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Hier finden Sie Neuigkeiten und Informationen aus Österreich, Europa und der Welt zu aktuellen Entwicklungen unter anderem in den Bereichen »Public Value«, »öffentlich-rechtliche Medien«, sowie »Qualitätsjournalismus«.

2018-10-31

In the light of the ongoing discussion about whether the mandate of public service media should be reduced to information, education and culture only, the German alliance of film and TV producers (Produzentenallianz) stresses how important entertainment is on public service media. It is a vital element of the public mandate, they say. The organisation warns that reducing the core public mandate could affect diversity on the media and might contradict the jurisdiction of the Federal Constitutional Court in Germany.

The German Producer Alliance unites about 260 producing companies of animation, documentary film, cinema, TV entertainment, TV fiction and advertising. Its chairman, Alexander Thies, is convinced that entertainment programmes on public service media contribute to the shaping of opinion. Whether PSM stay a relevant factor of influence in the media landscape is dependent on the volume and quality of entertainment, he says. In "Texte 12", which was published by ORF Public Value, experts like Karin Knop also emphasise the importance of entertainment programmes for the society.

Reducing the core public mandate of PSM in Germany to information, education and culture would have a negative impact. First of all, culture is not legally defined, Thies points out. Because it is not a distinct category, culture and entertainment cannot be separated clearly. This would cause insecurity in the production of content. Since many people in the creative industry produce entertainment programmes, a great number of jobs would be in danger.

"It is not helpful for the public service media and for the society if PSM are narrowed down to certain genres and if its public mandate that reflects the diverse reality of life is reduced. We therefore demand a clear confession that entertainment programmes will remain a core element of the public mandate", Thies says.

More information:
https://www.produzentenallianz.de/pressemitteilungen/pressemitteilungen/inhalte-pressemitteilungen/unterhaltung-muss-kernelement-des-oeffentlich-rechtlichen-auftrages-bleiben.html

About the importance of entertainment on PSM:
Dänischer Rundfunk muss Stellen und Sender streichen

Artikel PAZ: Sollen ARD und ZDF Sport und Unterhaltung den Privaten überlassen?

Texte 12 "Unterhaltung als öffentlich-rechtlicher Auftrag"

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2018-10-25

Facebook hat den ersten Bericht über politische Werbeanzeigen auf der Plattform veröffentlicht. Der Werbearchivbericht enthält Daten aus den USA seit Mai dieses Jahres und zeigt, wer für wie viel Geld Ads auf Facebook geschaltet hat. Am meisten (5,4 Millionen Dollar) hat demnach die Organisation "Beto for Texas" ausgegeben, die für den Demokraten Beto O'Rourke im Wahlkampf um einen Senatssitz für Texas wirbt. Danach folgt das Komitee "Make America Great Again" von Donald Trump mit 3,1 Millionen Dollar Werbeausgaben. Insgesamt wurden rund 256 Millionen Dollar für fast 1,7 Millionen politische Ads ausgegeben.

Facebook ist derzeit mit großen Vorwürfen der Manipulation von Wähler/innen und Fake News konfrontiert. Besonders der Skandal um die Datenanalysefirma Cambridge Analytica, die im US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 Daten von Millionen von Facebook-User/innen ausgewertet haben soll, um diese in ihrer Wahlentscheidung zu beeinflussen, hat Facebook in Bedrängnis gebracht. Die Plattform reagierte, richtete eine Abteilung gegen Fake News und Manipulation ein und bringt nun den Werbearchivbericht heraus. Er soll künftig wöchentlich mit Daten aus den USA aktualisiert werden.

Nach wie vor undurchschaubar bleiben aber Daten zu Werbeanzeigen aus den restlichen Ländern sowie der Algorithmus, der all dem zu Grunde liegt. Facebooks Bemühungen, Transparenz herzustellen, sind also bislang nur eine punktuelle Maßnahme.

Für öffentlich-rechtliche Medien in Österreich und in Deutschland gelten grundsätzlich andere Bestimmungen. Im ORF-Fernsehen und -Radio ist Werbung mit parteipolitischem Inhalt ausgeschlossen. Außerdem dürfen keine aktiven Politiker/innen im Bild oder Ton von Werbung auftreten. Auf ORF.at und im Teletext sind politische Anzeigen erlaubt, sie unterliegen aber strengen Regeln. So müssen politische Werbeschaltungen nach den Prinzipien der Objektivität und der Gleichbehandlung vergeben werden. Sie dürfen nicht automatisiert eingekauft werden.

In Wahlkampfzeiten gelten auf ORF.at und im Teletext strenge Bestimmungen: Der ORF gibt den einzelnen Parteien fixe idente Kontingente an Werbeschaltungen vor, die nicht überschritten werden dürfen. So werden alle wahlwerbenden Parteien oder Gruppierungen gleich behandelt. Sonstige politische Werbung ist in Zeiten des Wahlkampfs verboten. Außerdem dürfen am Tag der Wahl und an den drei Tagen davor keine politischen Anzeigen geschaltet werden.

Mehr Informationen:
https://orf.at//stories/3076362/
https://newsroom.fb.com/news/2018/10/ad-archive-report/
https://www.zeit.de/digital/datenschutz/2018-03/cambridge-analytica-ermittlungen-datenschutzverletzungen-us-wahlkampf
https://www.facebook.com/ads/archive/report/
https://www.facebook.com/ads/archive/?active_status=all&ad_type=political_and_issue_ads&country=US
https://enterprise.orf.at/fileadmin/data/03_ihre-buchung/allgemeine-informationen/agb/1_ORF_E_AGB_Radio-TV_2018.pdf
https://enterprise.orf.at/fileadmin/data/03_ihre-buchung/allgemeine-informationen/agb/Rahmenbedingungen_fuer_politische_Werbung_ORFat_und_ORF-Teletext.pdf

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2018-10-23

Rechtsextreme auf deutschen Straßen, aggressive rassistische Parolen im Netz und populistische Empörungsbewirtschaftung in der Politik: Ist die Demokratie in Europa in Gefahr? Welche Macht haben Wutbürger/innen? Gefährden Fake
News die Glaubwürdigkeit der Medien? Vor allem aber: Worin besteht die Alternative? Was kommt nach der "Postdemokratie"? Entwickelt sich eine neue Protestkultur? Was ist "digitale Demokratie"?

Anlässlich der Präsentation der ORF-Public-Value-Studie zur demokratiepolitischen Relevanz der öffentlich-rechtlichen Medien diskutieren:

Bernd Holznagel
Universität Münster
Stefan Manser-Egli
Operation Libero, Zürich
Günther Ogris
SORA, "Österreichischer Demokratie Monitor"
Nana Walzer
Autorin und Europa-Staatspreisträgerin
Laura Wiesböck
Soziologin und Autorin von "In besserer Gesellschaft"

MODERATION:
Klaus Unterberger

Dienstag, 6. November 2018, 19.00 Uhr
ORF RadioKulturhaus, Studio 3
Argentinierstraße 30a, 1040 Wien

ANMELDUNGEN AN:
praesentation@orf.at oder telefonisch unter (01) 878 78-14384

Das ORF-DialogForum wird auf zukunft.ORF.at live gestreamt und in ORF III zeitversetzt gesendet.

Es wird darauf hingewiesen, dass am Veranstaltungsort Fotos und/oder Videos angefertigt werden und diese im Zusammenhang mit der Veranstaltung zeitlich, örtlich und sachlich unbeschränkt genutzt werden können.

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2018-10-22

Der Film "The Cleaners" hat den Prix Europa für die beste europäische TV-Dokumentation des Jahres gewonnen. Vergangenen Freitag erhielt die internationale Produktion mit ORF-Beteiligung die begehrte Stier-Trophäe in Berlin. Mit dem Prix Europa werden jährlich die besten TV-, Radio- und Online-Produktionen ausgezeichnet.

Die Dokumentation "The Cleaners - Im Schatten der Netzwelt" führt nach Manila, dem größten Outsourcing-Standort für Content Moderation der Welt. Dorthin lagern Konzerne aus dem Silicon Valley die Moderation von Content im Netz aus. Die Moderator/innen arbeiten in Zehn-Stunden-Schichten und löschen belastende Fotos und Videos aus den Sozialen Netzwerken. Der Film zeigt, wie komplexe Entscheidungen über Zensur im Internet von diesen "Saubermacher/innen" übernommen werden und unter welchen Umständen sie arbeiten.

