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"Blitzgescheit, gut ausgebildet, weiblich"

Kulturmontag: Eine Dokumentation von Karoline Thaler und Sandra Krieger


Führungsansprüche von Frauen werden in Österreich immer noch als Anmaßung wahrgenommen. Während ihre männlichen Kollegen als "talentiert" gelobt werden, gelten Frauen oft nur als "fleißig" oder "vielseitig interessiert". Männer, die so etwas lesen, empfinden das oft als Behauptung. Die Realität aber, etwa von Regisseurin Marie Kreutzer und ihrer Kamerafrau Leena Koppe, schaut so aus: "Wenn wir auf Motivsuche gehen, dann werden wir meistens überhaupt nicht wahrgenommen - da glauben immer alle, wir sind die Assistentinnen von den Männern, die da mit sind, das passiert uns irgendwie dauernd, das ist normal", so Kreutzer.
Ein Weg aus der Marginalisierung ist: sich zusammentun. 2010 haben sich namhafte filmschaffende Frauen vereinigt und FC Gloria gegründet. Kein Fußballverein, sondern ein Filmclub, der unter anderem mit Hilfe von Mentoring - Programmen für die Rechte und Chancengleichheit von Frauen eintritt. FC Gloria bringt seine ernsten Anliegen spielerisch unter die Leute. Durch Bierdeckel-Texte etwa: "Der weibliche Blick bildet Realität nicht nur ab, er schafft sie auch. Realität ist auch, dass nur 2 % aller Filme von Kamerafrauen gedreht werden.
Regisseurin Käthe Kratz sieht einen langsamen Fortschritt. Was ihr in den 70er Jahren passiert ist, gibt es immer noch, aber so offen traut sich das niemand mehr auszusprechen.
Susanne Blumenthal ist Dirigentin. Eine exponierte Machtposition. Doch Macht ist männlich konnotiert, und so wird sie auch nach jahrelanger Berufserfahrung noch gefragt: "Ja Frau Blumenthal, sind Sie wirklich sicher, dass Sie die nötige Autorität haben, sich vor so ein großes Orchester zu stellen?".


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"Blitzgescheit, gut ausgebildet, weiblich"
Kulturmontag: Eine Dokumentation von Karoline Thaler und Sandra Krieger