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02 | FEBRUAR - Vertrauen Fakten vor Meinung - Peter Daser, ORF-Redakteurssprecher Der ORF ist per Gesetz zur umfassenden Information der Allgemeinheit über wichtige politische, soziale, wirtschaftliche, kulturelle und sportliche Fragen verpflichtet. Wobei sich das Angebot an der "Vielfalt der Interessen aller Hörer und Seher zu orientieren und sie ausgewogen zu berücksichtigen" hat.

Darum bemühen sich die Redaktionen des ORF jeden Tag - um etwas zu leisten, was in der Medienwelt verlorengeht: die Gesellschaft über ein Grundgerüst an Tatsachen zu informieren. Diese Verständigung über und auf gemeinsam anerkannte Fakten ist nicht mehr selbstverständlich.

Heute befeuern sogenannte "Soziale Medien" ein Zersplittern der Gesellschaft in weltanschauliche Gruppen, die eigene Meinungen mit Tatsachen verwechseln - oder gar zu "alternativen Fakten" erklären. Der Ton wird schnell aggressiv, sei es beim Thema Corona, bei der Gleichstellung der Geschlechter, bei der Migration. Positionen mit extremen Ansichten bekommen hier die meiste Aufmerksamkeit, dafür sorgt das Geschäftsmodell der Internetkonzerne.

Im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist das nicht so. Hier gehört, siehe oben, das Berücksichtigen der Vielfalt an IDENTITÄTen im Publikum zum Auftrag und bildet ein wirksames Mittel gegen eine Fragmentierung und Polarisierung der Gesellschaft. Grundlage dafür sind verlässliche und glaubwürdige Informationssendungen, basierend auf redaktioneller Unabhängigkeit. Wesentlich dabei ist die Ausgewogenheit. Natürlich enthält in der laufenden Berichterstattung nicht jeder Nachrichtenbeitrag sämtliche Gesichtspunkte einer aktuellen Frage, aber in der Gesamtheit der Sendungen haben die Positionen einer pluralistischen Gesellschaft ihren Platz. So kommen in der politischen Berichterstattung regelmäßig alle Parlamentsparteien zu Wort oder bei wirtschaftlichen Themen die Arbeitnehmer und Konsumentenseite ebenso wie die der Unternehmen.

Schwieriger ist das bei der Wissenschaftsberichterstattung: hier gilt es, die Gefahr falscher Ausgewogenheit zu vermeiden - wenn etwa Minderheiten-Positionen auf dieselbe Ebene wie etablierter wissenschaftlicher Konsens gehoben würden. Darüber wird in den Redaktionen ausführlich diskutiert, auch das ist Teil der öffentlich-rechtlichen Qualität. Dass absolute Objektivität und Ausgewogenheit nicht existiert, ist eine Binsenweisheit, trotzdem sind wir in der Berichterstattung um eine Annäherung besonders bemüht. Mit den Fakten, die wir liefern, soll dem Publikum eine wesentliche Voraussetzung für die Teilnahme am demokratischen Diskurs möglich sein: das Bilden einer begründeten Meinung, eines informierten Standpunktes - basierend auf anerkannten Tatsachen.

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VERTRAUEN
ORF-Gesetz

§ 4. (6) Unabhängigkeit ist nicht nur Recht der journalistischen oder programmgestaltenden Mitarbeiter, sondern auch deren Pflicht.

§ 32. (1) Der Österreichische Rundfunk und seine Tochtergesellschaften haben die Unabhängigkeit und Eigenverantwortlichkeit aller programmgestaltenden Mitarbeiter sowie die Freiheit der journalistischen Berufsausübung aller journalistischen Mitarbeiter bei Besorgung aller ihnen übertragenen Aufgaben im Rahmen dieses Bundesgesetzes zu beachten.