Der Debutfilm von Hans Block und Moritz Riesewieck wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Die Produktion der Gebrüder Beetz Filmproduktion in Zusammenarbeit mit zahlreichen öffentlich-rechtlichen Sendern, u. a. der TV-Kulturabteilung des ORF, war im September 2018 in ORF 2 zu sehen.

Mehr Informationen zum Film:
http://www.gebrueder-beetz.de/produktionen/the-cleaners

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2018-10-22

Im Rahmen der Verleihung des "Prix Europa" für herausragende Fernseh- und Radioproduktionen unter dem Motto "Changing Europe - Reflecting all voices!" in Potsdam unterzeichneten 21 Vertreter/innen europäischer Rundfunkanstalten am Freitag, dem 19. Oktober 2018, die sogenannte "Potsdamer Erklärung", ein Bekenntnis zu einem starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Europa. Für den ORF unterschrieb Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz.

"In Zeiten von Fake News und Filterblasen kommt dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk als verlässliche Informationsquelle und Orientierungshilfe eine zunehmend bedeutende Rolle zu: Gerade angesichts eines sich verändernden Europas sind die Stimmen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten als vereinendes und verbindendes Element wichtiger als je zuvor", so Alexander Wrabetz.

Die Potsdamer Erklärung im Wortlaut:
In unserer Zeit, die geprägt ist von immer größer werdender Gegensätzlichkeit, der Erstarrung
von Standpunkten und Populismus, übernehmen die öffentlich-rechtlichen Rundfunkorganisationen quer durch Europa eine lebensnotwendige Rolle.

Es war niemals wichtiger (als heute), der Öffentlichkeit die breite Vielfalt der Meinungen und Überzeugungen anzubieten und komplexe Vorgänge aus unterschiedlichen Blickrichtungen abzubilden. Die Nachrichten sollen unparteiisch sein, der Information soll jedermann vertrauen können, Inhalte sollen alle erreichen, alle Auffassungen spiegeln und zwischen den Gesellschaftsgruppen Brücken schlagen. Und gleichermaßen wichtig: die Öffentlich-Rechtlichen machen die Freude an Kultur und Weiterbildung für jedermann zugänglich, unabhängig vom Einkommen oder Lebenslauf.

Das Gefühl nicht wahrgenommen oder gehört zu werden, keine Stimme zu haben, ist von sehr gefährlicher und entzweiender Kraft. Der PRIX EUROPA 2018 mit seinem Leitsatz "Reflecting all voices", also allen eine Stimme zu geben, stellt sich der Herausforderung.

Die europäischen Rundfunkorganisationen haben die Verpflichtung, ein öffentliches Forum für grundverschiedene Ansichten zu sein. Diese Widersprüchlichkeit gehört zu Europas Identität. Wir haben gelten zu lassen, dass Überzeugungen voneinander abweichen. Dieser Grundgedanke ist das Herzstück der Demokratie. Manche treten zum Beispiel dafür ein, vor Einwanderern die Grenzen zu verschließen, andere streiten für das Gegenteil.

Wie immer die Zukunft aussehen wird, es steht außer Zweifel, dass jetzt die Zeit ist, für Medienfreiheit und für starke öffentlich-rechtliche Medien einzutreten.
Unsere Länder brauchen überzeugenden Qualitätsjournalismus und die Menschen brauchen starke, sie verbindende Kommunikations-Plattformen.

Als europäische Rundfunk Veranstalter sind wir stolz darauf, unsere bedeutende Rolle für die Demokratie auch weiterhin zu übernehmen.

ARTE G.E.I.E.
British Broadcasting Corporation, BBC
Česká televize - Czech TV
Danish Broadcasting Corporation, DR
Deutschlandradio
France Télévisions
NTR, Dutch Public Broadcasting
Norsk rikskringkasting, NRK
Österreichischer Rundfunk, ORF
Radio-télévision belge de la Communauté
française, RTBF
Radio France
Raidió Teilifís Éireann, RTÉ
Rundfunk Berlin-Brandenburg, RBB
SRG SSR
Sveriges Radio
Sveriges Television, SVT
Sveriges Utbildningsradion AB, UR
Telewizja Polska S.A., TVP
Vlaamse Radio- en Televisieomroep - VRT
Yleisradio, Yle
Zweites Deutsches Fernsehen, ZDF

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2018-10-18

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Litauen (LRT) fürchtet um seine Unabhängigkeit. Grund dafür ist eine Forderung des litauischen Parlaments (Seimas). Demnach sollen die Amtszeiten der LRT-Vorstandsmitglieder künftig gleich lange dauern wie jene der Parlamentsabgeordneten. Bisher waren die Amtszeiten bewusst unabhängig von den Legislaturperioden, um politischen Einfluss zu vermeiden. Der Vorschlag ziele klar auf eine politische Ausrichtung des Vorstandes ab, sagt der litauische Medienwissenschafter Andrius Vaišnys.

Ausgangspunkt war eine Untersuchung des litauischen Rundfunks durch das Parlament, bei der man Mängel im Management von LRT feststellte. Das derzeitige Führungsgremium führe zu viele Funktionen aus und habe dadurch zu viel Macht. Deshalb solle ein neuer Vorstand gegründet werden, dessen Mitglieder dann jeweils gleich lange im Amt sind wie die Abgeordneten im Parlament.

Für die Generaldirektorin von LRT, Monika Garbačiauskaitė-Budrienė, gibt es zwar Verbesserungspotenzial. Der Vorschlag, der nun am Tisch liegt, löse aber keine Probleme. Das Parlament wolle lediglich unter dem Vorwand der Effizienz und Transparenz politischen Einfluss auf LRT erlangen, warnt sie.

Sie wandte sich daher in einem Brief an die EBU, den Dachverband der europäischen Rundfunkanstalten. Nicht nur die Freiheit von LRT, Pressefreiheit und Demokratie allgemein seien vom Vorschlag des Parlaments betroffen, schreibt sie darin. Auch das Management von LRT appellierte an das Parlament, die Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu wahren. EBU-Generaldirektor Noel Curran warnte eindrücklich vor der geplanten Maßnahme. Die Erfahrung in Europa habe gezeigt, dass durch solche Eingriffe der politische Einfluss auf Rundfunkanstalten größer wird.

Journalist/innen auf den Straßen
Schon zuvor sahen Journalist/innen in Litauen die Medienfreiheit in Gefahr. Mitte September hatte das staatliche Unternehmensregister beschlossen, Journalist/innen ab sofort keine Daten mehr kostenlos zur Verfügung zu stellen, wie dies jahrelang der Fall war. Den Journalist/innen wäre es damit erheblich erschwert worden, an Informationen zu gelangen. Zudem sorgte ein vernichtetes Tonband für Aufruhr, auf dem sich Regierungschef Saulius Skvernelis kritisch über freie Medien geäußert haben soll. Die Folge: Journalist/innen gingen für die Pressefreiheit auf die Straßen.

Vergangenen Mittwoch aber lenkte die Regierung ein und beschloss: Journalist/innen erhalten weiterhin kostenlosen Zugang zu den Informationen aus dem Unternehmensregister. Die Kosten von etwa 25.000 bis 30.000 im Monat Euro trägt bis auf Weiteres der Staat.

