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© Grafik: ORF, Bild: Katharina Jauk
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Keine Abstriche bei Qualität

Peter Schöber, ORF III


Täglich erreicht ORF III Kultur und Information mit seinem Programm zehn Prozent der Erwachsenenbevölkerung Österreichs – und das mit öffentlich-rechtlichen Inhalten, von ORF III zum Großteil eigens produziert. Um das möglich zu machen, braucht es vieles: starke Kooperationen mit heimischen Partner/innen aus Kunst und Kultur enge Zusammenarbeit mit der österreichischen Produzentenlandschaft, großen Wiedererkennungswert der Marke und neue Produktions-methoden, die es ermöglichen, zu über-schaubaren Kosten aber mit höchstem Qualitätsanspruch zu produzieren. Den erfolgreichen Weg der letzten Jahre wird ORF III 2019 fortsetzen.

2018 war für ORF III das erfolgreichste Jahr seit Senderbestehen. Knapp 750.000 Österreicherinnen und Österreicher nutzen täglich das umfangreiche und vielfältige Programmangebot – Tendenz weiter steigend. Denn vergleicht man unsere Tagesreichweite etwa mit den Vorjahren, konnten wir diese allein in den vergangenen drei Jahren um ein Drittel, genauer um 33 Prozent, steigern!

Die hohe Programmqualität steht aber nicht nur aufgrund gesteigerter Reichweiten an vorderster Stelle, sondern ist auch maßgeblich für die Etablierung der Marke ORF III verantwortlich. So geht aus einer kürzlich durchgeführten Markenstudie der Young&Rubicam Group Austria hervor, dass ORF III zu den Top vier Marken der österreichischen Medienlandschaft zählt und dabei die meisten österreichischen Privatsender und andere Medienunternehmen weit hinter sich lässt. Das verdanken wir primär unseren Eigenformaten, die zwar oft der mühsamere Weg sind, Programm erfolgreich zu machen, aber schlussendlich die Unverwechselbarkeit eines Senders bestimmen. Formate wie „Themenmontag: Der Talk“, in dem sich ein Moderatorenduo unkonventionell jeweils zu einem kontroversen Thema auf die Befürworter- beziehungsweise Gegnerseite stellt, oder Kleinkunst aus Österreich, wie das neue ORF III-Kabarettformat „Die Tafelrunde“, aber natürlich auch alle weiteren bestehenden Eigenformate wie die Literatursendung „erLesen“, die Museumssendung „Aus dem Rahmen“, das Kunst- und Antiquitätenmagazin „Was schätzen Sie..?“, die Bundesländer-Nachrichtensendung „Österreich Heute“, das werktägliche Kulturmagazin „Kultur Heute“ und noch viele mehr finden Eingang im vielseitigen Programmbouquet.

