Corona-Spezialprogramm
Öffentlich-rechtliche Medien haben schnell auf die Herausforderungen der Pandemie reagiert, indem die Bedürfnisse der Bürger/innen in den Mittelpunkt gerückt wurden und die Programme und Angeboten diesen entsprechend angepasst wurden. Neben den herkömmlichen Aufträgen öffentlich-rechtlicher Medien (informieren, bilden und unterhalten) stellt in Zeiten der Krise, die Unterstützung der Bürger/innen und Unternehmen, eine besondere soziale Verantwortung öffentlich-rechtlicher Medien dar.
- In Bezug auf den Informationsauftrag, haben EBU-Mitglieder die Zahl ihrer Nachrichtensender erhöht, übertragen Beratungen medizinischer Experten, widmen Talk-Shows der Krise oder entwickelten eigene COVID-19 Podcasts. In vielen Fällen kann sich das Publikum an den Sendungen beteiligen, können die für die Zuseher/innen wichtigsten Probleme thematisiert und dringende Fragen gestellt werden.
- In Bezug auf das Thema Bildung, wurden von vielen öffentlich-rechlichen Medien innerhalb kürzester Zeit Bildungsinhalte gesammelt oder gar neu erstellt. Öffentlich-rechtliche Medien unterstützen Kinder dabei, von zuhause aus zu lernen und Routine zu bewahren.
- Was den Unterhaltungsauftrag betrifft, nützen die öffentlich-rechtlichen Medien ihre umfassenden Archive um ihr Publikum von der momentanen Krise abzulenken, unterstützen aber auch junge Künstler/innen indem sie ihre (Wohnzimmer) Aufnahmen zeigen. Manche der EBU-Mitglieder haben die Zahl der übertragenen Gottesdienste erhöht, um die Lücke der gecancelten religiösen Events zu füllen.
- Zu guter Letzt fördern EBU-Mitglieder auch die lokale Hilfe von Menschen innerhalb einer Gemeinschaft in Zeiten der Einschränkungen und Quarantäne. Öffentlich-rechtliche Medien helfen auch dabei, ehrenamtliche Helfer mit älteren Menschen, die Hilfe brauchen, zu koordinieren.
Fernsehnachrichten:
- An Spitzentagen der COVID-19 Krise, schauten im Schnitt doppelt so viele Zuseher/innen die Abendnachrichten der öffentlich-rechtlichen Medien als an normalen Sendetagen.
- Die tägliche Einschaltquote der Abendnachrichten öffentlich-rechtlicher Medien stieg auf bis zu 45% der Bevölkerung (die höchste Einschaltquote einer Sendung im ORF betrug rund 43%)
- In Zeiten der Krise schalten rund 14% mehr Zuseher/innen zu den Abendnachrichten öffentlich-rechtlicher Sender. Die Einschaltquoten stiegen bei allen Zielgruppen (jüngere Zuseher/innen schalteten die Abendnachrichten rund 1.5 mal öfter ein als noch zu Beginn des Jahres)
- Je schlimmer die Krise wurde, umso höher wurden die Einschaltquoten der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender.
Anstieg der Online-Zugriffe:
- Online-Formate öffentlich-rechtlicher Medien erhalten während der COVID-19 Krise bis zu 2.7 mal mehr Clicks als an normalen Tagen (die Online-Formate des ORF werden an einem durchschnittlichen Tag über 10 Millionen Mal aufgerufen).
- Für die Online-Formate gilt dasselbe wie für das TV-Publikum: Je dramatischer die Krise wurde, umso mehr Menschen holten sich Informationen über die Online-Formaten öffentlich-rechtlicher Medien. Die Zahl der Clicks begann Ende Februar zu steigen und erreichte am 12. März einen vorläufigen Höhepunkt mit mehr als 21 Millionen Besuchern auf Online-Nachrichtenportalen der EBU-Mitglieder.
Mehr Information:
https://www.ebu.ch/covid-19