Mehr Informationen:
https://en.delfi.lt/lithuania/politics/m-garbaciauskaite-budriene-on-the-seimas-commission-investigation-the-conclusions-to-a-certain-extent-are-true-but-the-aspirations-of-parliamentarians-are-not-related-to-transparency.d?id=79305337
https://en.delfi.lt/lithuania/politics/seimas-probe-finds-lrt-council-has-too-many-functions-proposes-to-set-up-board.d?id=79223393
https://en.delfi.lt/lithuania/politics/concerned-about-its-independence-lithuanian-public-broadcaster-turns-to-ebu.d?id=79293069
https://en.delfi.lt/lithuania/politics/ebu-warns-lithuania-against-linking-lrt-supervisors-mandates-to-appointing-bodies-terms.d?id=79342217
https://de.euronews.com/2018/10/09/protest-in-litauen-journalisten-furchten-um-pressefreiheit
https://en.delfi.lt/lithuania/politics/government-decides-to-give-journalists-free-access-to-center-of-registers-info.d?id=79281143

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2018-10-12

Sollen ARD und ZDF Sport und Unterhaltung den Privaten überlassen? Die Peiner Allgemeine Zeitung (PAZ) ist dieser Frage nachgegangen. Der lesenswerte Artikel ist online verfügbar: http://www.paz-online.de/Nachrichten/Medien/Sollen-ARD-und-ZDF-Sport-und-Unterhaltung-den-Privaten-ueberlassen

"Die einen machen gaga, die anderen Goethe?", fragt Autor Imre Grimm mit Blick auf den Unterschied zwischen Privaten und Öffentlich-Rechtlichen. So einfach sei das nicht, denn: "Grundversorgung heißt nicht Mindestversorgung". Auch die Unterhaltung gehört dazu.

Grimm zeigt: "ARD und ZDF nur noch als Studienratsfernsehen für eine interessierte Kulturelite? Die Folge hieße: Dieter Bohlen für alle. Immer und überall."

Auch der ORF beschäftigt sich mit dieser Frage. Warum der öffentlich-rechtliche Rundfunk einen Unterschied bei Unterhaltung macht, bringt Wolfgang Höfer im aktuellen Public-Value-Bericht auf den Punkt: Die Zuseher/innen finden hier "Unterhaltung mit Haltung".

Mehr Artikel zum Thema:
Sport im Free-TV: Lagerfeuer der Nation
Zum Wert von öffentlich-rechtlicher Unterhaltung: Dänischer Rundfunk muss Stellen und Sender streichen
Public-Value-Bericht 2017/2018, S. 29

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2018-10-09

Im Kampf gegen Fake News setzen mehr und mehr Länder auf neue Gesetze. Das französische Parlament hat für ein Gesetz gestimmt, das es Gerichten erlaubt, im Wahlkampf über die Glaubwürdigkeit von Online-Artikeln zu entscheiden. Politiker/innen im Wahlkampf dürfen dann vor Gericht durchsetzen, dass bestimmte Artikel entfernt werden müssen. Die EU will mit dem Code of Practice on Disinformation Falschmeldungen im Netz bekämpfen.

Doch die Gesetzgebung steckt noch immer im Jahr 2016 fest, postuliert Politico-Journalist Mark Scott besorgt. Die Macher/innen von Fake News hingegen sind längst einen Schritt voraus. Sie verbergen ihre Identität geschickter, setzen vermehrt auf manipulierte Bilder und sind damit noch schlechter als Fake News aus dem Ausland erkennbar. Die neuen Gesetze greifen hier zu kurz, die Maßnahmen sind veraltet, stellt Scott fest. Seine pessimistische Conclusio: Wir verlieren die Schlacht gegen Fake News, wenn die Politiker/innen nicht bald neue Taktiken finden.

Stimmt das? Fake News stellen uns vor große Herausforderungen, soviel steht fest. Auch Patrick Swanson, Leiter des Social-Media-Teams der ZiB, ist überzeugt, dass manipulierte Video- und Audiobeiträge auf uns zukommen werden. Doch verloren ist die Schlacht noch lange nicht. Und Politiker/innen alleine auf das "Schlachtfeld" zu schicken, keine gute Idee.

Denn wir müssen uns eine wichtige Frage stellen: Soll die Politik den Umgang mit Fake News überhaupt allein verantworten? Wenn Regierungen oder Mehrheiten im Parlament bestimmen dürfen, welche Inhalte wahr und welche fake sind, kann das schnell gefährlich werden. Der noble Gedanke (die Gesellschaft vor unwahren Informationen bewahren) kann auch für eigene Zwecke missbraucht werden (die Gesellschaft vor unbequemen Informationen bewahren). Schließlich hat Donald Trump sogar CNN als "Fake News" bezeichnet.

Kompetente Nutzer/innen und vertrauenswürdige Quellen
Doch worauf kommt es an, wenn wir die "Schlacht" gewinnen wollen? Zum einen auf die Nutzer/innen selbst. Darauf, wie kompetent sie mit Inhalten im Netz umgehen und ob sie gefakte von vertrauenswürdigen Meldungen unterscheiden können. Und auf Medien, die vertrauenswürdige Informationen liefern.

Genau das ist der Anspruch von Patrick Swanson. "Gerade weil auf Facebook Provokation und Propaganda an der Tagesordnung sind, muss es dort auch glaubwürdige, unparteiische und seriöse Information geben", schreibt er im aktuellen Public-Value-Bericht. Ausgewogenen, faktenbasierten Journalismus zu bieten, sei der Kernauftrag des ORF und damit auch der ZiB auf Facebook. Swansons Devise: "Wo andere polarisieren wollen, wollen wir unterscheiden - in wahr und unwahr, in wichtig und unwichtig, in Sinn und Unsinn."

Mehr Informationen:
https://www.politico.eu/article/french-parliament-passes-law-against-fake-news/
https://ec.europa.eu/digital-single-market/en/news/code-practice-disinformation
https://www.politico.eu/article/fake-news-regulation-misinformation-europe-us-elections-midterms-bavaria/
Patrick Swanson im Interview
https://www.theguardian.com/us-news/2017/jan/11/trump-attacks-cnn-buzzfeed-at-press-conference
Public-Value-Bericht

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2018-10-04

Providers of audiovisual media services will soon have to comply with new rules. This week, the European Parliament voted for updated rules for audiovisual media services. A summary of the most important changes:

To whom do the new rules apply?
Next to traditional broadcasters, the revised rules will also apply to video-on-demand platforms such as Netflix and video-sharing platforms like YouTube or Facebook. Platforms for live streaming are also obliged to adhere to the revised legislation.

Which new rules are there?

Better protection of children

Audiovisual media services have to provide measures to protect minors from violence, hatred and terrorism as well as pornography. Video-sharing platforms like YouTube will have to create a system for flagging inappropriate content that is effective and transparent. They will also be responsible to react quickly, when content has been flagged by users. With the new law, the rules for advertising in children's programmes will also be stricter - both for broadcasters and video-on-demand platforms. Children's data must not be used for commercial or targeting purposes.

New limits of advertising

TV broadcasters currently have an hourly limit for advertising (20 % of an hour, that is a maximum of 12 minutes per hour). The new law wants to enhance the broadcaster's flexibility. The limit of 20 % advertising remains, but it is not measured every hour but in two time spans: between 6.00 am and 6.00 pm and in the prime-time between 6.00 pm and 0.00 am.

30 % European content on Netflix and Co.

Video-on-demand platforms like Netflix have to ensure that 30 % of their content is European. Also, they are supposed to invest European productions. The European Parliament wants to support the cultural diversity with this rule.

When will they be in force?
The Council of EU ministers still has to formally approve the new regulations. Then, the revised law can enter into force. From that moment on, the EU member states have to transform the rules into national legislation within 21 months.

More information:
http://www.europarl.europa.eu/news/en/press-room/20180925IPR14307/new-rules-for-audiovisual-media-services-approved-by-parliament
Current directive

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2018-09-28

Seit Juli ist die österreichische Fußball-Bundesliga nur noch auf Sky zu sehen. 39,99 Euro kostet ein Abo im Regelpreis - pro Monat. ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz forderte bereits im August in einem Interview mit den Salzburger Nachrichten: "Die Politik sollte die Liste der Sportereignisse, die im Free TV stattfinden müssen, erweitern. Zum Beispiel sollte sichergestellt werden, dass gewisse Spiele der Bundesliga im Free TV gezeigt werden müssen - das muss nicht einmal im ORF sein." Gemeint ist mit dieser Liste das FERG, das Fernseh-Exklusivrechtegesetz. Dort ist festgelegt, dass Ereignisse von erheblicher gesellschaftlicher Bedeutung im Free TV zu zeigen sind. Das sind im Sport etwa Olympische Spiele, Fußball-WM und EM sowie die Alpine und Nordische Ski-WM. Die Regierung gab nun bekannt, die Liste adaptieren zu wollen.

