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Ina Zwerger, Radiokolleg Reparatur der Zukunft Das Casting neuer Ideen

Seit Beginn des Jahres befindet sich ein Ideenpool zur Reparatur der Zukunft auf der Ö1 Website unter oe1.orf.at/zukunft. Menschen erzählen in kurzen Videos, was sie neu und anders machen, um die Zukunft im Jetzt zu reparieren. Wir sind begeistert, welche Ideen sich für die Reparatur der Zukunft in kurzer Zeit angesammelt haben.

Die Ö1 Initiative Reparatur der Zukunft - Das Casting neuer Ideen wurde von Ina Zwerger, Monika Kalcsics und Mirela Jasic in viermonatiger Vorbereitungszeit entwickelt und umgesetzt. Wir kommen aus drei unterschiedlichen journalistischen Feldern: Bildung, Kultur und Social Media. Wir haben unser Know-how zusammengelegt und ein Projekt konzipiert, dass es in dieser Form in Ö1 noch nie gegeben hat: ein multimedialer ganzjähriger Schwerpunkt mit der Einbindung von Hörer/innen als Ideengeber/innen und von Kooperationspartnern als Mentoren, Coaches und Auszeichner.

Innovatives stößt oft auf Skepsis und große Fragezeichen. Es hat uns viel Überzeugungsarbeit gekostet, das Projekt innerhalb von Ö1 durchzusetzen. Es ist ein work in progress, der permanente Weiterentwicklung verlangt und ein Umdenken bedeutet. Die Herausforderung besteht darin, die komfortablen Nischen zu verlassen und übergreifend zu arbeiten: Radio, Online, Social Media, Audio, Video, Marketing, Kommunikation – alle sollen an einem Strang ziehen und das wo doch bei Ö1 alles in verschiedene Ressorts und Abteilungen aufgeteilt ist. Hinzu kommt der Rollenwechsel der Hörer/innen: Sie produzieren den Stoff. Und in diesem Fall geht es vor allem um potenzielle Hörer/innen, also jene, die noch gar nicht wissen, dass es uns, dass es Ö1 gibt. Das heißt, um an den Inhalt heranzukommen, der formal als „User Generated Content“ bezeichnet wird, müssen wir sie erreichen, indem wir intensive Vernetzung mit Institutionen, Unis, Initiativen betreiben und das Casting bewerben - von Social Media über den eigenen Podcast bis zu simplen E-Mails. Eine Anstrengung, die wir als One-to-many Medium im Normalfall nicht unternehmen müssen. Und so könnte man sagen: Vielleicht hat auch die Reparatur der Zukunft unseres eigenen Berufsbildes begonnen?

Reparatur der Zukunft ist eine Aufforderung, neu und anders zu denken, wie wir den Herausforderungen unserer Zeit begegnen können. Es ist eine Reaktion auf das Wissen und das Gefühl, dass es so nicht weitergehen kann. Wir stehen vor großen globalen Herausforderungen. Jetzt gerade führt uns das Corona Virus vor Augen, wie vernetzt, wie verbunden und damit wie abhängig wir von anderen sind. Das betrifft unsere Gesundheit, unsere Wirtschaft, Umwelt, Klima, Luft, Wasser – einfach alles. Das heißt wir müssen auch Wege finden, unsere Ideen zu bündeln, uns auszutauschen, uns gegenseitig auf eine positive Weise motivieren. Unser Publikum direkt einzuladen, mitzudenken, mitzumachen und uns Ideen und Projekte vorzustellen hat tatsächlich eine eigene Qualität. Vor allem, wenn diese Inhalte in unsere Sendungen einfließen. Es geht um Ideen, wie wir nachhaltiger leben können, den CO2 Ausstoß minimieren. Aber ein besseres Leben und ein gutes Lebensgefühl braucht vor allem auch ein besseres gesellschaftliches Klima. Deshalb sind Projekte, die auf Frauenförderung setzen, Impulse zur sozialen Innovation geben, Inklusion fördern, den öffentlichen Raum zurückerobern oder tradierte Genderrollen aufbrechen, ebenso wichtig wie Klimaschutz. Es gibt viele Ausschreibungen, die auf Innovationen im Umweltbereich, oder im technischen oder im sozialen Bereich abzielen. Was die Ö1 Initiative auszeichnet? Wir können als bundesweiter Sender übergreifend Ideen sammeln und sie hör- und sichtbar machen.

