content länger als nur sieben Tage online zur Verfügung stehen sollte. Peter Kropsch (dpa) betonte die Wichtigkeit im digitalen Zeitalter, "öffentlich-rechtliche Medien als Institutionen des Vertrauens zu erhalten, bei denen Fakten einen hohen Stellenwert haben". Florian Scheuba (Kabarettist und Autor) betonte, in sozialen Medien würden oft Lügen einfach als Meinung präsentiert, hier sei es Aufgabe der öffentlich-rechtlichen Medien, Orientierung zu bieten, und Julia Rehkopf (ARD/ZDF-Netzwerk "funk") unterstrich die wichtige Rolle der Medien in der digitalen Welt für die Absicherung der Meinungspluralität.

Das ORF-DialogForum ist eine Initiative des ORF, um das Gespräch mit seinem Publikum, den österreichischen Institutionen, den Organisationen und Gruppen der Gesellschaft zu beleben. Eine Aufzeichnung des ORF-DialogForum ist am Donnerstag, dem 24. Jänner 2019, um 23.20 Uhr in ORF III zu sehen, nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage als Video-on-Demand in der ORF-TVthek (TVthek.ORF.at) und danach auf zukunft.ORF.at abrufbar. Das nächste ORF-DialogForum findet am Montag, dem 11. Februar, statt und widmet sich dem Thema "Raise your voice - 100 Jahre Frauenwahlrecht".

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Rückfragehinweis:
ORF-Unternehmenskommunikation
Liesmarie Schöffel
(01) 87878 - DW 13163
http://presse.orf.at

Foto: Klaus Unterberger (li.) und Alexander Wrabetz bei der Präsentation des Public Value Berichts "Der Auftrag 2019 - für Österreich" (Foto Credits: ORF/Thomas Jantzen)
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2018-12-19

As the media landscape changes, public service media have to communicate their distinctiveness and their societal value clearly. The European Broadcasting Union (EBU) therefore launched the "Public Service Media Contribution to Society project". This project provides EBU members with support and a network when they want to start their own contribution to society projects.

When Gabriel Byström was appointed project leader for the contribution to society project of Sveriges Radio one and a half years ago, "many things were going on in Swedish radio that had a contribution to society approach", he says. Byström had worked as an editor in the commercial media business before. When he took his new post in Sveriges Radio, the Swedish public service radio, he aimed at implementing a central and long term strategy for the contribution to society (C2S) project.

For him, a C2S approach means explaining to the people, what public service media is all about and what difference it makes for their lives. This distinctiveness of public service media is not easy to understand for many people, so it needs to be explained in a good way. Many of his colleagues meet different groups of people in order to explain the public value of Swedish radio and how public service works in general. Byström realised that they need a toolbox of materials they can choose from when they talk to these different groups. Together with his team, he started to produce presentations aiming at different target audiences like young people or people who have recently come to Sweden, brochures and videos in different languages. His colleagues can now use this toolbox when they need help explaining Swedish radio's contribution to society.

Tracing the activities
Together with 120 colleagues from Sveriges Radio, Byström set the goal for his first year in the position: 100 C2S activities throughout the company in one year. As soon as an activity that showed Sveriges Radio's contribution to society was carried out, it had to be reported to the team. Like this, Byström can trace all the activities and work on a central strategy.

And the goal was more than achieved: 166 activities were counted, including the efforts of the people working in the 25 local stations of Swedish radio. The activities range from small measures to big events: There are school classes with 20 children coming to local newsrooms and discussing public service with the editors. And there are things like to tour of the correspondents, where hundreds of people come to theatres and concert halls around the country to meet the correspondents.

Media literacy matters
Byström highlights one special event: The Freedom of Speech Day in Växjö, a city in the south of Sweden. On this day, Swedish radio and television and the local newspaper "Smålandsposten" offered workshops and seminars to educate twelve year old kids about freedom of speech and expression. Around 800 children participated. "The competition for young listeners is a lot harder than some years ago", Byström says. "Many young people mainly use commercial services like Spotify, they don't even know what Swedish Radio is all about." Therefore, it is important for him to educate them in media literacy. The event first took place in Växjö in 2017. In 2018, it was repeated in Växjö and two other cities.

The knowledge about public service media in general and Swedish Radio in particular also varies among other groups. People who have recently come to Sweden, for instance, often do not know that public service media is not state controlled media. "We have to make them understand that we are free in the way of making news", Byström says. He sees a general trend: "The questioning of public service media is getting stronger and stronger. More and more people now understand that it is important to discuss the role of PSM, how it is constructed and what difference it makes", he is convinced.

His goal for the company therefore is to implement the C2S approach in the mindset of the people working there. This, of course, is an ongoing process. One lesson, Byström learned last year, was: "If you have done one great project, you need to scale it and do it again at a different location. You don't have to invent everything from scratch every time." Next year, he wants to continue to be a learning organisation and support his colleagues to do even more projects. The goal: 200 C2S activities.

Ricarda Kargl

More information:
EBU Public Service Media Contribution to Society project
Video "About Swedish Radio"
The tour of the Swedish Radio Correspondents
Fria ordets dag (Freedom of Speech Day) (in Swedish)
Freedom of Speech Day 2017 (in Swedish)
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2018-12-18

Fünf Konzerne dominieren die Welt des Internets. Sie kontrollieren die algorithmische Steuerung der Daten. Sie prägen unseren Medienkonsum. Sie beherrschen die Märkte. Sie lukrieren Milliardengewinne.

• Ist das mit unserer Demokratie vereinbar?
• Sind "Social Media" tatsächlich sozial?
• Können öffentlich-rechtliche Medien standhalten?
• Brauchen wir eine gesellschaftsverträgliche "digitale Demokratie"?