In Salzburg tagt unterdessen die Fachgruppe Mediensport und Sportkommunikation der DGPuK (Deutsche Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaft). Auch hier ist die Übertragung von Sport in den Medien ein Thema, etwa bei der Podiumsdiskussion "Sport - Medien - Kommerz". Konrad Mitschka von der ORF Public-Value-Abteilung drückte seine Sorge aus, dass Sport sozial exklusiv werden könnte: "Zunehmend schließen Bezahlschranken kommerzieller Medienkonzerne ärmere Menschen in Österreich und Europa vom Sport in Medien aus. Das ist problematisch. Hochwertige öffentlich-rechtliche Sportübertragung und -Berichterstattung sollten der Öffentlichkeit frei zugänglich sein und nicht hinter einer kommerziellen Pay Wall verschwinden", sagt er.

Ähnlich sieht das Hermann Eicher vom SWR. In einem Interview mit dem "journalist" sagt er: "Gerade auch diejenigen, die vom Rundfunkbeitrag befreit sind, sollten nicht nur Sportgroßereignisse - wie etwa die Fußballweltmeisterschaft -, sondern auch die Bundesliga verfolgen können. Es wäre geradezu zynisch, ihnen zu sagen: 'Kauf doch ein Eurosport- und ein Sky-Abo'."

Welchen Wert Sport im öffentlich-rechtlichen Rundfunk hat, haben zahlreiche Expert/innen im aktuellen "Texte 21" behandelt. Holger Ihle von der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf betont, dass Sport ein relevanter Teil des gesellschaftlichen Zusammenlebens ist. Mehr als ein Drittel aller Österreicher/innen ist Mitglied in einem Sportverband. Als diese sozialisierende und integrierende Institution ist er auf Öffentlichkeit und damit auf den ORF und seinen Sportjournalismus angewiesen. Rainer Rösslhuber von der österreichischen Bundes-Sportorganisation betont, dass der ORF durch seine Sport-Berichterstattung viel zur österreichischen Identitätsbildung beigetragen hat. Er biete ein "modernes Lagerfeuer der Nation". Der ORF berichtet übrigens über insgesamt 72 Sportarten - von Fußball und Skifahren bis Yoga.

Mehr Informationen:
https://www.sn.at/panorama/medien/alexander-wrabetz-der-orf-braucht-die-unabhaengigkeit-vom-staat-38908336#login
https://derstandard.at/2000087969938/Sportrechte-Regierung-will-Fussball-Bundesliga-im-Free-TV
https://www.dgpuk.de/de/mediensport-und-sportkommunikation.html
https://www.uni-salzburg.at/index.php?id=210802
http://www.journalist-magazin.de/hintergrund/ein-perfektes-system-gibt-es-nicht
Texte 21
Public-Value-Bericht

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2018-09-28

Der Traum von spektakulärer Blitzkarriere, von Reichtum und Prestige prägt die boomende Start-up-Szene. Aber manchmal platzt dieser Traum und Scheitern wird zur bitteren Erfahrung ambitionierter Jungunternehmer/innen. Kann Misslingen ein Motor sein? Oder ist Scheitern ein persönliches Problem? Wie gehen wir als Gesellschaft mit Gescheiterten um? Und welche Rolle spielen Medien dabei?



DAS DISKUTIEREN:

Mag. Martin Drexler
Start-up-Enabler, Höhere Graphische Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt

Mag.a Dr.in Maria Katharina Moser
Direktorin der Diakonie Österreich

und Sie*).

MODERATION:

Konrad Mitschka, ORF Public Value

Am Montag, dem 15. Oktober, um 19.00 Uhr
im weXelerate "Main Eventroom 28a",
1020 Wien, Praterstraße 1

*) Wenn Sie Lust und Laune sowie den Mut haben, auf dem vierten Sessel der Podiumsrunde Platz zu nehmen, diskutieren Sie mit, bis der oder die Nächste Ihren Platz einnehmen will - ein neues Diskussionsformat. Gut möglich, dass wir damit scheitern ...


Anmeldungen an:
praesentation@orf.at oder telefonisch unter (01) 878 78-14384

Das ORF-DialogForum wird auf zukunft.ORF.at live gestreamt.

Es wird darauf hingewiesen, dass am Veranstaltungsort Fotos und/oder Videos angefertigt werden und diese im Zusammenhang mit der Veranstaltung zeitlich, örtlich und sachlich unbeschränkt genutzt werden können. Wenn Sie künftig keine Einladungen zu ORF-Veranstaltungen mehr erhalten wollen, verständigen Sie uns bitte per E-Mail an praesentation@orf.at

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2018-09-27

Ein freiwilliger Verhaltenskodex statt verpflichtenden Auflagen: EU-Digitalkommissarin Mariya Gabriel hat gestern bei einer Konferenz im EU-Parlament in Brüssel eine Einigung zwischen der EU und den Technologieriesen wie Facebook, Twitter und Google, was das Vorgehen gegen "Fake News" betrifft, präsentiert.

Zu den Maßnahmen, die die Industrie nun einführt, gehören laut Gabriel mehr Transparenz bei politischen Anzeigen und der Schließung von Konten sowie bei der Zurückweisung von Zahlungen. Fehlinformationen sollen bis zur Quelle zurückverfolgt werden. Außerdem wollen die Unternehmen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die die Verbreitung von "Fake News" erforschen, besseren Zugang zu Informationen geben.

Öffentlich-rechtliche und der Medienwandel
Thema der Konferenz, zu der Abgeordnete der Liberalen, Sozialdemokraten und der Europäischen Volkspartei geladen hatten, war die Rolle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in der neuen Medienwelt.

Klaus Unterberger, Leiter der Public-Value-Abteilung im ORF, sieht derzeit mehrere große Herausforderungen für die öffentlich-rechtlichen Medien. In den vergangenen 20 Jahren habe aus guten Gründen das Paradigma gegolten, den Markt möglichst vor Regulation zu schützen. Vielleicht sei es nun an der Zeit, den öffentlichen Raum vor den Auswirkungen der globalen Wirtschaft zu verteidigen. Dazu könnte man auf bereits bestehende Regularien zurückgreifen.

"Wenn das die unsichtbare Hand des Marktes ist, dann erstickt sie uns", so Unterberger in Hinblick auf die Marktmacht von Google, Facebook und Konsorten. Unterberger plädierte für die Schaffung eines "Public Open Space". Dafür sollten Rundfunkanstalten ihre Zusammenarbeit mit Universitäten, Museen und der Zivilgesellschaft verstärken. Zudem sprach er sich für verstärkte Investitionen in mediale Qualität aus.

Politische Einflussnahme
Herausforderungen orteten viele der Diskutierenden auch im politischen Bereich. Überall in Europa nähmen die Versuche von Politik und Regierungen, in die unabhängige Berichterstattung einzugreifen, zu, vor allem durch Populisten, so der Präsident der Europäischen Rundfunkvereinigung (EBU), Jean-Paul Philippot.

In dieselbe Kerbe schlug der SPÖ-Europaparlamentarier und frühere langjährige ORF-Journalist Eugen Freund. Als Beispiel nannte Freund nicht nur Ungarn und Polen, wo die Regierungen die "Objektivität" der öffentlich-rechtlichen Sender beschnitten hätten, sondern auch die E-Mail des FPÖ-geführten Innenministeriums, in dem Landespolizeidirektionen empfohlen wird, die Kommunikation mit kritischen Medien auf das Nötigste zu beschränken.

cppp, ORF.at, aus Brüssel

Dieser Artikel ist am 26.09.2018 erschienen auf: https://orf.at/m/stories/3036201/

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2018-09-24

Seit einigen Monaten wird spekuliert, jetzt ist es fix: Dänemarks öffentlich-rechtlicher Rundfunk, Danmark Radio, muss knapp 400 Mitarbeiter/innen kündigen. 420 Millionen Kronen (ca. 56.300.000 €) pro Jahr wird DR in Zukunft sparen müssen. Das bedeutet auch: drei von sechs Fernsehsendern und drei von acht Radiosendern werden gestrichen.

Im März hat die Regierung in Dänemark gemeinsam mit der rechtspopulistischen Dänischen Volkspartei beschlossen, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht mehr über Gebühren, sondern über Steuern zu finanzieren. Einsparungen von 20 Prozent wurden angekündigt und müssen nun realisiert werden.

