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ARD, ZDF und Deutschlandradio haben vergangenen Freitag ihre Berichte über "Auftrag und Strukturoptimierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im digitalen Zeitalter" an die Rundfunkkommission der Länder übergeben. Die Einsparungspläne betreffen vor allem die Bereiche Verwaltung, Technik, IT und Produktion. Das geschätzte Gesamteinsparvolumen liegt bei der ARD bis 2028 bei rund 951 Millionen Euro, beim ZDF sind es rund 270 Millionen Euro.
Den Berichten ist zu entnehmen, dass die Einsparungen zum Teil durch eine Automatisierung bei der Sendeabwicklung, eine gemeinsame technische Plattform für digitale Produkte sowie den konsequenten Ausbau der Crossmedialität in allen Studios und Redaktionen erreicht werden sollen. Auch Kooperationen sollen zu mehr Kosteneffizienz führen. So wollen ARD und ZDF künftig bei internationalen Sportereignissen Ressourcen teilen. Bei der Fußball Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in Russland wird es ein gemeinsames Sendezentrum von ARD und ZDF geben.
ARD-Vorsitzende Karola Wille setzt außerdem auf verstärkte Regionalität durch mehr Internet: "Entscheidend für unseren gesellschaftlichen Wert sind Vielfalt und Qualität des Programms. Die ARD wird ihre föderale Verwurzelung, also ihre regionale Nähe zu den Menschen, behalten und stärken und so zum Zusammenhalt in Deutschland beitragen. Was wir dazu brauchen, sind alle Möglichkeiten, die Menschen dort zu erreichen, wo sie heute kommunizieren - und dazu gehört auch klar das Internet."
Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue sieht beim Radio im langfristigen Umstieg von UKW auf den digitalen Übertragungsstandard DAB+ Potenzial für Einsparungen von zehn bis 14 Millionen Euro im Jahr. Voraussetzung dafür ist aber vor allem, dass genügend Menschen DAB+ auch empfangen können, um diesen Schritt zu rechtfertigen. ZDF-Intendant Thomas Bellut erinnert daran, dass trotz der Strukturmaßnahmen eine auftrags- und bedarfsgerechte Finanzierung für die Aufrechterhaltung der publizistischen Qualität notwendig sei.
Die Länder lassen die Ergebnisse jetzt zunächst von einer Expertenkommission durchrechnen. Mitte Oktober geht die Rundfunkkommission der Länder in Klausur. Im März sollen dann die Ministerpräsidenten entscheiden.
Mehr Infos
Presseaussendung der ARD
Zusammenfassung des ARD-Berichts "Auftrag und Struktur"
Presseaussendung des ZDF
Presseaussendung des Deutschlandradio
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