BEGRÜSSUNG:
Alexander Wrabetz, ORF-Generaldirektor
Werner Wutscher, Vorstand, Forum Alpbach Stiftung

DISKUSSION:
Christian Fuchs, Professor für digitale und soziale Medien an der Westminster University London
Nadja Hahn, Redakteurin, ORF-Radioinformation
Peter Kropsch, Geschäftsführer der Deutschen Presse-Agentur
Julia Rehkopf, Reporterin, Y-Kollektiv (ARD/ZDF-Netzwerk "funk")
Florian Scheuba, Kabarettist und Autor

MODERATION:
Klaus Unterberger, ORF Public Value

Mittwoch, 16. Jänner 2019, 19.00 Uhr
ORF RadioKulturhaus, Großer Sendesaal
Argentinierstraße 30a, 1040 Wien

Anmeldungen an praesentation@orf.at oder telefonisch unter (01) 878 78-14384

Das ORF-DialogForum wird auf zukunft.ORF.at live gestreamt und in ORF III zeitversetzt gesendet.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem "Europäischen Forum Alpbach"

Es wird darauf hingewiesen, dass am Veranstaltungsort Fotos und/oder Videos angefertigt werden und diese im Zusammenhang mit der Veranstaltung zeitlich, örtlich und sachlich unbeschränkt genutzt werden können.
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2018-12-13

Seit 2017 gibt es im ORF TELETEXT ab Seite 470 für Menschen mit Leseschwierigkeiten Nachrichten in einfacher Sprache. Dieses Service wird nun erweitert: In einer noch einfacher zu verstehenden Version gibt es ab Seite 480 "Nachrichten leichter verständlich". Das sind die wichtigsten Meldungen des Tages in kurzen Sätzen, aufgeteilt auf mehr Zeilen und mit einfachen Worten erklärt. Die Meldungen sind in der Sprachstufe A2 verfasst.

In Österreich haben etwa zwei Millionen Erwachsene Schwierigkeiten beim Lesen. Texte in leichter Sprache helfen ihnen, die Nachrichten dennoch zu verstehen. Außerdem ist das Angebot hilfreich für jene Menschen, die Deutsch als zweite oder dritte Sprache lernen. Die "Nachrichten leicht verständlich" und "Nachrichten leichter verständlich" ergänzen zudem das ORF-Angebot zur Barrierefreiheit.

Für das Service übernimmt der ORF TELETEXT das Informationsservice "Top Easy" der APA - Austria Presse Agentur. Die APA-Redakteur/innen verfassen die Nachrichten in einfacher Sprache in Kooperation mit dem Unternehmen capito unterstützt, das spezialisiert auf die Übersetzung von Texten in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden ist. Unterstützt wird die Aktion vom Sozialministerium.

Der ORF TELETEXT ist auch im Internet und als App verfügbar.

Mehr Informationen:
ORF TELETEXT im Internet
Nachrichten leicht verständlich - ORF TELETEXT Seite 470
Nachrichten leichter verständlich - ORF TELETEXT Seite 480
Einfach ist schwierig - Wie verständliche Nachrichten entstehen


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2018-11-22

36 % der Schweizer/innen gehören zu den sogenannten "News-Deprivierten". Das sind jene Menschen, die Informationsangebote nicht oder kaum nützen. Diese Gruppe ist in den vergangenen neun Jahren um beträchtliche 15 Prozent gewachsen und Sie stellt heute die größte Mediennutzungsgruppe in der Schweiz dar. Unter den jungen Erwachsenen (16-29-Jährige) ist der Anteil noch höher. 53 % nutzen hier Nachrichten weit unterdurchschnittlich. Das sind 21 % mehr als im Jahr 2009. Das zeigt das aktuelle Jahrbuch Qualität der Medien des Forschungsinstituts Öffentlichkeit und Gesellschaft (FÖG) in Zürich.

Mehr als ein Drittel der Schweizer Bevölkerung und mehr als die Hälfte der jungen Menschen nutzt also ausgesprochen wenige Informationsmedien. Sie sind auch weniger an gesellschaftlichen Themen wie Politik und Wirtschaft interessiert. Musik, Fitness, Gesundheit, Ernährung und Lokalnachrichten hingegen sind die Themen, die für diese Nutzer/innen interessant sind. Wenn sie sich informieren, dann über Social Media wie Facebook, YouTube und Co.

Die Gründe
Die Gruppe der News-Deprivierten wächst seit 2009 kontinuierlich und statistisch signifikant. Warum aber ist das so? Mark Eisenegger, Autor der Studie des FÖG äußert Vermutungen: "Die Zeit, die man in Medien investiert, geht förmlich durch die Decke. Allerdings fließt die Zeit nicht in Nachrichten, sondern in andere Dinge wie Socializing", sagt Eisenegger und spricht damit auch die intensive Nutzung von Social Media, vor allem am Smartphone, an. Es bleibt dann schlicht keine Zeit mehr für Nachrichten. Außerdem nimmt die Bindung zu klassischen Medienanbietern ab. Wer Inhalte - auch journalistische - vorwiegend auf Plattformen wie Facebook konsumiert, verbindet diese eher mit der Plattform als mit dem Medium, das den Content erstellt hat.

Das hat natürlich Folgen für die Medien. "Aus der Sicht der Schweizer Medienanbieter ist diese Entwicklung besorgniserregend", heißt es im Jahrbuch des FÖG. Es nimmt die Gruppe jener Personen zu, die nicht bereit ist, für journalistische Inhalte zu zahlen. Wenn sich mehr und mehr Nutzer/innen von Nachrichten im Internet abwenden, sinken die Klickzahlen und in weitere Folge die Werbeeinnahmen der Medien. Das macht die Finanzierung von qualitativem Journalismus immer schwieriger. Auch gesellschaftspolitisch kann die Entwicklung Folgen haben. Wenn sich die Menschen nicht über politische oder wirtschaftliche Themen informieren, hat das natürlich auch Auswirkungen auf das Bild, das sie sich von der Gesellschaft machen. Für eine starke Demokratie sind informierte, aufgeklärte Bürger/innen aber unverzichtbar.

Was tun?
"Ich gehe aber nicht davon aus, dass man diese Leute nicht zurückgewinnen kann", sagt Eisenegger. Deshalb verwendet der Bericht auch nicht den Begriff der "News-Abstinenten", der Menschen beschreibt, die Nachrichten vermeiden. Er denke nicht, dass die Menschen bewusst und absichtlich keine Nachrichten konsumieren. Man müsse dafür sorgen, dass wieder mehr Nutzungszeit in Informationsmedien investiert wird. "Hier sehe ich vor allem die Bildungsinstitutionen in der Pflicht", sagt Eisenegger. Die Schulen und Hochschulen müssen mehr Medienkompetenz vermitteln. "Wir müssen mehr journalistischen Content in Schulen nutzen, um den Unterricht zu bereichern und junge Erwachsene für Qualitätsunterschiede zu sensibilisieren", sagt er. So könne man ein Bewusstsein dafür schaffen, welchen Wert Informationsjournalismus hat und warum man dafür zahlen sollte.