Eine Finanzierung aus dem Staatshaushalt schade der Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, warnen viele Expert/innen. Manuel Puppis und Hilde Van den Bulck diskutieren die Nachteile im Buch "Public Open Space". Wenn öffentlich-rechtliche Medien von den jährlichen Budgetdebatten im Parlament abhängig sind, steigt er politische Druck auf sie. Außerdem haben sie keine Planungssicherheit mehr, Kürzungen wirken sich auf das Programm aus.

Genau das geschieht nun in Dänemark. Die Bereiche Sport, Lifestyle, Unterhaltung und ausländische Fiktion werden beschnitten. Dabei hat etwa die Unterhaltung wichtige Funktionen für die einzelnen Zuseher/innen und die Gesellschaft, wie Karin Knop in "Texte 12" zeigt. Unterhaltungssendungen dienen nicht nur der persönlichen Entspannung, dem Abschalten nach einem langen Tag. Sie tragen auch zur Selbsterkenntnis bei und können Sinn stiften. Themen, die in Unterhaltungsformaten behandelt werden, können gemischte Gefühle hervorrufen. Die Zuseher/innen denken darüber dann viel intensiver nach und tauschen sich mit anderen aus, als es oft bei Informationssendungen der Fall ist. Laut Knop haben Unterhaltungsangebote daher auch eine große Verantwortung. Der ORF setzt auf Unterhaltung mit Haltung, wie es Wolfgang Höfer im aktuellen Public-Value-Bericht beschreibt.

Mehr Informationen:
https://www.nordschleswiger.dk/de/daenemark-politik/bis-zu-400-entlassungen-bei-dr
https://www.nordschleswiger.dk/de/daenemark-politik/ist-dr-sparplan
Buch: Public Open Space
Texte 12
Public-Value-Bericht 2017/2018

Mehr Artikel zum Thema:
Dänemark: Budgetkürzungen bei DR gefährden öffentlich-rechtlichen Journalismus
Der Niedergang von Danmarks Radio
Europäische Sender weisen auf negative Konsequenzen geplanter Budgetkürzungen beim Dänischen Rundfunk hin

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2018-09-19

Television is still the most popular and most trusted source of information, studies in many countries say. In Austria, the numbers for TV consumption are rising. In 2017, Austrians (above twelve years) were on average watching TV for 186 minutes a day. About 4.9 million people were reached by TV programmes on a daily basis in 2017, that is 65.3 % of the population. When taking a look at the most popular shows, we see that the top 4 were information programmes concerning the Austrian parliamentary election.

For many younger viewers, however, sitting in front of a TV is not common anymore. They are increasingly using online sources to inform themselves. They find more personalised and appealing news online, which makes it unlikely for them to return to television when they get older. But television news is still important, BBC World News TV journalist Ben Tobias thinks. People trust in it more than in other sources and it helps to define public debate. Therefore, television information is still relevant and has to make sure it also stays relevant in the future.

In his study, which Ben Tobias conducted as a Reuters institute fellowship paper at the University of Oxford, he wanted to find out, how television news can achieve this. He asked why it is losing younger viewers and what it can do about it. Tobias conducted interviews with industry experts, analysed four TV news programmes and asked about 400 people worldwide, what they find appealing. He did not analyse digital strategies but rather focused on television news and how it could or should change in order to stay relevant. He shows: It is not just about what but also how TV news reports.

How TV news programmes need to change to appeal to a young audience
According to Tobias, especially young audiences are not satisfied with the great amount of negative news. They ask for more good news, for constructive journalism. Also, there is a lot of disillusionment with politics. While it is no option to stop reporting political news, TV news should rethink the way they do it, Tobias argues. Showing "real people", those who are really affected by political changes, would enhance connection to the audience more than telling political stories through politicians. However, such "real people" are often more difficult to find and might have problems articulating their thoughts - factors that explain why journalists often choose politicians or other experts with media experience.
A common criticism to TV news is the formal style and tone. It makes it more unlikely for the audience to engage with the news. The challenge is to keep the impartiality and objectivity that are connected with the formal style in a new way of reporting.

But why should someone who has consumed different kinds of news all day on their smartphone sit down in front of a TV at the end of the day and watch an evening news programme?
The watching experience has to be worth it, Tobias says. Watching a show on a big television screen with good sound exceeds the (often mute) little clips on a smartphone by far. TV stations should therefore invest in the production of high quality images and sound to create and audio-visually rich experience that sets TV apart from smaller-screen watching experience.

Another asset of TV news is the curation of content. Professional editors select stories and organise them into manageable pieces. Guiding its viewers towards relevant information is an advantage of TV news compared to the internet. Armin Wolf highlights this aspect in this book "Wozu brauchen wir noch Journalisten?" ("Why do we still need journalists?") from 2013. Today, we can access an immense amount of information online but it is impossible to consume all of them. Therefore, we need journalists in whom we trust to curate the content for us. This is the key competence of journalists, according to Wolf: Being able to distinguish important from unimportant and true from false news.

According to Tobias, television news should also aim for original, exclusive content. "The audience should know that they can turn to TV to find the organisation's best journalism", he states.

4 programmes for the future
Ben Tobias analysed four TV news programmes: Al Jazeera English's "NewsGrid", BBC's "Outside Source", HBO's "Vice News Tonight" and BBC One's "News at Ten". The first three are innovative TV programmes, designed to be different, and the last one is a traditional programme trying to adapt.

Tobias' analysis showed that the three "new-style" programmes acted somewhat traditionally in their mix of stories. The more "traditional" "News at Ten", on the other hand, provided less political stories, more positive stories and more diversity in voices and could thus be described as more appealing to younger audiences. However, the "new-style" programmes are very much different in the way they present the topics. They use more informal, authentic language and storytelling techniques to draw in the viewers. Authenticity evokes trust - and trust is what TV news wants to preserve.

With his audience survey, Tobias teaches two important lessons: Many changes which seem very radical to the producers do not seem so to the audience. And: TV news producers should only integrate news features that really add value for the audience.

More information:
http://reutersinstitute.politics.ox.ac.uk/sites/default/files/2018-09/Ben%20Tobias%20full%20research%20paper%20FINAL.pdf
http://reutersinstitute.politics.ox.ac.uk/our-research/forever-old-why-tv-news-losing-younger-viewers-and-what-can-be-done-about-it
https://der.orf.at/medienforschung/fernsehen/fernsehnutzunginoesterreich/index.html
https://der.orf.at/medienforschung/fernsehen/topsendungen/index.html
https://www.aljazeera.com/news/2016/11/interactive-news-hour-1611230907-161126140702840.html
https://www.bbc.co.uk/programmes/n13xtn69
https://www.hbo.com/vice
https://www.bbc.co.uk/programmes/b007mplc

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2018-09-17


Das Archiv ist das audiovisuelle Gedächtnis eines Fernsehsenders. Das gespeicherte Material wird für Dokumentationen und Rückblicke, aber auch für die täglichen Nachrichten verwendet. Damit dieser Schatz nicht verloren geht, muss das Material regelmäßig auf neue Speichermedien umkopiert werden. Das ZDF macht das gerade in dem Projekt "Massenumcodierung". Über 250.000 Sendestunden müssen von Videobändern in das digitale Archiv übertragen werden. Im September ist das Projekt "über den Berg": Die Hälfte der 400.000 Videobänder sind nun im digitalen Archiv.

Seit 2006 wird Archivmaterial beim ZDF nur noch digital abgespeichert. Der Großteil des Materials (von 1963 bis 2006) ist aber noch auf alten Videobändern verfügbar. Abspielgeräte für diese Bänder werden heute kaum mehr hergestellt. Damit auch das Material vor der Zeit des digitalen Archivs in Zukunft noch verwendet werden kann, wird es nun in Videodateien umgewandelt und digital aufbewahrt. Das erleichtert nicht nur den Redakteur/innen das Arbeiten, sondern sichert den Bestand auch für die Nachwelt. Um alle Sendungen zu sichten, müsste man übrigens 30 Jahre lang durchgehend fernsehen.

