DE | EN
DE | EN
Aktuelles

Hier finden Sie Neuigkeiten und Informationen aus Österreich, Europa und der Welt zu aktuellen Entwicklungen unter anderem in den Bereichen »Public Value«, »öffentlich-rechtliche Medien«, sowie »Qualitätsjournalismus«.
 
2017-11-02

Medien sind nicht nur wirtschaftlich als Unternehmen und Werbeträger bedeutend, sie haben darüber hinaus auch und vor allem einen gesellschaftlichen Wert. Expertinnen und Experten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz diskutierten am Wochenende bei der Fachtagung an der FH St. Pölten, wie sich dieser Wert systematisch erfassen und beurteilen lassen kann sowie welche Rolle - vor dem Hintergrund der fortschreitenden Digitalisierung - öffentlich-rechtliche, privat-kommerzielle, nichtkommerzielle und soziale Medien spielen.

Leonhard Dobusch (Universität Innsbruck, ZDF-Fernsehrat und Publizist bei netzpolitik.org) sowie Konrad Mitschka (Mitglied der ORF-Generaldirektion mit der Zuständigkeit für Public Value) eröffneten die Tagung mit ihren Keynotes zur Rolle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in der Schnittstelle zwischen kommerzieller und nichtkommerzieller Gemeinwohlpublizistik.

Vielfalt der Inhalte und Programme
Wesentliche Funktionen von gemeinwohlorientierten Medien seien Faktentreue, Zuverlässigkeit, journalistische Kompetenz, Zugänglichkeit und die Vielfältigkeit der Inhalte für das Publikum. Bei Sozialen Medien, Blogs und anderen Plattformen stelle sich Frage des offenen Zugangs und der Qualität der Informationen.

So würden soziale Medien einerseits Informationen filtern, andererseits könnten hier auch neue Genres abseits kommerzieller Interessen entstehen. Diskutiert wurden auch Hass im Netz und Aggressivität in Online-Foren sowie die Frage, ob für alle Medien und Plattformen ähnliche Regeln der Qualitätssicherung und Offenlegung rechtlich festgelegt werden sollten, wie für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

Internet als Treiber des Medienwandels
"Das Internet - als bedeutendster Treiber des Medienwandels - vereint die bisher voneinander getrennten Kommunikationsformen der Massenkommunikation und der Individual- bzw. Gruppenkommunikation. Damit entstehen in digitalen Kommunikationskanälen neue Möglichkeiten der massenhaften Teilhabe und einer gemeinwohlorientierten Massenkommunikation, die den publizistischen Wettbewerb erweitern und intensivieren", sagt Andreas Gebesmair, Leiter des Instituts für Medienwirtschaft an der FH St. Pölten und Mitorganisator der Tagung.

"Der vereinfachte Zugang zur Öffentlichkeit mittels digitaler Massenkommunikation ist nicht nur für das Erschließen neuer Märkte wichtig, sondern fördert auch gemeinwohlorientierte Medienangebote für Unterhaltung und Information", sagt Jan Krone, FH-Dozent am Department Medien und Wirtschaft der FH St. Pölten und ebenfalls Organisator der Veranstaltung.

"Für die Fachgruppe Medienökonomie der Deutschen Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaft ist die Jahrestagung ein sehr wichtiges Event: Die Community kommt zusammen, um aktuelle Forschungsbeiträge, aber auch Herausforderungen des Forschens und Lehrens zu diskutieren. Auch auf der diesjährigen Tagung an der FH St. Pölten wurden wieder anregende und engagierte Diskurse geführt", sagt Svenja Hagenhoff von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und stellvertretende Sprecherin der Fachgruppe Medienökonomie in der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft.

Medienförderung, Innovation und Erfolgsfaktoren
Weitere Themen der Tagung waren unter anderem Medienförderungen, Innovation in der journalistischen Produktion und journalistische Qualität, Erfolgsfaktoren auf Youtube, öffentlich-rechtlicher Rundfunk im digitalen Zeitalter und Lizenzfragen. Andreas Gebesmair präsentierte eine Studie der FH St. Pölten im Auftrag der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR-GmbH) über die gesellschaftliche Bedeutung österreichischer Youtube-Channels.

Mehr Infomationen

https://idw-online.de/de/news683823



[mehr]


Zurück zur Listenausgabe
PUBLIC VALUE BERICHT
Qualitätsheft

Qualität auf dem Prüfstand. Der ORF ist zu einem Qualitätssicherungssystem 

verpflichtet, das die Erfüllung des gesetzlichen öffentlich-rechtlichen Auftrags kontrollieren und optimieren soll. 

Diese erstmalige Sammlung von Beiträgen dokumentiert die einzelnen Maßnahmen und gibt Antworten darauf,

wie Wissenschaftler:innen und Medienfachleute öffentlich-rechtliche Qualität bewerten. [mehr] 


PUBLIC VALUE BERICHT
Datenheft
Wie erfüllt der ORF seinen öffentlich-rechtlichen Auftrag? Der Public Value-Bericht publiziert dazu vielfältige Daten und macht transparent, mit welchen Produktionen in TV, Radio und online Wert und Nutzen für einzelne Bürger:innen und die Gesellschaft erbracht werden. Artikel von Redakteur:innen ermöglichen einen Blick hinter die Kulissen der Programmproduktion. [mehr] 

GLEICHSTELLUNG
Die ORF Expertinnen-Datenbank

Das Ziel der Expertinnen-Datenbank ist, die Sichtbarkeit und Wahrnehmbarkeit von Fachfrauen in den ORF-Medien Fernsehen, Radio und Online zu zu erhöhen. Die Expertinnen-Datenbank ist eine Initiative der ORF Gleichstellung und des Public Value Kompetenzzentrums. [mehr]


ZUKUNFTSPROJEKT
Denk|Raum

Der Denk|Raum ist ein Angebot für junge Medienmacher:innen im ORF.

In Diskussionsveranstaltungen und Workshops behandeln wir Themen, die unsere Zukunft betreffen. Es geht um den ORF der Zukunft. Wie wir ihn verändern, wie wir ihn gestalten. [mehr]


VIDEOS
TransFORM-Studio
Wie gelingt die digitale Transformation? Im Transform-Studio bitten Isabelle Richter & Viktoria Tatschl ORF-Mitarbeiter*innen zum Gespräch. [Die Videos]

Das Geheimnis der Farben
Fünf Qualitätsdimensionen und insgesamt 18 Leistungskategorien definieren ORF Public Value: abgeleitet aus dem ORF-Gesetz, den ORF-Programmrichtlinien, den ORF-Leitlinien sowie den aktuellen Anforderungsbedingungen in Gesellschaft und Medienentwicklung. [mehr]