Eisenegger sieht auch die öffentlich-rechtlichen Medien in der Pflicht. Sie müssen dafür sorgen, dass dort präsent sind, wo die Nutzer/innen unterwegs sind - also in den Sozialen Medien. Aus seiner Sicht braucht es dort mehr Dialog mit den Zielgruppen. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk müsse auch seine Aufklärungsfunktion im Internet stärker wahrnehmen und eingreifen, wenn Fake News im Umlauf sind. In Österreich ist der ORF im Internet und auf Social Media gesetzlich stark eingeschränkt. Erst dieses Jahr wurde ein Vorschlag für einen ORF-YouTube-Kanal von der KommAustria abgelehnt. Auch in Veranstaltungen müsse der Öffentlich-Rechtliche stärker in Dialog mit den Zielgruppen treten, sagt Eisenegger. Der ORF gibt dem Publikum dafür zum Beispiel beim nächsten DialogForum am 5. Dezember die Gelegenheit.

von Ricarda Kargl

Mehr Informationen:
Jahrbuch Qualität der Medien
Bescheid KommAustria
DialogForum "Mitreden!" am 5. Dezember 2018
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2018-11-21

Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit, kein unverbindliches Gratismuster für gelangweilte Konsument/innen. Im Gegenteil: Sie funktioniert
nur, wenn Bürger/innen sich beteiligen, sich einmischen und bereit sind, dafür auch Konflikte in Kauf zu nehmen.

- WIE und wodurch kann Demokratie (wieder)belebt werden?
- WER sollte sich einmischen, mitreden, mitbestimmen?
- WELCHE konkreten Ideen und Projekte gibt es, die der Demokratie nützen?
- WAS sollte der "Rundfunk der Gesellschaft" für die Demokratie leisten?

Im Mittelpunkt steht dabei: DAS PUBLIKUM

Auf der Bühne bleibt ein Sessel frei - für alle, die mit folgenden Gästen
diskutieren wollen:

Philippe Narval, Forum Alpbach, Autor des Buches
"Die freundliche Revolution: Wie wir gemeinsam die Demokratie retten."

Tamara Ehs, Politikwissenschafterin, Veranstalterin von Demokratie
Repaircafés

Moderation: Klaus Unterberger

Mittwoch, 5. Dezember, 19.00 Uhr
weXelerate "Main Eventroom 28a"
Praterstraße 1, 1020 Wien

ANMELDUNGEN AN:
praesentation@orf.at oder telefonisch unter (01) 878 78-14384

Das ORF-DialogForum wird auf zukunft.ORF.at live gestreamt.
Ein DialogForum in Kooperation mit "Sound Trek 42".

Es wird darauf hingewiesen, dass am Veranstaltungsort Fotos und/oder Videos angefertigt werden und diese im Zusammenhang mit der Veranstaltung zeitlich, örtlich und sachlich unbeschränkt genutzt werden können.
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2018-11-12

Um jüngere Hörer/innen besser anzusprechen, hat die BBC eine neue App herausgebracht. "BBC Sounds" enthält 80.000 Stunden an Live- und On-Demand-Content. Neben den BBC-Radioprogrammen finden die Nutzer/innen einige Formate exklusiv in der App: 20 neue Podcasts, 40 neue und exklusive Musik-Mixe und mehr als 100 Stunden Comedy und Hörspiel. Die App lernt von den Gewohnheiten und Vorlieben der einzelnen Nutzer/innen und kann somit personalisiert werden. Verfügbar ist sie für Hörer/innen aus dem vereinigten Königreich.

Für die BBC spielt die App eine große strategische Rolle. Radio sei ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Mit der App wolle man das Radio-Hören so erneuern, dass es auch für die kommenden Generationen noch relevant bleibt, sagt BBC-Generaldirektor Tony Hall. Für diesen Schritt auch die Nutzungsdaten: Eine EBU-Studie hat die durchschnittliche Radionutzung pro Tag erhoben. Während diese über alle Altersgruppen hinweg bei 2:25 Stunden am Tag liegt, beträgt sie bei der jungen Zielgruppe nur noch 1:27 Stunden.


Mehr Informationen:
BBC Sounds
RAIN News: BBC Sounds mobile app launches
EBU-Studie
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2018-10-31

In the light of the ongoing discussion about whether the mandate of public service media should be reduced to information, education and culture only, the German alliance of film and TV producers (Produzentenallianz) stresses how important entertainment is on public service media. It is a vital element of the public mandate, they say. The organisation warns that reducing the core public mandate could affect diversity on the media and might contradict the jurisdiction of the Federal Constitutional Court in Germany.

The German Producer Alliance unites about 260 producing companies of animation, documentary film, cinema, TV entertainment, TV fiction and advertising. Its chairman, Alexander Thies, is convinced that entertainment programmes on public service media contribute to the shaping of opinion. Whether PSM stay a relevant factor of influence in the media landscape is dependent on the volume and quality of entertainment, he says. In "Texte 12", which was published by ORF Public Value, experts like Karin Knop also emphasise the importance of entertainment programmes for the society.

Reducing the core public mandate of PSM in Germany to information, education and culture would have a negative impact. First of all, culture is not legally defined, Thies points out. Because it is not a distinct category, culture and entertainment cannot be separated clearly. This would cause insecurity in the production of content. Since many people in the creative industry produce entertainment programmes, a great number of jobs would be in danger.

"It is not helpful for the public service media and for the society if PSM are narrowed down to certain genres and if its public mandate that reflects the diverse reality of life is reduced. We therefore demand a clear confession that entertainment programmes will remain a core element of the public mandate", Thies says.

More information:
https://www.produzentenallianz.de/pressemitteilungen/pressemitteilungen/inhalte-pressemitteilungen/unterhaltung-muss-kernelement-des-oeffentlich-rechtlichen-auftrages-bleiben.html

About the importance of entertainment on PSM:
Dänischer Rundfunk muss Stellen und Sender streichen

Artikel PAZ: Sollen ARD und ZDF Sport und Unterhaltung den Privaten überlassen?

Texte 12 "Unterhaltung als öffentlich-rechtlicher Auftrag"
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2018-10-25

Facebook hat den ersten Bericht über politische Werbeanzeigen auf der Plattform veröffentlicht. Der Werbearchivbericht enthält Daten aus den USA seit Mai dieses Jahres und zeigt, wer für wie viel Geld Ads auf Facebook geschaltet hat. Am meisten (5,4 Millionen Dollar) hat demnach die Organisation "Beto for Texas" ausgegeben, die für den Demokraten Beto O'Rourke im Wahlkampf um einen Senatssitz für Texas wirbt. Danach folgt das Komitee "Make America Great Again" von Donald Trump mit 3,1 Millionen Dollar Werbeausgaben. Insgesamt wurden rund 256 Millionen Dollar für fast 1,7 Millionen politische Ads ausgegeben.