Auch der ORF bewahrt sein audiovisuelles Gedächtnis digital. Seit sechs Jahren wird die laufende Produktion digital gesichert. Wie der Public-Value-Bericht von 2017/2018 zeigt, sind über 400.000 Stunden Fernsehen und über 200.000 Stunden Radio im ORF-Archiv verfügbar. TV-Geschichte ab 1955 und Radiobeiträge sogar ab 1924 können hier jeden Tag abgerufen werden. Und das werden sie auch: Im Jahr 2017 stammten 1.200 Sendeminuten im ORF aus Archivmaterial. Jeden Tag recherchieren ORF-Redakteur/innen insgesamt etwa 300 Mal im Archiv.

Das ORF-Archiv im digitalen Zeitalter
Die Videobänder ab 1955 werden in einem Digitalisierungsprojekt über zehn Jahre in das digitale Archiv übertragen. Jährlich sind das etwa 30.000 Sendestunden. 2025 soll das Projekt abgeschlossen werden. Das gesamte Archiv des ORF kann auch von bestimmten Stellen an Universitäten aufgerufen werden. Etwa tausend Mal im Jahr verwenden Studierende und Lehrende es für wissenschaftliche Recherchen. In der TVthek stehen außerdem Sammlungen von Archivmaterial in mehr als 30 Themenarchiven zur Verfügung, wie zum Beispiel zur "Geschichte der EU" oder ein "Club 2 - Best of".

Wissen und Geschichten aus der Vergangenheit zu bewahren und in der Gegenwart immer wieder kritisch zu betrachten, ist wichtig für eine Gesellschaft, damit sie sich weiterentwickeln kann. Das schreibt Herbert Hayduck, Leiter der ORF-Archive, im aktuellen Public-Value-Bericht. "Der kritische Umgang mit Vergangenheit ist eine der Grundlagen für produktive Auseinandersetzung mit der Gegenwart", ist er überzeugt. Der ORF sorgt mit seinem Archiv dafür, dass alle gesendeten Medieninhalte konsequent gesichert werden und über alle technologischen Änderungen hinweg auch in Zukunft noch verfügbar sind. Das ist eine wesentliche Leistung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks für die Gesellschaft.

Mehr Informationen:
https://presseportal.zdf.de/pm/total-digital-das-filmische-gedaechtnis-des-zdf/
/show_content2.php?s2id=223
/show_content.php?sid=147&pvi_id=1871&pvi_medientyp=t&oti_tag=Unterschied%2349
https://tvthek.orf.at/archive/Geschichte-der-EU/7774196
https://tvthek.orf.at/archive/Club-2-Best-of/5106915

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2018-09-14

Wie steht es um die Zukunft der öffentlich-rechtlichen Medien in Deutschland? Zu dieser Frage hat das Medienmagazin "journalist" 17 Stimmen gesammelt. Das Ergebnis: 17 Interviews mit Expert/innen aus dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk, mit Journalist/innen aus den privaten Medien und mit Politikern. Sie sprachen über Neuerungen am Markt und bei den Formaten. Dass gerade von Seiten der Privaten und der Politiker auch Kritik kam, überrascht nicht. Doch auf den Mehrwert des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wird man auch in Zukunft nicht verzichten können, so der Tenor.

Neue Zeiten…
Natürlich verändern sich die Medienlandschaft und die Ansprüche der Konsument/innen. So müssen die Öffentlich-Rechtlichen sich und ihre Arbeit dem Publikum wieder mehr erklären, erkennt Medienjournalist Steffen Grimberg. Transparenz, etwa über Intendant/innengehälter, sei hier wichtig. Er begrüßt Neuerungen, aber: "Ein mehr als 60 Jahre altes System kann man nicht von jetzt auf gleich in die Zukunft schleudern."

Auch Streaming-Dienste wie Netflix und Amazon Prime haben an Bedeutung gewonnen. Der Vergleich mit ihnen hinkt aber, sagt Thomas Laudersweiler, ARD.de-Redaktionsleiter: "Netflix und Amazon sind angetreten, um Unterhaltungsinhalte anzubieten. Bei den öffentlich-rechtlichen Anbietern, also ARD und ZDF, liegt ein völlig anderer Auftrag vor. Es geht um eine Grundversorgung in allen Bereichen des Lebens." Deshalb können die Öffentlich-Rechtlichen auch mit ihren Mediatheken nicht zum nächsten Netflix werden. Dennoch arbeiten sie daran, mit der Digitalisierung mitzuhalten. Das Nutzungsverhalten hat sich geändert, die On-Demand-Nutzung nimmt immer mehr zu. "Wir müssen und wollen auch in diese Richtung. Wir müssen Angebote machen, die Nutzer ganz leicht auf Smartphones abrufen können", sagt Laudersweiler.

… fordern neue Maßnahmen
Die Zukunft braucht auch neue Formate, die sich an den Nutzungsgewohnheiten der jüngeren Zielgruppen orientieren. Eine große Rolle spielt hier YouTube, meint Julia Rehkopf. Sie verantwortet als stellvertretende Redaktionsleiterin das Y-Kollektiv von Funk, dem Content-Netzwerk von ARD und ZDF für junge Menschen. Das Y-Kollektiv bietet wöchentlich Reportagen und Dokumentationen, in denen die Jungjournalist/innen als teilnehmende Beobachter/innen subjektiv an die Geschichten herangehen. Authentizität sei für das junge Publikum besonders wichtig.

Auch Sebastian Katthöver, Teamleiter Audience Development der Deutschen Welle, setzt auf Neue Medien. Er verantwortet mehr als 200 Social-Media-Accounts. "Wir sehen, dass wir immer mehr Menschen über Social Media erreichen", sagt er. Clarissa Corrêa da Silva, Moderatorin des WDR-Kindermagazins "Wissen macht Ah!" findet es wichtig, Kindern zu zeigen, mit sozialen Medien umzugehen. "Ich glaube, das ist unsere Aufgabe", sagt sie. Die Tagesschau hat vor Kurzem die YouTube-Sendung "Mics News" ins Leben gerufen. Dort präsentiert der Moderator ausgewählte Themen in einem lockereren Ton. Redaktionsleiter Andreas Lützkendorf erklärt das Motiv: "Als öffentlich-rechtlicher Sender haben wir die Pflicht, die Menschen zu informieren - und zwar dort, wo sie sind."

Comedian Florentin Will wirkt beim "Neo Magazin Royale" mit und ist Moderator beim Livestream-Kanal Rocket Beans TV. Er weiß über interaktive Formate, etwa mit Live-Votings während einer Sendung: "Votings sind ein schwieriges Thema. Nicht alles wird durch Interaktivität besser."

Dass öffentlich-rechtliche Medien auch im Internet vertreten sein müssen, sehen auch die Privaten so. "Ich kann ja einem Menschen, der sich für die Tagesschau interessiert, aber keinen Fernseher mehr besitzt, nicht sagen: Kauf dir einen Fernseher!", sagt Leonard Ottinger, Geschäftsführer der RTL-Journalistenschule. Axel Link, Journalist und TV-Betreiber verweist hier auf den gesetzlichen Auftrag öffentlich-rechtlicher Medien. Sie müssen die Bevölkerung vorurteilsfrei mit guter journalistischer Arbeit aufklären. "Diesen Auftrag können sie nach meinem Dafürhalten in allen Bereichen erfüllen", sagt Link.

Auch Medienjournalist Michael Hanfeld von der FAZ erkennt an, dass die Öffentlich-Rechtlichen im Internet vertreten sein müssen. Er wünscht sich aber eine Beschränkung bei Online-Texten.

Öffentlich-Rechtliche trotz Kritik unverzichtbar
In den Interviews ernten die Öffentlich-Rechtlichen natürlich auch Kritik. So würden sie etwa zu viel Unterhaltung bringen. "Die Öffentlich-Rechtlichen kopieren aufgrund des Wettbewerbs und der Quotennotwendigkeit die Privaten zu sehr", sagt Leonard Ottinger (RTL). Außerdem sei ihr Internet-Angebot zu wenig von jenem von Verlagen unterscheidbar, wie Hanfeld (FAZ) kritisiert.