Termine im Februar


Di 1. Chinesisches Neujahr
Mi 2. Beginn: Olympische Winterspiele
Do 3. 135. Geburtstag von Georg Trakl
Fr 4. Radio Salzburg: Mozartwettbewerb
Sa 5. Beginn: Semesterferien (W, N)
So 6. dokFilm: Klammer gegen Russi
Mo 7. "konkret"
Di 8. Safer Internet Day
Do 10. Hizir-Fastentag
Fr 11. Schließe-neue-Freundschaften-Tag
Sa 12. Beginn: Semesterferien (B, K, S, T, V)
So 13. Bundespräsidentenwahl Deutschland
Mo 14. Valentinstag
Di 15. ORF1: "ABC Bär"
Do 17. "ECO"
Fr 18. "Mayrs Magazin - Wissen für alle"
Sa 19. Beginn: Semsterferien (O, St)
So 20. Tag der sozialen Gerechtigkeit
Do 24. "Aktuell nach fünf"
Fr 25. Sag's multi - Redewettbewerb
So 27. Gemeinderatswahl Tirol
Mo 28. Ohne-Facebook-Tag


Aus dem Public Value Archiv:

Von der Berichterstattung in Krisenzeiten zur Krise der Berichterstattung?, Univ.-Prof.in Dr.in Larissa Krainer, Universität Klagenfurt abspielen
© ORF
Von der Berichterstattung in Krisenzeiten zur Krise der Berichterstattung?
Univ.-Prof.in Dr.in Larissa Krainer, Universität Klagenfurt
Texte 15, u.a. mit Beiträgen von Verena Metze-Mangold, Jürgen Grimm und Olaf Steenfadt abspielen
Texte 15
u.a. mit Beiträgen von Verena Metze-Mangold, Jürgen Grimm und Olaf Steenfadt
Texte II - International, u.a. mit Beiträgen von Olaf Jandura, Uwe Hasebrink und Gregory Ferrell Lowe abspielen
Texte II - International
u.a. mit Beiträgen von Olaf Jandura, Uwe Hasebrink und Gregory Ferrell Lowe
Über den Wert von Vertrauen für Medien, Dr.in Kati Förster, Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft, Universität Wien abspielen
Über den Wert von Vertrauen für Medien
Dr.in Kati Förster, Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft, Universität Wien
Die Quadratur des Kreises? ORF-Wahlforschung als öffentlich-rechtliche Aufgabe und wissenschaftliche Herausforderung, Univ.-Prof. Peter Filzmaier abspielen
Die Quadratur des Kreises? ORF-Wahlforschung als öffentlich-rechtliche Aufgabe und wissenschaftliche Herausforderung
Univ.-Prof. Peter Filzmaier
Öffentlich-rechtlicher Rundfunk als gesellschaftlicher Mehrwert und Verfassungsauftrag, Univ.- Prof. Dr. Karl Ucakar, Universität Wien, Institut für Staatswissenschaft abspielen
Öffentlich-rechtlicher Rundfunk als gesellschaftlicher Mehrwert und Verfassungsauftrag
Univ.- Prof. Dr. Karl Ucakar, Universität Wien, Institut für Staatswissenschaft
Die öffentlich-rechtlichen Medien als vertrauenswürdige Informationsquelle, Dr. Andreas Olbrich-Baumann, Universität Wien, Institut für Psychologie abspielen
Die öffentlich-rechtlichen Medien als vertrauenswürdige Informationsquelle
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Die öffentlich-rechtlichen Medien als Quelle vertrauenswürdiger Informationen, Überlegungen vor dem Hintergrund osteuropäischer Erfahrungen seit 1989 abspielen
Die öffentlich-rechtlichen Medien als Quelle vertrauenswürdiger Informationen
Überlegungen vor dem Hintergrund osteuropäischer Erfahrungen seit 1989
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Trau ! Schau ! Wem ? In Zeiten des globalen Jahrmarkts ist Vertrauen die wichtigste Währung
Mag. Markus L. Blömeke, FH Joanneum