Facebook ist derzeit mit großen Vorwürfen der Manipulation von Wähler/innen und Fake News konfrontiert. Besonders der Skandal um die Datenanalysefirma Cambridge Analytica, die im US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 Daten von Millionen von Facebook-User/innen ausgewertet haben soll, um diese in ihrer Wahlentscheidung zu beeinflussen, hat Facebook in Bedrängnis gebracht. Die Plattform reagierte, richtete eine Abteilung gegen Fake News und Manipulation ein und bringt nun den Werbearchivbericht heraus. Er soll künftig wöchentlich mit Daten aus den USA aktualisiert werden.

Nach wie vor undurchschaubar bleiben aber Daten zu Werbeanzeigen aus den restlichen Ländern sowie der Algorithmus, der all dem zu Grunde liegt. Facebooks Bemühungen, Transparenz herzustellen, sind also bislang nur eine punktuelle Maßnahme.

Für öffentlich-rechtliche Medien in Österreich und in Deutschland gelten grundsätzlich andere Bestimmungen. Im ORF-Fernsehen und -Radio ist Werbung mit parteipolitischem Inhalt ausgeschlossen. Außerdem dürfen keine aktiven Politiker/innen im Bild oder Ton von Werbung auftreten. Auf ORF.at und im Teletext sind politische Anzeigen erlaubt, sie unterliegen aber strengen Regeln. So müssen politische Werbeschaltungen nach den Prinzipien der Objektivität und der Gleichbehandlung vergeben werden. Sie dürfen nicht automatisiert eingekauft werden.

In Wahlkampfzeiten gelten auf ORF.at und im Teletext strenge Bestimmungen: Der ORF gibt den einzelnen Parteien fixe idente Kontingente an Werbeschaltungen vor, die nicht überschritten werden dürfen. So werden alle wahlwerbenden Parteien oder Gruppierungen gleich behandelt. Sonstige politische Werbung ist in Zeiten des Wahlkampfs verboten. Außerdem dürfen am Tag der Wahl und an den drei Tagen davor keine politischen Anzeigen geschaltet werden.

Mehr Informationen:
https://orf.at//stories/3076362/
https://newsroom.fb.com/news/2018/10/ad-archive-report/
https://www.zeit.de/digital/datenschutz/2018-03/cambridge-analytica-ermittlungen-datenschutzverletzungen-us-wahlkampf
https://www.facebook.com/ads/archive/report/
https://www.facebook.com/ads/archive/?active_status=all&ad_type=political_and_issue_ads&country=US
https://enterprise.orf.at/fileadmin/data/03_ihre-buchung/allgemeine-informationen/agb/1_ORF_E_AGB_Radio-TV_2018.pdf
https://enterprise.orf.at/fileadmin/data/03_ihre-buchung/allgemeine-informationen/agb/Rahmenbedingungen_fuer_politische_Werbung_ORFat_und_ORF-Teletext.pdf
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2018-10-23

Rechtsextreme auf deutschen Straßen, aggressive rassistische Parolen im Netz und populistische Empörungsbewirtschaftung in der Politik: Ist die Demokratie in Europa in Gefahr? Welche Macht haben Wutbürger/innen? Gefährden Fake
News die Glaubwürdigkeit der Medien? Vor allem aber: Worin besteht die Alternative? Was kommt nach der "Postdemokratie"? Entwickelt sich eine neue Protestkultur? Was ist "digitale Demokratie"?

Anlässlich der Präsentation der ORF-Public-Value-Studie zur demokratiepolitischen Relevanz der öffentlich-rechtlichen Medien diskutieren:

Bernd Holznagel
Universität Münster
Stefan Manser-Egli
Operation Libero, Zürich
Günther Ogris
SORA, "Österreichischer Demokratie Monitor"
Nana Walzer
Autorin und Europa-Staatspreisträgerin
Laura Wiesböck
Soziologin und Autorin von "In besserer Gesellschaft"

MODERATION:
Klaus Unterberger

Dienstag, 6. November 2018, 19.00 Uhr
ORF RadioKulturhaus, Studio 3
Argentinierstraße 30a, 1040 Wien

ANMELDUNGEN AN:
praesentation@orf.at oder telefonisch unter (01) 878 78-14384

Das ORF-DialogForum wird auf zukunft.ORF.at live gestreamt und in ORF III zeitversetzt gesendet.

Es wird darauf hingewiesen, dass am Veranstaltungsort Fotos und/oder Videos angefertigt werden und diese im Zusammenhang mit der Veranstaltung zeitlich, örtlich und sachlich unbeschränkt genutzt werden können.
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2018-10-22

Der Film "The Cleaners" hat den Prix Europa für die beste europäische TV-Dokumentation des Jahres gewonnen. Vergangenen Freitag erhielt die internationale Produktion mit ORF-Beteiligung die begehrte Stier-Trophäe in Berlin. Mit dem Prix Europa werden jährlich die besten TV-, Radio- und Online-Produktionen ausgezeichnet.

Die Dokumentation "The Cleaners - Im Schatten der Netzwelt" führt nach Manila, dem größten Outsourcing-Standort für Content Moderation der Welt. Dorthin lagern Konzerne aus dem Silicon Valley die Moderation von Content im Netz aus. Die Moderator/innen arbeiten in Zehn-Stunden-Schichten und löschen belastende Fotos und Videos aus den Sozialen Netzwerken. Der Film zeigt, wie komplexe Entscheidungen über Zensur im Internet von diesen "Saubermacher/innen" übernommen werden und unter welchen Umständen sie arbeiten.

Der Debutfilm von Hans Block und Moritz Riesewieck wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Die Produktion der Gebrüder Beetz Filmproduktion in Zusammenarbeit mit zahlreichen öffentlich-rechtlichen Sendern, u. a. der TV-Kulturabteilung des ORF, war im September 2018 in ORF 2 zu sehen.