Dennoch ist den Privaten klar, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk einen Mehrwert für die Gesellschaft bietet, der auch in Zukunft wichtig sein wird. Ottinger will nicht auf öffentlich-rechtliche Programme verzichten: "Es gibt für mich einfach bestimmte Themen und Formate, die sich nur die Öffentlich-Rechtlichen leisten und die auch nur sie machen können. Mir würde definitiv etwas fehlen", sagt er. Axel Link betont hier vor allem die Glaubwürdigkeit. Nachrichten haben viel mit Vertrauen zu tun. "Das ist die Domäne der Öffentlich-Rechtlichen, und die werden sie, wenn sie sich darauf konzentrieren und es gut machen, auch behalten", denkt er. Die Glaubwürdigkeit von ARD und ZDF liegt bei etwa 80 Prozent. "Als Marke für Glaubwürdigkeit und Seriosität stehen, das kann das Internet nicht", sagt Link.

Christoph Bökamp, der für die Produktionsfirma Meworks arbeitet, gibt zu bedenken: "Wenn wir keinen öffentlich-rechtlichen Rundfunk hätten, würden in unserer Gesellschaft unfassbar viele Unwahrheiten kursieren. Das wäre destabilisierend für unsere Demokratie". Gerade in der heutigen Zeit, in der Fake News für viel Unsicherheit sorgen, ist dieser Gedanke ein wichtiger.

Mehr Informationen:

http://www.journalist-magazin.de/hintergrund/interviewreihe-der-oeffentlich-rechtliche-rundfunk

https://presse.funk.net/format/y-kollektiv/

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2018-09-11


The workshop of the representatives of the Archive departments of 6 Public Service Media in Western Balkans began today, September 11, in Hotel Bristol, Sarajevo.

Public Service Media has been the keeper of an important part of today's national treasure and heritage, holding sound and moving images of decades of national and international history and culture.
Preserving those valuable and important part of national heritage is a significant but very expensive and demanding task of all PSM Archives. The improvement of accessibility via digitization and online platforms should facilitate and increase the use and exchange of those treasures.
The workshop that lasts for two days is focused on discussing and deciding upon such an exchange platform for all Western Balkans PSM archives, giving all future users an improved and reliable access-point to the most important parts of archive from the Public Service Media of their country and their neighbours. "Easy access to archive-content is also one of the necessary prerequisites for professional and independent journalism by PSMs", says Christoph Bauer, Senior Project Manager of Austrian Public Broadcaster ORF in charge for national and international projects in the archive-related domain.

The workshop is a part of the activities implemented within the Programme of Assistance to Public Service Media in the Western Balkans, which aims to contribute to the media reform and professional development of PSM in the region and strengthen their ability to produce increasingly pluralistic, independent and accountable content. The beneficiaries of the project are the six Public Service Media in Albania, Bosnia and Herzegovina, Kosovo, FYR Macedonia, Montenegro and Serbia. The project is implemented in the period from February 1, 2018 to July 31, 2020. The Service Contract of the European Commission has been awarded to the consortium led by the International Federation of Journalists (IFJ) together with the European Broadcasting Union (EBU), the European Federation of Journalists (EFJ), the Austrian Boradcasting Corporation (ORF), the Balkan Investigative Reporting Network (BIRN) and the Eurovision News Exchange for South-East Europe (ERNO).

For additional information please contact:

Dr Željka-Lekić-Subašić
Head of ERNO Coordination Office
Senior Media Expert/Deputy Team Leader
Assistance to Public Service Media in the Western Balkans
E-mail: Zeljka.Lekic-Subasic@PSMWB.com
Cell phone: +38761216799
Office phone: +38733461526

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2018-09-07

Wer kommerzielle Mediendienste auf Abruf anbietet, muss sich bei der KommAustria anzeigen. Das gilt auch für YouTuber/innen. Die Regulierungsbehörde hat prominente YouTuber/innen diese Woche in einem Informationsschreiben dazu aufgefordert, ihre Dienste anzuzeigen. Das berichtet die Online-Plattform Trending Topics, der das Schreiben vorliegt. Damit werden YouTube-Kanäle ähnlich eingestuft wie Rundfunkanbieter und unterliegen bestimmten Pflichten.

Die KommAustria reguliert elektronische Audiomedien und elektronische audiovisuelle Medien. Wer solche Medien anbietet, ist anzeigepflichtig und muss der Behörde einen Finanzierungsbeitrag zahlen. Auch Anbieter/innen von Mediendiensten auf Abruf (sogenannte Abrufdiensteanbieter) fallen darunter. Das sind eigenständige Videoportale im Internet - etwa von Medienhäusern - genauso wie YouTube-Channels und Video-Angebote auf Facebook und anderen Social-Media-Plattformen. Wichtig ist vor allem ein Kriterium: die Vermarktung der Inhalte.

Wann ist ein YouTube-Channel anzeigepflichtig?
Private Channels, in denen User/innen Katzenvideos teilen, fallen nicht darunter. Wenn YouTuber/innen ihre Videos aber professionell vermarkten und etwa durch Produktplatzierungen oder andere Werbemaßnahmen Geld mit ihnen verdienen, bieten sie höchstwahrscheinlich eine Dienstleistung an. Dann können sie anzeigepflichtig sein. Weitere Kriterien sind von Bedeutung: Die Betreiber/innen müssen die redaktionelle Verantwortung für den Dienst haben und die Inhalte müssen fernsehähnlich sein. Als fernsehähnlich werden die meisten Formate eingestuft, lediglich Videos wie Let's Plays und Q&As, also Live-Übertragungen von Computerspielen oder Frage- und Antwort-Formate, fallen für die Behörde nicht darunter. Im Fernsehen ist eine solche Interaktion derzeit nämlich nicht möglich.

Im Normalfall gilt: Ein Abrufdienst muss spätestens zwei Wochen, bevor er das erste Video veröffentlicht, angezeigt werden. Grundlage dafür ist das Audiovisuelle Mediendienste-Gesetz (AMD-G). Die Regulierungsbehörde hat die YouTube-Stars dazu aufgefordert, ihre Dienste bis spätestens 30. September anzuzeigen. Das können sie über ein eigenes Webportal machen. Wer das nicht tut, riskiert eine Strafe von bis zu 4.000 Euro. Allerdings will die Behörde mehr auf Aufklärung als auf Strafen setzen.

Die KommAustria beurteilt, ob ein Dienst als Abrufdienst einzustufen ist. Betroffene YouTuber/innen unterliegen dann bestimmten Pflichten, etwa in Hinblick auf Werbung auf ihren Kanälen. Außerdem müssen sie einen jährlichen Finanzierungsbeitrag zahlen. Wie hoch der ist, richtet sich nach dem Umsatz, den die YouTuber/innen mit ihren Videos erwirtschaften. Vermutlich, so die Einschätzung von Trending Topics, wird es sich bei den heimischen YouTube-Stars um eher kleine Summen handeln. Laut einer Studie der RTR von 2017 hält sich der finanzielle Erfolg österreichischer YouTuber/innen nämlich noch in Grenzen. Nur 44 der 100 größten Channels spielen mit ihren Inhalten mehr als 1.000 Euro im Monat ein und erwirtschaften damit ein existenzsicherndes Einkommen. Sechs YouTuber/innen verdienen mit ihren Channels mehr als 10.000 Euro im Monat.

Mehr Informationen:
https://www.trendingtopics.at/rtr-kommaustria-youtuber-facebook/
https://www.rtr.at/de/rtr/OrganeKommAustria
https://www.rtr.at/de/m/InfoMDA/Merkblatt_Abrufdienste_072018.pdf
https://www.rtr.at/de/inf/YouTube_Channels_2017

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2018-08-27

Wissenschaft und Forschung sind oft kompliziert, vielschichtig und schwer verständlich. Ergebnisse und visionäre Ideen lassen sich kaum in knappe, fernsehtaugliche Sätze zusammenfassen.

Angesichts der Informationsflut im digitalen Zeitalter stellen sich daher entscheidende Fragen:
- Wie können Wissenschaftler/ innen die Kluft zwischen komplexer Expertise und allgemeiner Verständlichkeit schließen?
- Wie können sie den Weg zum Publikum finden?
- Welche Rolle spielen öffentlich-rechtliche Medien dabei?

Ein ORF-DialogForum in Kooperation mit dem Wissenschaftsfonds FWF und Uni.PR-Netzwerk.