Die Bandbreite der bereits eingereichten Initiativen kann sich sehen lassen - präsentiert werden Apps für Fahrgemeinschaften oder gegen Lebensmittelverschwendung, Schuhe für Blinde oder Mode zum Ausborgen in einer Fashion Library, schmackhafte Burger aus Insektenproteinen, ein Lebensmittelgeschäft ohne Verpackung und Plastikmüll, ein Blog über weibliche Sexualität, Schülerinnen, die aus Sperrholz Möbel tischlern, ein Finanzportal, das Fonds auf Nachhaltigkeit prüft oder ein Uni-Labor, wo Studierende Alkohol mit CO2 Recycling herstellen. All diese Projekte - nach einem Monat waren es bereits über 50 Videos - lassen sich auf der neuen multimedialen Ö1 Plattform durchklicken. Mit dem Mapping der neuen Ideen entsteht im Laufe der Zeit eine inspirierende Sammlung, die das Zukunftspotential Österreichs dokumentiert.

Laufend wird über eingereichte Projekte und Initiativen berichtet: in Ö1 Sendungen, im Podcast "Reparatur der Zukunft" von Ö1 und FM4 und auf Social Media, wo unter #gemma der generationenübergreifende Diskurs über die Reparatur der Zukunft weiter entfacht werden soll. Viele Ö1 Hörer/innen haben großes Know-How, Erfahrungen und Ressourcen. Wir laden sie ein, ihre Expertise der jüngeren Generation zugutekommen zu lassen und sich dank der Plattform oe1.orf.at/zukunft zu vernetzen. Ö1 übernimmt damit eine Vermittlungs- und Brückenfunktion zwischen den Generationen.
Mapping – Matching – Mentoring, so lautet die Formel der Ö1 Initiative Reparatur der Zukunft.

Wer in den Genuss eines Mentorings kommt, wird eine Jury Ende Mai entscheiden. 20 Projekte werden ausgewählt, die im Herbst 2020 zum „Markt der Zukunft“ nach Graz eingeladen und dort an zwei Tagen von einem Expert/innen-Team von FH JOANNEUM und TU Graz gecoacht werden. Weitere Kooperationspartner sind die Akademie der bildenden Künste Wien, das Ars Electronica Festival, das Architekturzentrum Wien und das Europäische Forum Alpbach, die ebenfalls die Aufgabe des Mentorings einnehmen. Ö1 fungiert als Drehscheibe, um jungen Ideengeber/innen und Kreativen eine Bühne zu geben, auch bei Musikevents, wie im Ö1 Kulturzelt auf der Donauinsel oder beim Festival Glatt & Verkehrt.

Warum sich das Projekt sehr öffentlich-rechtlich anfühlt, ist dem Umstand geschuldet, dass es nicht nur um unsere Geschichten und Inhalte geht, sondern auch Platz schafft für die 1001 guten Ideen des Publikums, die wir noch nicht kennen. Wir geben ihnen im Ö1 Kontext Raum, sich zu präsentieren, eine Bühne für Innovationen, Engagement und Selbstwirksamkeit. Und Selbstwirksamkeit, ist wohl eine der wichtigsten Bildungsressourcen, denn was nützt uns all das Wissen um den Klimawandel, wenn wir uns selbst nicht motivieren können, auch Schritte zu setzen.


Ina Zwerger, Monika Kalcsics, Mirela Jasic


Mehr Informationen über die Ö1 Initiative Reparatur der Zukunft und das Casting neuer Ideen finden Sie unter oe1.orf.at/zukunft.


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"Reparatur der Zukunft - Das Casting für neue Ideen", Eine Ö1-Initiative von: Ina Zwerger, Monika Kalcsics, Mirela Jasic abspielen
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"Reparatur der Zukunft - Das Casting für neue Ideen"
Eine Ö1-Initiative von: Ina Zwerger, Monika Kalcsics, Mirela Jasic
Mehrsprachiges Informationsangebot, Zoran Dobric, ORF-Journalist abspielen
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Mehrsprachiges Informationsangebot
Zoran Dobric, ORF-Journalist