Mehr Informationen zum Film:
http://www.gebrueder-beetz.de/produktionen/the-cleaners
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2018-10-22

Im Rahmen der Verleihung des "Prix Europa" für herausragende Fernseh- und Radioproduktionen unter dem Motto "Changing Europe - Reflecting all voices!" in Potsdam unterzeichneten 21 Vertreter/innen europäischer Rundfunkanstalten am Freitag, dem 19. Oktober 2018, die sogenannte "Potsdamer Erklärung", ein Bekenntnis zu einem starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Europa. Für den ORF unterschrieb Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz.

"In Zeiten von Fake News und Filterblasen kommt dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk als verlässliche Informationsquelle und Orientierungshilfe eine zunehmend bedeutende Rolle zu: Gerade angesichts eines sich verändernden Europas sind die Stimmen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten als vereinendes und verbindendes Element wichtiger als je zuvor", so Alexander Wrabetz.

Die Potsdamer Erklärung im Wortlaut:
In unserer Zeit, die geprägt ist von immer größer werdender Gegensätzlichkeit, der Erstarrung
von Standpunkten und Populismus, übernehmen die öffentlich-rechtlichen Rundfunkorganisationen quer durch Europa eine lebensnotwendige Rolle.

Es war niemals wichtiger (als heute), der Öffentlichkeit die breite Vielfalt der Meinungen und Überzeugungen anzubieten und komplexe Vorgänge aus unterschiedlichen Blickrichtungen abzubilden. Die Nachrichten sollen unparteiisch sein, der Information soll jedermann vertrauen können, Inhalte sollen alle erreichen, alle Auffassungen spiegeln und zwischen den Gesellschaftsgruppen Brücken schlagen. Und gleichermaßen wichtig: die Öffentlich-Rechtlichen machen die Freude an Kultur und Weiterbildung für jedermann zugänglich, unabhängig vom Einkommen oder Lebenslauf.

Das Gefühl nicht wahrgenommen oder gehört zu werden, keine Stimme zu haben, ist von sehr gefährlicher und entzweiender Kraft. Der PRIX EUROPA 2018 mit seinem Leitsatz "Reflecting all voices", also allen eine Stimme zu geben, stellt sich der Herausforderung.

Die europäischen Rundfunkorganisationen haben die Verpflichtung, ein öffentliches Forum für grundverschiedene Ansichten zu sein. Diese Widersprüchlichkeit gehört zu Europas Identität. Wir haben gelten zu lassen, dass Überzeugungen voneinander abweichen. Dieser Grundgedanke ist das Herzstück der Demokratie. Manche treten zum Beispiel dafür ein, vor Einwanderern die Grenzen zu verschließen, andere streiten für das Gegenteil.

Wie immer die Zukunft aussehen wird, es steht außer Zweifel, dass jetzt die Zeit ist, für Medienfreiheit und für starke öffentlich-rechtliche Medien einzutreten.
Unsere Länder brauchen überzeugenden Qualitätsjournalismus und die Menschen brauchen starke, sie verbindende Kommunikations-Plattformen.

Als europäische Rundfunk Veranstalter sind wir stolz darauf, unsere bedeutende Rolle für die Demokratie auch weiterhin zu übernehmen.

ARTE G.E.I.E.
British Broadcasting Corporation, BBC
Česká televize - Czech TV
Danish Broadcasting Corporation, DR
Deutschlandradio
France Télévisions
NTR, Dutch Public Broadcasting
Norsk rikskringkasting, NRK
Österreichischer Rundfunk, ORF
Radio-télévision belge de la Communauté
française, RTBF
Radio France
Raidió Teilifís Éireann, RTÉ
Rundfunk Berlin-Brandenburg, RBB
SRG SSR
Sveriges Radio
Sveriges Television, SVT
Sveriges Utbildningsradion AB, UR
Telewizja Polska S.A., TVP
Vlaamse Radio- en Televisieomroep - VRT
Yleisradio, Yle
Zweites Deutsches Fernsehen, ZDF
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2018-10-18

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Litauen (LRT) fürchtet um seine Unabhängigkeit. Grund dafür ist eine Forderung des litauischen Parlaments (Seimas). Demnach sollen die Amtszeiten der LRT-Vorstandsmitglieder künftig gleich lange dauern wie jene der Parlamentsabgeordneten. Bisher waren die Amtszeiten bewusst unabhängig von den Legislaturperioden, um politischen Einfluss zu vermeiden. Der Vorschlag ziele klar auf eine politische Ausrichtung des Vorstandes ab, sagt der litauische Medienwissenschafter Andrius Vaišnys.

Ausgangspunkt war eine Untersuchung des litauischen Rundfunks durch das Parlament, bei der man Mängel im Management von LRT feststellte. Das derzeitige Führungsgremium führe zu viele Funktionen aus und habe dadurch zu viel Macht. Deshalb solle ein neuer Vorstand gegründet werden, dessen Mitglieder dann jeweils gleich lange im Amt sind wie die Abgeordneten im Parlament.

Für die Generaldirektorin von LRT, Monika Garbačiauskaitė-Budrienė, gibt es zwar Verbesserungspotenzial. Der Vorschlag, der nun am Tisch liegt, löse aber keine Probleme. Das Parlament wolle lediglich unter dem Vorwand der Effizienz und Transparenz politischen Einfluss auf LRT erlangen, warnt sie.

Sie wandte sich daher in einem Brief an die EBU, den Dachverband der europäischen Rundfunkanstalten. Nicht nur die Freiheit von LRT, Pressefreiheit und Demokratie allgemein seien vom Vorschlag des Parlaments betroffen, schreibt sie darin. Auch das Management von LRT appellierte an das Parlament, die Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu wahren. EBU-Generaldirektor Noel Curran warnte eindrücklich vor der geplanten Maßnahme. Die Erfahrung in Europa habe gezeigt, dass durch solche Eingriffe der politische Einfluss auf Rundfunkanstalten größer wird.

Journalist/innen auf den Straßen
Schon zuvor sahen Journalist/innen in Litauen die Medienfreiheit in Gefahr. Mitte September hatte das staatliche Unternehmensregister beschlossen, Journalist/innen ab sofort keine Daten mehr kostenlos zur Verfügung zu stellen, wie dies jahrelang der Fall war. Den Journalist/innen wäre es damit erheblich erschwert worden, an Informationen zu gelangen. Zudem sorgte ein vernichtetes Tonband für Aufruhr, auf dem sich Regierungschef Saulius Skvernelis kritisch über freie Medien geäußert haben soll. Die Folge: Journalist/innen gingen für die Pressefreiheit auf die Straßen.

