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Judith Weissenböck, CvD ORF Wien
#72 Kako uspijeva digitalizacija?
Fast 1,9 Millionen Menschen leben in der Bundeshauptstadt Wien, fast die Hälfte von ihnen sind in erster oder zweiter Generation zugewandert (Quelle: Statistik Austria, 18.3.2020). Das bringt große kulturelle Vielfalt mit sich, eine neuartige "Wiener Melange". Um diese neuen Zielgruppen anzusprechen und auch für sie den ORF zum

Sender Nummer 1 zu machen, bedarf es eines Programmangebots in mehreren Sprachen. Dies wurde nicht zuletzt im Frühjahr 2020 deutlich, als Covid-19 Österreich erreichte. Die Bedeutung von Nachrichten und Informationen wurden in einer noch nie da gewesenen Form deutlich. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, sich an neue Regeln zu halten, um die Ausbreitung einer hoch ansteckenden Krankheit zu verhindern, doch nicht alle Menschen, die in Wien leben, sind der deutschen Sprache mächtig. Um auch Sie schnell und ohne Sprachbarriere über alle Empfehlungen und Verordnungen zu informieren, hat sich das Landesstudio Wien entschlossen, die wichtigsten Infos in mehreren Sprachen anzubieten. So wurden die "Safety Guidelines" auf Englisch, Türkisch, Paschtu, Farsi, Spanisch, Polnisch, Arabisch, Tschechisch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch und in Gebärdensprache gesendet. Dies zum einen über Radio Wien (ausgenommen Gebärdensprache), zum anderen über die Social Media-Kanäle des ORF Wien. Vor allem der digitale Weg hat dem ORF Wien neue Optionen eröffnet, denn viele nicht in Österreich geborene Menschen sind mit den linearen Programmen des ORF nicht vertraut. Online sind die Menschen bestens vernetzt, egal wo sie leben, via Internet holen sie sich die News sowohl aus ihren Herkunftsländern als auch aus ihrer Wahlheimat. So gelang es auf diesem Weg, neue Communitys zu erreichen und einen der Kernaufträge des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu erfüllen, nämlich den, alle Teile der Bevölkerung in den Programmen abzubilden.
"Der ORF muss online und auf Sozialen Medien unter denselben Qulitätsrichtlinien möglichst schnell sein, um einerseits konkurrenzfähig zu bleiben - aber auch um schnell entstehenden Gerüchten, Stichwort 'Fake News' entgegenzuwirken."Marco Mursteiner, ORF Kärnten