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Tom Matzek, TV-Wissenschaft Mit langem Atem Warum Wissensvermittlung immer wichtiger wird

In einer Zeit von "Fake News" und Verschwörungstheorien wird gesichertes Wissen zum Gebot der Stunde. Das ist die Basis der ORF-(TV-) Wissenschafts-Berichterstattung! Denn wissenschaftliche Erkenntnisse beruhen auf Nachprüfbarkeit und Diskurs - dem Gegenmodell zu einfachen Wahrheiten. Diese Prinzipien stärken Pluralismus und Demokratie.

Der Klimawandel bewegt uns derzeit alle. Die Auswirkungen von extremen Niederschlägen einerseits, sowie Trockenheit und Dürre andererseits verändern unsere Welt. Längst ist es ein Phänomen mit dem auch Politik gemacht wird. Fachjournalismus hat hier die Verantwortung, dieses Thema in seiner Komplexität darzustellen - hier zählt Expertise, die durch langjährige Beschäftigung erworben ist und auf der engen Zusammenarbeit mit der Wissenschafts-Community aufbaut.

Seit 30 Jahren verfolgt die Redaktion der aktuellen TV-Wissenschaft die Veränderungen des Klimas - mithilfe der international anerkannten österreichischen Forschungen. Diese beschäftigen sich mit einer unglaublichen Vielfalt von Einzelfragestellungen - von der Gletschermessung über die Verschiebung von alpinen Vegetationszonen bis zu Fischen als sogenannte Bio-Indikatoren. So gelingt es, ein vielschichtiges Bild zu entwickeln - Wissen, das erfolgreich bei der Zusammenarbeit mit anderen Redaktionen eingebracht wurde - beim großen Klimatag in ORF 2 am 12. November 2019 mit 10 Stunden Programm von der Früh bis in den Hauptabend.

Eine jahrzehntelang bewährte Institution der TV-Wissenschaftsabteilung ist die Zeitgeschichte-Redaktion. Eine der erst jüngst anlässlich der Befreiung des Vernichtungslagers Ausschwitz gesendeten Produktionen ist die Menschen und Mächte Dokumentation "Anton Schmid - der gute Mensch von Wilna". Erst akribische historische Forschungen in Österreich und Litauen ermöglichten, die einer breiten Öffentlichkeit nahezu unbekannte Geschichte von Anton Schmid zu dokumentieren. Der Wiener Anton Schmid rettete im 2. Weltkrieg als einfacher Wehrmachtssoldat hunderten Juden das Leben. Möglich sind solche Dokumentation nur durch das Bekenntnis zu historischer Kompetenz und der hartnäckigen Bereitschaft, gegen Verdrängung und Vergessen zu arbeiten.

Der "lange Atem", das Dranbleiben an Themen, diese Stärke des öffentlich-rechtlichen ORF, zeigen auch die Recherchen zur Geschichte des Salzbergwerks in Hallstatt. Der Schauplatz ist weltberühmt, doch welche Rolle Frauen darin spielten, oder dass der Salzhandel ein globales Business war, ist kaum bekannt. Seit mittlerweile 3 Jahren berichtet die Universum History Redaktion über diese Forschungen - als Vorarbeit zu einer international koproduzierten Dokumentation. Durch das Begleiten der österreichischen Forschungen entstanden x (?) Berichte für Radio, Online und Fernsehen, nicht nur in ausgewiesenen Formaten wie dem renommierten 3Sat-Magazin Nano, durch das heimische Leistungen international präsentiert werden, sondern auch in Programmen für ein breiteres Publikum, wie z.B. die ORF 2 Daytime.

Grundbildung für ein breites, jüngeres Publikum möchte die Redaktion von Newton in ORF 1 liefern und stellt sich bei Ihren Recherchen einfach die Frage "Wie geht das?". Es beschäftigt zwar jeden, wenn bei sportlichen Großereignissen angesichts von Höchstleistungen die Frage nach Doping gestellt wird, doch wie Doping wirklich wirkt, bleibt dabei meist unbeantwortet. In einer Dokumentation anlässlich der Tour de France 2019 lieferte die Newton-Redaktion mithilfe von Sportmedizinern, überführten Doping-Sündern und deren Betreuern ein komplexes Bild der Wirkungen und Nebenwirkungen von leistungssteigernden Substanzen. Auch hier zählt die Erfahrung einer Redaktion, die sich mit Phänomenen wie Doping seit langer Zeit beschäftigt.

Einen 360 Grad-Blick auf medizinische Themen werfen regelmäßig im Jahr die Schwerpunkte von "Bewusst gesund". Ausgehend von der Redaktion der wöchentlichen Sendung, werden große Themen der Zeit eine Woche lang gemeinsam mit anderen Redaktionen in einem Paket aus unterschiedlichsten Sendungen und Formaten aufbereitet. So haben auch kontroverse Ansichten und komplexe Details Platz. Ob es 2019 um "Kampf dem Rückenschmerz" oder "Leben mit Demenz" ging, das Publikum wusste die umfassende und fundierte Berichterstattung zu schätzen - rund 3 Millionen Zuseher ließen sich informieren.

Ein umfassendes Bild zu geben, ist auch Vision der Universum Nature Redaktion. Spätestens seit der Klimawandels für alle dramatisch wahrnehmbar ist, ist auch klar, wie sensibel unsere Ökosysteme sind. Und dass es Natur und Zivilisation, Tier und Mensch gleichermaßen betrifft. So bereitet ein Team von Naturfilmern und Wissenschaftsredakteuren gerade eine Expedition zum Tanganika See vor. Hier soll nicht nur ein opulentes Bild einer großartigen Region im Herzen Afrikas porträtiert werden, sondern auch die Forschungen österreichischer Evolutionsbiologen. Sie sehen den Tanganika-See als ganz besonderen Lebensraum, der aufgrund seiner Topographie die Spezialisierung einzelner Arten förderte - ähnlich den Galapagos Inseln, die einst Charles Darwin Stoff für seine bahnbrechenden Studien lieferten. Diese vertiefende Berichterstattung soll Radio, Online und Fernsehbeiträge umfassen, und natürlich eine große Hauptabend-Dokumentation.

Der israelische Historiker und Bestseller-Autor Yuval Harari schreibt im Vorwort seines Buches "21 Lektionen für das 21. Jahrhundert": "In einer Welt, die überflutet wird von bedeutungslosen Informationen, ist Klarheit Macht. Theoretisch kann sich jeder an der Diskussion über die Zukunft der Menschheit beteiligen, aber es ist ziemlich schwer, dabei den Durchblick zu behalten."

Die digitale Entwicklung verändert unsere Gesellschaft mit großer Geschwindigkeit. Während die "digital natives" von den neuen Möglichkeiten profitieren, besteht die Gefahr, dass andere, mit der Technologie weniger Vertraute, zu Modernisierungsverlierern werden. Mit seinem Bildungsauftrag übernimmt der ORF mehr denn je gesellschaftliche Verantwortung. Nachhaltiger Wissenschafts-Journalismus, der Orientierung im Sinne Hararis gibt, hat deshalb eine zukunftsweisende Aufgabe.




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