Vergangenen Mittwoch aber lenkte die Regierung ein und beschloss: Journalist/innen erhalten weiterhin kostenlosen Zugang zu den Informationen aus dem Unternehmensregister. Die Kosten von etwa 25.000 bis 30.000 im Monat Euro trägt bis auf Weiteres der Staat.

Mehr Informationen:
https://en.delfi.lt/lithuania/politics/m-garbaciauskaite-budriene-on-the-seimas-commission-investigation-the-conclusions-to-a-certain-extent-are-true-but-the-aspirations-of-parliamentarians-are-not-related-to-transparency.d?id=79305337
https://en.delfi.lt/lithuania/politics/seimas-probe-finds-lrt-council-has-too-many-functions-proposes-to-set-up-board.d?id=79223393
https://en.delfi.lt/lithuania/politics/concerned-about-its-independence-lithuanian-public-broadcaster-turns-to-ebu.d?id=79293069
https://en.delfi.lt/lithuania/politics/ebu-warns-lithuania-against-linking-lrt-supervisors-mandates-to-appointing-bodies-terms.d?id=79342217
https://de.euronews.com/2018/10/09/protest-in-litauen-journalisten-furchten-um-pressefreiheit
https://en.delfi.lt/lithuania/politics/government-decides-to-give-journalists-free-access-to-center-of-registers-info.d?id=79281143
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2018-10-12

Sollen ARD und ZDF Sport und Unterhaltung den Privaten überlassen? Die Peiner Allgemeine Zeitung (PAZ) ist dieser Frage nachgegangen. Der lesenswerte Artikel ist online verfügbar: http://www.paz-online.de/Nachrichten/Medien/Sollen-ARD-und-ZDF-Sport-und-Unterhaltung-den-Privaten-ueberlassen

"Die einen machen gaga, die anderen Goethe?", fragt Autor Imre Grimm mit Blick auf den Unterschied zwischen Privaten und Öffentlich-Rechtlichen. So einfach sei das nicht, denn: "Grundversorgung heißt nicht Mindestversorgung". Auch die Unterhaltung gehört dazu.

Grimm zeigt: "ARD und ZDF nur noch als Studienratsfernsehen für eine interessierte Kulturelite? Die Folge hieße: Dieter Bohlen für alle. Immer und überall."

Auch der ORF beschäftigt sich mit dieser Frage. Warum der öffentlich-rechtliche Rundfunk einen Unterschied bei Unterhaltung macht, bringt Wolfgang Höfer im aktuellen Public-Value-Bericht auf den Punkt: Die Zuseher/innen finden hier "Unterhaltung mit Haltung".

Mehr Artikel zum Thema:
Sport im Free-TV: Lagerfeuer der Nation
Zum Wert von öffentlich-rechtlicher Unterhaltung: Dänischer Rundfunk muss Stellen und Sender streichen
Public-Value-Bericht 2017/2018, S. 29
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2018-10-09

Im Kampf gegen Fake News setzen mehr und mehr Länder auf neue Gesetze. Das französische Parlament hat für ein Gesetz gestimmt, das es Gerichten erlaubt, im Wahlkampf über die Glaubwürdigkeit von Online-Artikeln zu entscheiden. Politiker/innen im Wahlkampf dürfen dann vor Gericht durchsetzen, dass bestimmte Artikel entfernt werden müssen. Die EU will mit dem Code of Practice on Disinformation Falschmeldungen im Netz bekämpfen.

Doch die Gesetzgebung steckt noch immer im Jahr 2016 fest, postuliert Politico-Journalist Mark Scott besorgt. Die Macher/innen von Fake News hingegen sind längst einen Schritt voraus. Sie verbergen ihre Identität geschickter, setzen vermehrt auf manipulierte Bilder und sind damit noch schlechter als Fake News aus dem Ausland erkennbar. Die neuen Gesetze greifen hier zu kurz, die Maßnahmen sind veraltet, stellt Scott fest. Seine pessimistische Conclusio: Wir verlieren die Schlacht gegen Fake News, wenn die Politiker/innen nicht bald neue Taktiken finden.

Stimmt das? Fake News stellen uns vor große Herausforderungen, soviel steht fest. Auch Patrick Swanson, Leiter des Social-Media-Teams der ZiB, ist überzeugt, dass manipulierte Video- und Audiobeiträge auf uns zukommen werden. Doch verloren ist die Schlacht noch lange nicht. Und Politiker/innen alleine auf das "Schlachtfeld" zu schicken, keine gute Idee.

Denn wir müssen uns eine wichtige Frage stellen: Soll die Politik den Umgang mit Fake News überhaupt allein verantworten? Wenn Regierungen oder Mehrheiten im Parlament bestimmen dürfen, welche Inhalte wahr und welche fake sind, kann das schnell gefährlich werden. Der noble Gedanke (die Gesellschaft vor unwahren Informationen bewahren) kann auch für eigene Zwecke missbraucht werden (die Gesellschaft vor unbequemen Informationen bewahren). Schließlich hat Donald Trump sogar CNN als "Fake News" bezeichnet.

Kompetente Nutzer/innen und vertrauenswürdige Quellen
Doch worauf kommt es an, wenn wir die "Schlacht" gewinnen wollen? Zum einen auf die Nutzer/innen selbst. Darauf, wie kompetent sie mit Inhalten im Netz umgehen und ob sie gefakte von vertrauenswürdigen Meldungen unterscheiden können. Und auf Medien, die vertrauenswürdige Informationen liefern.

Genau das ist der Anspruch von Patrick Swanson. "Gerade weil auf Facebook Provokation und Propaganda an der Tagesordnung sind, muss es dort auch glaubwürdige, unparteiische und seriöse Information geben", schreibt er im aktuellen Public-Value-Bericht. Ausgewogenen, faktenbasierten Journalismus zu bieten, sei der Kernauftrag des ORF und damit auch der ZiB auf Facebook. Swansons Devise: "Wo andere polarisieren wollen, wollen wir unterscheiden - in wahr und unwahr, in wichtig und unwichtig, in Sinn und Unsinn."