DISKUSSION:

Ranga Yogeshwar, Wissenschaftsjournalist und Autor

Klement Tockner, Präsident des Wissenschaftsfonds FWF

Katja Mayer, Soziologin/TU München, OANA, Open-Science-Expertin am Zentrum für Soziale Innovation Wien

Tom Matzek, Redakteur für Bildung, Wissenschaft und Zeitgeschehen, ORF

Elisabeth Hoffmann, deutsche Forschungssprecherin des Jahres, Universität Braunschweig

MODERATION:
Klaus Unterberger, ORF Public Value

Das DialogForum sehen Sie am Donnerstag 20.09.2018, um 23.10 Uhr in ORF III.

Fotos: ORF/Thomas Jantzen


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2018-08-08

Wie Streaming-Dienste mit Werbung umgehen

Warum leuchtet uns bei Netflix-Serien häufig das bekannte Apfel-Zeichen entgegen, wenn die Charaktere in diversen Szenen auf ihren Laptops herumtippen und warum wird dieses Zeichen bei vielen öffentlich-rechtlichen Produktionen zugeklebt? Über den Einsatz von Produktplatzierungen in Filmen und Serien.

Auf den ersten Blick ist das Angebot von Streaming-Diensten, wie Netflix oder Amazon vielversprechend: Mit einem monatlichen Entgelt hat man als Nutzer/in Zugriff auf eine Reihe von Serien, Filmen und Dokumentationen - und das ohne Werbeunterbrechung. Doch sind zum Beispiel von Netflix produzierte Serien alles andere als werbefrei.

So berichtet Philipp Walulis in der aktuellen Ausgabe der von "funk"(Content-Netzwerk von ARD/ZDF) produzierten Webserie "Walulis", wie insbesondere Netflix Produktplatzierungen umfangreich und gezielt einsetzt, um seine Originalserien zu produzieren. Laut Walulis arbeitet Netflix, dabei mit der Firma BEN (Branded Entertainment Network) zusammen, die sich auf Produktplatzierungen bzw. auf "Brand Integration", also auf Markenintegration spezialisiert hat.

Gerade bei der Markenintegration verspricht BEN auf seiner Website, dass eine Marke durch die Integration in eine Story, 100 Prozent mehr Sichtbarkeit habe, sowie der deren Wiedererkennungswert um 35 Prozent steige, als dies bei traditioneller Werbung der Fall wäre.

Wenn in Serien wie "Orange is the New Black" die Hauptdarsteller/innen in Donuts eines bestimmten Herstellers beißen und diese Donuts Teil der Geschichte werden, dann ist das kein Zufall, sondern bereits lange im Voraus geplant. Denn wie Walulis berichtet, werden Erzählstränge von Serien und Filmen zum Teil auf gewisse Produkte zugeschnitten. Dies funktioniere über eine Plattform von BEN, die als Schnittstelle zwischen Produzenten und Werbetreibenden fungiere. Darüber könnten Hersteller bereits geplante Serienproduktionen einsehen und nach ihren Wünschen durchsuchen und dann ein Angebot abgeben. Diese Auswahl würde etwa zwei Jahre vor Ausstrahlung einer Serie stattfinden.

Ende April gab BEN bekannt, 2018 rund 6.000 Markenintegrationen mit einem Marktwert von über 1,2 Milliarden Dollar und damit einen Anstieg von 20 Prozent im Vergleich zu 2017 erreichen zu wollen. Das allein zeigt schon, welches Potential für den Werbemarkt in dieser Art von Marketing steckt. Um zielgerichtet werben zu können, werden laut Walulis auch die Nutzer/innendaten ausgewertet.

Im fiktionalen Unterhaltungssektor scheint damit der Trend zur Kommerzialisierung eine neue Ebene zu erreichen. Denn wo früher bei lästiger Werbung im TV einfach das Programm gewechselt, oder Online ein Ad-Blocker installiert wurde, ist bei dieser neuen Art von Produktplatzierungen bzw. Markenintegration, wie sie BEN vermarktet, die Werbung nicht eindeutig als solche erkennbar.

Zu fragen ist: Wird Unterhaltung ohne Werbung überhaupt noch auskommen? Und was bedeutet das für die Gesellschaft, wenn zukünftig nur mehr Filme und Serien produziert werden, die der Werbemarkt für relevant empfindet? In einer Gesellschaft, die zunehmend fast ausschließlich über die Medien erfahrbar ist, stellen auch Unterhaltungsformate, darunter Filme und Serien, ein mächtiges Instrument dar, um die heutigen Lebensrealitäten darzustellen und abzubilden. Bei der Produktplatzierung, wie BEN sie betreibt, sollen Waren und Dienstleistungen authentisch in unsere Lebenswelt integriert werden. Doch ab wann manipuliert Werbung diese Lebenswelt?

Für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gibt es klare Regelungen: Beim ORF dürfen Produktplatzierungen in Serien- oder Filmproduktionen, die vom ORF selbst oder durch mit ihm verbundene Firmen produziert oder in Auftrag gegeben wurden, nur bei eindeutiger Kennzeichnung vorkommen, und nur in einer Form, in der die redaktionelle Unabhängigkeit gewahrt bleibt. Ausgenommen von der Kennzeichnungspflicht sind Sendungen, die keine Eigen- oder Auftragsproduktionen darstellen und bei denen keine Kenntnis über Produktplatzierungen herrscht.

Auch die EU regelt Produktplatzierungen: Grundsätzlich sind diese laut der EU-Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste (RICHTLINIE 2010/13/EU) untersagt (Art. 11, Abs. 2). Ausnahmen stellen Kinofilme, Filme, Serien etc. und Sendungen leichter Unterhaltung dar, wenn dafür kein Entgelt gezahlt wurde, sondern "Waren und Dienstleistungen wie Produktionshilfen und Preise im Hinblick auf ihre Einbeziehung in eine Sendung bereitgestellt wurden." (Art. 11, Abs. 3b). Sendungen, die im Rahmen dessen, Produktplatzierungen beinhalten, müssen nicht nur gekennzeichnet sein, sondern müssen unter anderem die Anforderung erfüllen, dass das Produkt "nicht zu stark herausgestellt" wird. (Art. 11c). Gerade auch bei diesen Punkten, dürfte die Art und Weise wie Produkte bei einigen Netflix-Produktionen in die Handlung integriert werden, mehr als fragwürdig sein.

Links:
https://www.funk.net/channel/walulis/geheime-werbung-auf-netflix-die-perfiden-product-placements-bei-netflix-originals-walulyse

https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32010L0013&qid=1533647359335&from=DE

https://ben.productplacement.com/

https://ben.productplacement.com/Branded+Entertainment+Network+Announces+Record+Revenue+and+a+Host+of+New+Clients

ORF-G (Artikel 16 Produktplatzierungen)

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PUBLIC VALUE REPORT 2023/24
What do you get?
In TV, radio, online, the nine national studios, the cooperations with 3sat and ARTE? What does the ORF provide in return for 50 cents per day and household? How does it fulfill its public service mandate? Here you will find 50 specific questions to the ORF and 50 specific answers.

QUALITY CONTROL
Qualtätsheft. Qualität auf dem Prüfstand
Quality Booklet
The ORF is committed to an extensive quality assurance system which is to control and optimise the fulfilment of the legal public service mandate and optimise the fulfilment of its legal public service mandate. This first-ever collection of articles documents the individual measures and provides answers how academics and media professionals assess the quality of public service broadcasting. [more] 

EQUALITY
Expert*innen DB

Die ORF Expertinnen-Datenbank
The aim of the Expert Women Database is to improve or increase the visibility and perceptibility of women experts in the ORF media of television, radio and online. The Expert Women Database is an initiative of ORF Equality and the Public Value Competence Center. [more]

NETWORKING
Zukunftsprojekt: Denk|Raum
Denk|Raum
The Denk|Raum is an offer for young media professionals at ORF. In penal discussions we deal with topics that concern our future: digital transformation, new technologies, innovation, but also corporate culture, transparency, independence and reliability. We talk about the ORF of the future. How we can change it and shape it. [more] 

PUBLIC VALUE
The secret of the colors
ORF Public Value is defined by five quality dimensions and 18 performance categories. They are derived from the ORF Act, the ORF programme directives, the ORF guiding principles and current requirements in the society and media developments. [more]

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TransFORM-Studio
What are the Keys for a Successful Digital Transformation? Isabelle Richter & Viktoria Tatschl in conversation with ORF-employees. [Die Videos]