Wichtig ist uns auch, alle wesentlichen Gedenkveranstaltungen und Festakte live zu übertragen, sowohl auf nationaler wie internationaler Ebene, positiv anzumerken ist vor allem das rege Interesse des jungen Publikums an zeitgeschichtlichen Themen. Denn in den Top zehn der meistgesehenen ORF III-Sendungen in der Zielgruppe 12 bis 29 fallen sechs Höchstwerte auf – übrigens ausnahmslos eigenproduzierte – „zeit.geschichte“-Dokumentationen. Das bekräftigt uns, auch 2019 alle wichtigen (zeitgeschichtlichen) Ereignisse, wie etwa im Herbst das Gedenkjahr zu „80 Jahre Beginn Zweiter Weltkrieg“, mit vertiefenden Schwerpunkten zu begleiten. Dass wir im achten Senderjahr rund 90 Prozent der Hauptsendeflächen sowie wichtige Teile der Daytime mit vorwiegend eigenproduzierten Inhalten bestücken können, verdanken wir unserer engen Zusammenarbeit mit den österreichischen Produzentinnen und Produzenten und nicht zuletzt meiner Ko-Geschäftsführerin Eva Schindlauer, die ermöglicht, dass 91 Prozent unseres Programmbudgets in die österreichische Produzentenlandschaft fließen, was einem überdurchschnittlich hohen Wert entspricht. Starke Partnerschaften im Kunst- und Kulturbereich ermöglichen uns, mehr Content aus Österreich zu produzieren als je zuvor. ORF III ist es ein großes Anliegen, durch abgeschlossene Rahmenverträge dem Publikum das Beste von Österreichs Bühnen in die heimischen Wohnzimmer zu bringen. So konnten wir mit der Wiener Staatsoper einen umfangreichen Kooperationsvertrag abschließen, der jährlich bis zu fünf Übertragungen von hochkarätig besetzten Opernproduktionen aus dem aktuellen Spielplan des Hauses am Ring verspricht. Ähnliches gilt für den Rahmenvertrag mit der NÖ Kulturwirtschaft, der bis zu sieben hochwertige Kulturprogramme jährlich aus Grafenegg und von weiteren niederösterreichischen Bühnen beinhaltet. Aber auch in den restlichen Bundesländern ist ORF III zugegen und zeigt die wichtigsten Konzert- und Klassikhighlights – von der Seebühne in Mörbisch bis zu den Bregenzer Festspielen. Insgesamt produziert ORF III rund 60 Konzert-, Theater- und Klassikproduktionen im Jahr – quer durch alle Genres. Ob beim Donauinselfest, bei dem ORF III drei Tage live von der Festbühne sowie seit 2018 auch von der FM4-Bühne überträgt, oder musikalische Acts aus Österreich, aufgezeichnet im ORF Radio-Kulturhaus, die in der neuen ORF-III-Sendeleiste „Soundcheck Österreich“ jeden Samstag präsentiert werden. Um diese Vielzahl an Produktionen zu realisieren, braucht es technische Innovationen, die es erlauben, zu geringeren Kosten ohne Qualitäts-einbußen zu produzieren. Für ORF III war es immer schon wesentlich, neue Sachen ausprobieren zu dürfen, daher wurde uns mit erheblicher Unterstützung von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und dem Kaufmännischen Direktor Andreas Nadler ermöglicht, als Vorreiter die neue Produktionsmethode der Remote-Regie zu testen. So wurde nicht nur ein eigenes Studio mit einem komplett virtuellen Set im ORF-Zentrum errichtet, das nur mit unbemannten Kameras und einer reduzierten Regiemannschaft arbeitet, sondern wird auch ein Großteil der Neuproduktionen wie die Übertragungen vom Grafenegg-Festival oder Diskussionssendungen wie „Themen-montag: Der Talk“ mit dieser Produktionsvariante verwirklicht. Dass das Publikum keine Abstriche in punkto Qualität machen muss, lässt sich auch hier an den Teletest-Bewertungen ablesen, da allein heuer zahlreiche mit der Remote-Regie produzierte Sendungen mit Höchstnoten bis zu 4,9 vom Publikum ausgezeichnet wurden, darunter die „Juan Diego Floréz and Friends Gala“ aus dem Wiener Musikverein und die Premierenvorstellung der „Csárdásfürstin“ aus der Wiener Volksoper. Durch die neuen Produktionsbedingungen war es uns auch möglich, in Momenten erhöhter Ereignisdichte jederzeit ins Programm einzusteigen und live aus dem eigenen Studio mit geringem Kostenaufwand zu senden. So wurde ORF III zum Live-Sender in Sachen EU-Ratspräsidentschaft Österreichs. Insgesamt 25 Mal berichtete „ORF III AKTUELL“ von den wichtigsten Treffen im Rahmen des EU-Ratsvorsitzes und übertrug die anschließenden Pressekonferenzen live. ORF III befindet sich im achten Senderjahr und hat es geschafft, sich von einem Archiv- und Zweitverwertungssender innerhalb kürzester Zeit zu einer etablierten und stark genutzten Marke zu entwickeln.

Kunst und Kultur sind zentrale Werte für den ORF. Seine Programme und Aktivitäten stimulieren, fördern und vermitteln die kulturelle Vielfalt in der Gesellschaft. ORF-LEITBILD
Ständig an neuen gehaltvollen Angeboten zu feilen, die das Publikum auch in Hinsicht auf zusätzliche mediale Angebote weiterhin im linearen Fernsehen konsumieren möchte und sich dort auch erwartet, ist unser Antrieb. Dass uns die Konzernmutter bis heute zugesteht, uns rein über die Programmqualität und nicht über Reichweiten und Marktanteile zu definieren, ist dabei ein wichtiges Privileg, das wir zu schätzen wissen und uns ermöglicht, immer wieder Neues zu wagen. Die Ziele für 2019 und die folgenden Jahre sind trotzdem gesetzt: wir wollen unseren Qualitätsanspruch halten, Kultur, Information, Religion, Wissenschaft und Zeitgeschichte einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen und so unseren Leitspruch „Eine Marke – Ein Team – Ein Sender“ nach außen transportieren.


Keine Abstriche bei Qualität, Peter Schöber, ORF III abspielen
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Keine Abstriche bei Qualität
Peter Schöber, ORF III
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