Mehr Informationen:
https://www.politico.eu/article/french-parliament-passes-law-against-fake-news/
https://ec.europa.eu/digital-single-market/en/news/code-practice-disinformation
https://www.politico.eu/article/fake-news-regulation-misinformation-europe-us-elections-midterms-bavaria/
Patrick Swanson im Interview
https://www.theguardian.com/us-news/2017/jan/11/trump-attacks-cnn-buzzfeed-at-press-conference
Public-Value-Bericht
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2018-10-04

Providers of audiovisual media services will soon have to comply with new rules. This week, the European Parliament voted for updated rules for audiovisual media services. A summary of the most important changes:

To whom do the new rules apply?
Next to traditional broadcasters, the revised rules will also apply to video-on-demand platforms such as Netflix and video-sharing platforms like YouTube or Facebook. Platforms for live streaming are also obliged to adhere to the revised legislation.

Which new rules are there?

Better protection of children

Audiovisual media services have to provide measures to protect minors from violence, hatred and terrorism as well as pornography. Video-sharing platforms like YouTube will have to create a system for flagging inappropriate content that is effective and transparent. They will also be responsible to react quickly, when content has been flagged by users. With the new law, the rules for advertising in children's programmes will also be stricter - both for broadcasters and video-on-demand platforms. Children's data must not be used for commercial or targeting purposes.

New limits of advertising

TV broadcasters currently have an hourly limit for advertising (20 % of an hour, that is a maximum of 12 minutes per hour). The new law wants to enhance the broadcaster's flexibility. The limit of 20 % advertising remains, but it is not measured every hour but in two time spans: between 6.00 am and 6.00 pm and in the prime-time between 6.00 pm and 0.00 am.

30 % European content on Netflix and Co.

Video-on-demand platforms like Netflix have to ensure that 30 % of their content is European. Also, they are supposed to invest European productions. The European Parliament wants to support the cultural diversity with this rule.

When will they be in force?
The Council of EU ministers still has to formally approve the new regulations. Then, the revised law can enter into force. From that moment on, the EU member states have to transform the rules into national legislation within 21 months.

More information:
http://www.europarl.europa.eu/news/en/press-room/20180925IPR14307/new-rules-for-audiovisual-media-services-approved-by-parliament
Current directive
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2018-09-28

Seit Juli ist die österreichische Fußball-Bundesliga nur noch auf Sky zu sehen. 39,99 Euro kostet ein Abo im Regelpreis - pro Monat. ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz forderte bereits im August in einem Interview mit den Salzburger Nachrichten: "Die Politik sollte die Liste der Sportereignisse, die im Free TV stattfinden müssen, erweitern. Zum Beispiel sollte sichergestellt werden, dass gewisse Spiele der Bundesliga im Free TV gezeigt werden müssen - das muss nicht einmal im ORF sein." Gemeint ist mit dieser Liste das FERG, das Fernseh-Exklusivrechtegesetz. Dort ist festgelegt, dass Ereignisse von erheblicher gesellschaftlicher Bedeutung im Free TV zu zeigen sind. Das sind im Sport etwa Olympische Spiele, Fußball-WM und EM sowie die Alpine und Nordische Ski-WM. Die Regierung gab nun bekannt, die Liste adaptieren zu wollen.

In Salzburg tagt unterdessen die Fachgruppe Mediensport und Sportkommunikation der DGPuK (Deutsche Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaft). Auch hier ist die Übertragung von Sport in den Medien ein Thema, etwa bei der Podiumsdiskussion "Sport - Medien - Kommerz". Konrad Mitschka von der ORF Public-Value-Abteilung drückte seine Sorge aus, dass Sport sozial exklusiv werden könnte: "Zunehmend schließen Bezahlschranken kommerzieller Medienkonzerne ärmere Menschen in Österreich und Europa vom Sport in Medien aus. Das ist problematisch. Hochwertige öffentlich-rechtliche Sportübertragung und -Berichterstattung sollten der Öffentlichkeit frei zugänglich sein und nicht hinter einer kommerziellen Pay Wall verschwinden", sagt er.

Ähnlich sieht das Hermann Eicher vom SWR. In einem Interview mit dem "journalist" sagt er: "Gerade auch diejenigen, die vom Rundfunkbeitrag befreit sind, sollten nicht nur Sportgroßereignisse - wie etwa die Fußballweltmeisterschaft -, sondern auch die Bundesliga verfolgen können. Es wäre geradezu zynisch, ihnen zu sagen: 'Kauf doch ein Eurosport- und ein Sky-Abo'."

Welchen Wert Sport im öffentlich-rechtlichen Rundfunk hat, haben zahlreiche Expert/innen im aktuellen "Texte 21" behandelt. Holger Ihle von der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf betont, dass Sport ein relevanter Teil des gesellschaftlichen Zusammenlebens ist. Mehr als ein Drittel aller Österreicher/innen ist Mitglied in einem Sportverband. Als diese sozialisierende und integrierende Institution ist er auf Öffentlichkeit und damit auf den ORF und seinen Sportjournalismus angewiesen. Rainer Rösslhuber von der österreichischen Bundes-Sportorganisation betont, dass der ORF durch seine Sport-Berichterstattung viel zur österreichischen Identitätsbildung beigetragen hat. Er biete ein "modernes Lagerfeuer der Nation". Der ORF berichtet übrigens über insgesamt 72 Sportarten - von Fußball und Skifahren bis Yoga.

Mehr Informationen:
https://www.sn.at/panorama/medien/alexander-wrabetz-der-orf-braucht-die-unabhaengigkeit-vom-staat-38908336#login
https://derstandard.at/2000087969938/Sportrechte-Regierung-will-Fussball-Bundesliga-im-Free-TV
https://www.dgpuk.de/de/mediensport-und-sportkommunikation.html
https://www.uni-salzburg.at/index.php?id=210802
http://www.journalist-magazin.de/hintergrund/ein-perfektes-system-gibt-es-nicht
Texte 21
Public-Value-Bericht
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2018-09-28

Der Traum von spektakulärer Blitzkarriere, von Reichtum und Prestige prägt die boomende Start-up-Szene. Aber manchmal platzt dieser Traum und Scheitern wird zur bitteren Erfahrung ambitionierter Jungunternehmer/innen. Kann Misslingen ein Motor sein? Oder ist Scheitern ein persönliches Problem? Wie gehen wir als Gesellschaft mit Gescheiterten um? Und welche Rolle spielen Medien dabei?



DAS DISKUTIEREN:

Mag. Martin Drexler
Start-up-Enabler, Höhere Graphische Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt

Mag.a Dr.in Maria Katharina Moser
Direktorin der Diakonie Österreich

und Sie*).

MODERATION:

Konrad Mitschka, ORF Public Value

Am Montag, dem 15. Oktober, um 19.00 Uhr
im weXelerate "Main Eventroom 28a",
1020 Wien, Praterstraße 1

*) Wenn Sie Lust und Laune sowie den Mut haben, auf dem vierten Sessel der Podiumsrunde Platz zu nehmen, diskutieren Sie mit, bis der oder die Nächste Ihren Platz einnehmen will - ein neues Diskussionsformat. Gut möglich, dass wir damit scheitern ...


Anmeldungen an:
praesentation@orf.at oder telefonisch unter (01) 878 78-14384

Das ORF-DialogForum wird auf zukunft.ORF.at live gestreamt.

Es wird darauf hingewiesen, dass am Veranstaltungsort Fotos und/oder Videos angefertigt werden und diese im Zusammenhang mit der Veranstaltung zeitlich, örtlich und sachlich unbeschränkt genutzt werden können. Wenn Sie künftig keine Einladungen zu ORF-Veranstaltungen mehr erhalten wollen, verständigen Sie uns bitte per E-Mail an praesentation@orf.at
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2018-09-27

Ein freiwilliger Verhaltenskodex statt verpflichtenden Auflagen: EU-Digitalkommissarin Mariya Gabriel hat gestern bei einer Konferenz im EU-Parlament in Brüssel eine Einigung zwischen der EU und den Technologieriesen wie Facebook, Twitter und Google, was das Vorgehen gegen "Fake News" betrifft, präsentiert.

Zu den Maßnahmen, die die Industrie nun einführt, gehören laut Gabriel mehr Transparenz bei politischen Anzeigen und der Schließung von Konten sowie bei der Zurückweisung von Zahlungen. Fehlinformationen sollen bis zur Quelle zurückverfolgt werden. Außerdem wollen die Unternehmen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die die Verbreitung von "Fake News" erforschen, besseren Zugang zu Informationen geben.

Öffentlich-rechtliche und der Medienwandel
Thema der Konferenz, zu der Abgeordnete der Liberalen, Sozialdemokraten und der Europäischen Volkspartei geladen hatten, war die Rolle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in der neuen Medienwelt.

Klaus Unterberger, Leiter der Public-Value-Abteilung im ORF, sieht derzeit mehrere große Herausforderungen für die öffentlich-rechtlichen Medien. In den vergangenen 20 Jahren habe aus guten Gründen das Paradigma gegolten, den Markt möglichst vor Regulation zu schützen. Vielleicht sei es nun an der Zeit, den öffentlichen Raum vor den Auswirkungen der globalen Wirtschaft zu verteidigen. Dazu könnte man auf bereits bestehende Regularien zurückgreifen.

"Wenn das die unsichtbare Hand des Marktes ist, dann erstickt sie uns", so Unterberger in Hinblick auf die Marktmacht von Google, Facebook und Konsorten. Unterberger plädierte für die Schaffung eines "Public Open Space". Dafür sollten Rundfunkanstalten ihre Zusammenarbeit mit Universitäten, Museen und der Zivilgesellschaft verstärken. Zudem sprach er sich für verstärkte Investitionen in mediale Qualität aus.

Politische Einflussnahme
Herausforderungen orteten viele der Diskutierenden auch im politischen Bereich. Überall in Europa nähmen die Versuche von Politik und Regierungen, in die unabhängige Berichterstattung einzugreifen, zu, vor allem durch Populisten, so der Präsident der Europäischen Rundfunkvereinigung (EBU), Jean-Paul Philippot.

In dieselbe Kerbe schlug der SPÖ-Europaparlamentarier und frühere langjährige ORF-Journalist Eugen Freund. Als Beispiel nannte Freund nicht nur Ungarn und Polen, wo die Regierungen die "Objektivität" der öffentlich-rechtlichen Sender beschnitten hätten, sondern auch die E-Mail des FPÖ-geführten Innenministeriums, in dem Landespolizeidirektionen empfohlen wird, die Kommunikation mit kritischen Medien auf das Nötigste zu beschränken.

cppp, ORF.at, aus Brüssel

Dieser Artikel ist am 26.09.2018 erschienen auf: https://orf.at/m/stories/3036201/
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PUBLIC VALUE BERICHT
Qualitätsheft

Qualität auf dem Prüfstand. Der ORF ist zu einem Qualitätssicherungssystem 

verpflichtet, das die Erfüllung des gesetzlichen öffentlich-rechtlichen Auftrags kontrollieren und optimieren soll. 

Diese erstmalige Sammlung von Beiträgen dokumentiert die einzelnen Maßnahmen und gibt Antworten darauf,

wie Wissenschaftler:innen und Medienfachleute öffentlich-rechtliche Qualität bewerten. [mehr] 


PUBLIC VALUE BERICHT
Datenheft
Wie erfüllt der ORF seinen öffentlich-rechtlichen Auftrag? Der Public Value-Bericht publiziert dazu vielfältige Daten und macht transparent, mit welchen Produktionen in TV, Radio und online Wert und Nutzen für einzelne Bürger:innen und die Gesellschaft erbracht werden. Artikel von Redakteur:innen ermöglichen einen Blick hinter die Kulissen der Programmproduktion. [mehr] 

GLEICHSTELLUNG
Die ORF Expertinnen-Datenbank

Das Ziel der Expertinnen-Datenbank ist, die Sichtbarkeit und Wahrnehmbarkeit von Fachfrauen in den ORF-Medien Fernsehen, Radio und Online zu zu erhöhen. Die Expertinnen-Datenbank ist eine Initiative der ORF Gleichstellung und des Public Value Kompetenzzentrums. [mehr]


ZUKUNFTSPROJEKT
Denk|Raum

Der Denk|Raum ist ein Angebot für junge Medienmacher:innen im ORF.

In Diskussionsveranstaltungen und Workshops behandeln wir Themen, die unsere Zukunft betreffen. Es geht um den ORF der Zukunft. Wie wir ihn verändern, wie wir ihn gestalten. [mehr]


VIDEOS
TransFORM-Studio
Wie gelingt die digitale Transformation? Im Transform-Studio bitten Isabelle Richter & Viktoria Tatschl ORF-Mitarbeiter*innen zum Gespräch. [Die Videos]

Das Geheimnis der Farben
Fünf Qualitätsdimensionen und insgesamt 18 Leistungskategorien definieren ORF Public Value: abgeleitet aus dem ORF-Gesetz, den ORF-Programmrichtlinien, den ORF-Leitlinien sowie den aktuellen Anforderungsbedingungen in Gesellschaft und Medienentwicklung. [mehr]